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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne
Autoren: Unbekannt
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Herkules treffen.
    „Das da ist der dritte Mondplanet! Können Sie mir verraten, warum ich gern sehen würde, daß wir zuerst auf dieser dritten Welt landen? Weil ich diesen Wunsch so stark in mir verspüre ... das regt mich auf."
    Er schaltete den Lichtzeiger wieder aus und legte ihn auf seinen alten Platz zurück.
    Gus Orff blickte seinen Mitarbeiter mißtrauisch an.
    Vom Teleanalysator rief man Leyden zu: „Dritte Mondwelt einwandfrei Sauerstoffatmosphäre. Leyden, hat der Massedetektor die Schwerkraft schon genau bestimmt?"
    Tyll Leyden hielt immer noch die Stanzfolie in der Hand. Er warf einen Blick darauf. „Ja, berechnet. Schwerkraft 1,09 Gravos."
    Damit verstummte er.
    Er sprach tatsächlich kein Wort zuviel.
     
    *
     
    Oberstleutnant Herzog übernahm sein Schiff in Manuellsteuerung. Gigant Herkules erschien ihm so ungeheuerlich, daß er die Verantwortung für eine einwandfreie Landung auf dem dritten planetengroßen Mond allein übernehmen wollte.
    Er stutzte, als er wieder nur an den dritten Trabanten vom Herkules dachte. Während sein Schiff sich mit schwacher Beschleunigung dem Riesen näherte, kontrollierte er sich.
    Wer oder was suggerierte ihm, unbedingt auf dieser dritten Welt zu landen? Gedankenverloren schaute er auf das Instrumentenbrett, ohne etwas zu sehen. Der Mann, der sonst die EXPLORER-2115 flog, hatte Thomas Herzogs Geistesabwesenheit bemerkt und vom Co-Sitz aus stillschweigend die Schiffsführung übernommen.
    Je länger Herzog über diese Sache nachdachte, um so mysteriöser wurde sie ihm. Jenen Tasterstrahl aus einem Hyperraum hatte er auch nicht vergessen. Sollten Suggestivwirkung und Tasterstrahl letztlich von diesem dritten Trabanten kommen?
    Er wußte, daß man mittels Funk Hypnokräfte abstrahlen konnte, er wußte aber auch, daß sein Schiff Anlagen besaß, die sofort derartige Manipulationen entdeckt und gemeldet hatten. Trotzdem wollte er sichergehen. Über Interkom befahl er, für fünf Minuten jeden Empfang stillzulegen.
    Das war gegen die Regel. Die Welle der Großadministration durfte nie abgeschaltet werden. Aber Herzog glaubte, daß sein Befehl für diesen Fall berechtigt war.
    Die fünf Minuten verstrichen, in dieser Zeit hatte sich Herzog ununterbrochen kontrolliert. Sein Wunsch, auf dem dritten Trabanten zu landen, schien inzwischen noch stärker geworden zu sein.
    Eine Idee schoß ihm durch den Kopf. Mit seinem Sessel drehte er sich um, blickte seine Offiziere an, während er fragte: „Hat einer der Herren vielleicht ein anderes Landungsziel als Welt Nummer drei vorzuschlagen?"
    Daß alle für den dritten Planeten stimmten, machte ihn noch mißtrauischer.
    „Übernehmen Sie ...", sagte er zu seinem Piloten, blickte dann überrascht auf, als er feststellte, daß dieser schon die Führung des Schiffes übernommen hatte. Herzog fing sich schnell wieder, verließ die Zentrale und setzte sich mit Gus Orff in Verbindung. Er war seiner Meinung nach der einzige Mann, mit dem er ein Problem dieser Art vertraulich durchsprechen konnte.
    „Ich komme sofort!" gab Orff nach dem Anruf bekannt. Über einen der Hauptantigravschächte fuhr er zum A-Deck hinauf.
    Erwartungsvoll sah der Kommandant ihn an, als er eintrat. Orff nahm im Sessel Platz.
    „Orff, welchen Planeten schlagen Sie als Landungsziel vor?" Der Chef der Astro-Abteilung konnte nicht wissen, welcher Sinn sich hinter dieser Frage verbarg.
    „Den dritten Trabanten, Sir!" erwiderte Orff, ohne zu überlegen.
    Dann sah er Herzogs bestätigendes Nicken. „Liegt in meiner Antwort eine Besonderheit?"
    „Ja, Orff. In Ihrer Abteilung ist doch über unser erstes Anflugziel gesprochen worden. Was hat man gesagt? Bitte, denken Sie scharf nach!"
    „Brauche ich nicht, Sir. Alle haben ... Donnerwetter! Wir alle sind für den dritten Trabanten gewesen. Doch zuerst war es Tyll...
    Großer Himmel, was tut sich denn bei uns im Schiff?"
    „Wenn Sie einmal versuchen würden, zusammenhangend zu reden, wäre ich Ihnen dankbar", sagte Herzog, seine Spannung mühsam unterdrückend.
    Gus Orff berichtete. Thomas Herzogs Aufmerksamkeit wuchs.
    Als Orff schwieg, meinte er zögernd: „Ich hätte die größte Lust, Leyden einem Paratest zu unterziehen!"
    „Nur das nicht, Sir!" wehrte sich Orff gegen diesen Vorschlag.
    „Leyden ist es doch selbst gewesen, der mich über den Grund seiner Unruhe informierte."
    „Es kann ebenso der Versuch gewesen sein, sich damit aus dem Kreis der Verdächtigen zu begeben."
    „Das glaube ich nicht, Herzog.
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