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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne
Autoren: Unbekannt
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EXPLORER-2115 schon auf neuen Kurs gegangen und beschleunigte, um die Geschwindigkeit zu erreichen, bei der der Kalupantrieb eingeschaltet werden konnte.
    Explorerschiffe unterschieden sich von allen Raumern der Imperiumsflotte nicht allein durch ihr Labyrinth an Antigravlifts, sondern darin, daß die Maschinenanlagen nicht innerhalb der Kugel konzentriert eingebaut waren. Wiederum hatte hier die Überlegung, daß die Besatzung zugleich das wissenschaftliche Forschungsteam war, zur Folge gehabt, die technischen Anlagen in nächster Nähe der einzelnen Abteilungen aufzubauen. Die fast zehntausend Schiffe starke Explorerflotte war in diesem Punkt tatsächlich einmalig. Kommandanten und Besatzungen von anderen Schiffen gleicher Klasse hätten sich ohne Umschulung darin nicht zurechtgefunden.
    Das Problem, ein stilles Schiff zu bauen, war bis zum Tag noch nicht gelöst worden.
    Als die EXPLORER-2115 jetzt auf Fahrt ging, brach an allen Stellen im Schiff Höllenlärm los. In der Astro-Abteilung gaben einige Experten die Arbeit auf.
    „Das ist mal wieder nicht zum Aushalten!" schrie einer und hielt sich beide Ohren zu. Neben ihm saß Tyll Leyden. Er hörte weder Lärm noch hatte er die Bemerkung aufgenommen. Ihn interessierte nur die faltonische Theorie.
    Laut spärlichen Informationen, die bisher über den Arkoniden Falton bekanntgeworden waren, hatte er vor sechseinhalbtausend Jahren zu den wissenschaftlichen Außenseitern seiner Rasse gehört. Er war von seinen damaligen Kollegen nie ernst genommen worden. Aber das hatte ihn nicht gestört. Von Forscherdrang getrieben, hatte er eine Unzahl Theorien aufgestellt. Welcher Art jedoch diese Theorien waren, hatte sich nicht mehr feststellen lassen. Lediglich in einem uralten, verschütteten und durch Zufall wieder entdeckten arkonidischen Archiv hatte man unter anderem auch ein Band gefunden, das aus dem Besitz Faltons stammen sollte. Als man das Band abspielte, kam eine verrückte Theorie zutage, nach der man auf Grund vieler bestimmter Ermessungen in der Lage sein sollte, zu erkennen, ob ein Sonnensystem Planeten besaß und diese wiederum intelligentes Leben trugen.
    In der wissenschaftlichen Fachzeitschrift der Großadministration war Faltons Theorie vor ein paar Monaten veröffentlicht und lächerlich gemacht worden.
    Und Tyll Leyden hatte es riskiert, sich ebenfalls lächerlich zu machen.
    Ein Stoß an der Schulter schreckte ihn aus seinem Nachdenken auf. „Leyden, Sie sind ja noch schlimmer als der Krach, den die Maschinen machen!" Derselbe Mann, der eben seine Arbeit unterbrochen hatte, deutete auf die anderen Kollegen. Kein Mensch arbeitete mehr.
    Gleichgültig blickte Leyden sich im Kreis um. „Ja, es ist etwas laut hier", stellte er fest, nahm seine Unterlagen an sich und verließ den Raum.
    Kaum war die Tür hinter ihm zugefallen, als jemand sagte: „Kein Wunder, daß ich mit ihm nicht warm werde. Leyden hat auch nicht einen Funken Temperament!"
    Der ging zur Kantine hinüber und bestellte einen türkischen Mokka.
    Da dröhnte es aus der Bordverständigung: „Mister Leyden zu Mister Orff! Mister Leyden zu Mister Orff!"
    Keineswegs pedantisch, aber irgendwie etwas zu langsam, nahm Leyden seine Unterlagen an sich und verließ die Kantine.
    Als Tyll Leyden Mister Orffs Arbeitsraum betrat, fragte dieser überrascht: „Sind Sie gelaufen?"
    „Natürlich, Orff. Von der Kantine bis hierher muß jeder laufen."
    „Ich meine, schnell gegangen?"
    „Wie immer."
    Orff gab es auf. Leyden war ein hoffnungsloser Fall. „Kommen Sie mit!" Nebenan befand sich das Teleobservatorium.
    Ein Bildschirm von zehn mal zehn Meter im Quadrat zeigte eine gelbe Sonne. Stufenlose Blenden vor den Teles ließen nur so viel Licht hereinkommen, daß das menschliche Auge nicht geblendet wurde.
    „Das ist Ihre Sonne, Leyden!" sagte Orff mit Betonung. Von allen Seiten wurde der junge Wissenschaftler angesehen. In der Astro- Abteilung war er der einzige, der in zwei Berufen firm war.
    Tyll Leyden verbarg seine Überraschung.
    Die gelbe Sonne besaß nur einen Planeten.
    Aber welch einen Planeten! Ein Ungeheuer von Planeten. Etwas, das man im Sternendschungel noch nie angetroffen hatte.
    Der Durchmesser des Planeten betrug 2.213.000 Kilometer.
    Damit war er im Durchmesser rund 800.000 Kilometer größer als Sol.
    Ein Planet größer als das Muttergestirn?
    „Hat es Ihnen auch die Sprache verschlagen, Leyden?" fragte Gus Orff aggressiv.
    Wortlos zeigte Leyden ihm eine Unterlage. Er deutete auf
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