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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne
Autoren: A.F. Morland
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hineinheulen? Was fällt dir ein, du blödes Vieh?«
    Hassan wiederholte sein Heulen. Er federte auf die Beine und fing zu winseln an.
    »Wirst du wohl still sein?« zischte Newman gereizt. »Verdammt noch mal, was ist denn mit dir los? Was ist denn in dich gefahren? Hassan!«
    Der Dobermann knurrte und fletschte die Zähne. Es schien, als fühle er sich bedroht.
    »Er schnappt über!« sagte der Schauspieler kopfschüttelnd. »Wer hat schon mal gehört, daß ein Hund ganz plötzlich den Verstand verloren hat? Aber hier passiert's?«
    Hassan duckte sich, als erwarte er Schläge. Das Tier zitterte am ganzen Leib. Es wich vor etwas zurück, das Newman nicht sehen konnte.
    Hassan gebärdete sich wie toll.
    »Hassan, was ist denn?«
    Nun machte sich Newman schon Sorgen um das Tier.
    Der Dobermann jaulte, winselte und kläffte schrill. Sein Fell sträubte sich. Das Zittern wurde immer heftiger.
    Hassans Zunge hing weit aus dem Rachen. Es war Todesangst, ganz unverkennbar.
    Robert Newman wollte das Tier beruhigen. Er ging auf Hassan zu. Da wirbelte der Dobermann herum. Mit weiten Sätzen sauste er pfeilschnell durch das Zimmer.
    Dann ein Sprung.
    Wie vom Katapult geschleudert flog Hassan durch die Luft. Sein kräftiger Tierleib durchschlug die Fensterscheibe. Klirrend brach das Glas.
    Der Hund überschlug sich mehrmals in der Luft und prallte dann hart auf der Straße auf. Vielleicht hätte er den Aufprall überlebt, aber in diesem Augenblick kam ein Wagen daher.
    Newman eilte fassungslos zum Fenster.
    Er mußte zusehen, wie sein Dobermann von dem Fahrzeug überrollt wurde.
    ***
    Wenn man sagte, ein Viertel von London gehörte ihm, dann war das beinahe untertrieben.
    Ron Samuels war Industrieller und Großgrundbesitzer. Ein Geschäftsmann durch und durch, der seine Nase prinzipiell immer da hineinsteckte, wo das meiste Geld zu riechen war.
    Samuels war 55 Jahre alt, ein vitaler Managertyp, der jeden Morgen seine vier Kilometer lief, ehe er das reichliche Tagewerk in Angriff nahm.
    Seine himmelblauen Augen hatten einen gütigen Schimmer, aber Ron Samuels konnte sehr hart sein, wenn es darum ging, finanzielle Vorteile zu wahren.
    Samuels war ein geselliger Mensch. Die Partys, die er laufend gab, bewiesen das hinlänglich. Es gab nur noch einen Mann, der reicher war als Ron Samuels - das war David Wagner.
    Und dieser David Wagner rief Professor Zamorra in dessen Hotel an. Der Parapsychologe hatte alles Erdenkliche versucht, um dem Geheimnis seiner unheimlichen Vision auf die Spur zu kommen.
    Bislang hatte er damit jedoch keinen Erfolg gehabt. Daß sich über einigen Menschen in dieser Stadt großes Unheil zusammenbraute oder sich bereits zusammengebraut hatte, war für Zamorra ein Faktum. Aber er kam nicht darauf, wie er diesen Menschen helfen konnte. Das deprimierte ihn.
    Er war mitten im Grübeln, als das Telefon anschlug. Zamorra hob ab. »Ja?«
    »Ich bin es: David Wagner.«
    »Gibt es im Institut schon wieder Probleme?«
    »Nein. Diesmal rufe ich Sie aus einem erfreulicheren Grund an, Professor. Ron Samuels gibt mal wieder eine Party. Ich würde Sie dorthin gern mitnehmen. Samuels ist ein äußerst interessanter Mann.«
    »Ich habe nichts anzuziehen.«
    »Oh, das spielt keine Rolle, Professor. Ich lasse Ihnen noch in dieser Stunde einen Smoking bringen.«
    Zamorras sechster Sinn sagte ihm, daß er zu dieser Party gehen solle. Er hatte keine Ahnung, weshalb. Aber er sagte zu David Wagners großer Freude zu.
    Der Multimillionär holte ihn am Abend rechtzeitig ab.
    »Der Smoking steht Ihnen ausgezeichnet«, sagte Wagner. »Dazu das sonnengebräunte Gesicht… Sie werden den Leuten auf Ron Samuels Party sehr gut gefallen. Vor allem den Damen.«
    Sie nahmen David Wagners silbernen Rolls-Royce. Der Multimillionär war es seinem Vermögen schuldig, einen solchen Wagen zu fahren. Er lenkte das Fahrzeug selbst.
    Sie durchfuhren Paddington und erreichten nach einer Fahrt von zwanzig Minuten das riesige Grundstück von Ron Samuels, auf dem ein schloßähnliches Gebäude, eingekeilt zwischen alte, knorrige Eichen, stand.
    Samuels' Haus war jedoch nur nach außen hin alt.
    Drinnen verfügte es über jeden erdenklichen modernen Komfort. Eine Menge prachtvoller Wagen standen neben dem Haus. Samuels selbst begrüßte sie. Er versicherte Zamorra, er wäre entzückt, endlich einmal seine Bekanntschaft machen zu können, David Wagner habe ihm schon so viel von ihm erzählt.
    Lachend fügte Samuels hinzu: »Der gute David hat Sie mit einem
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