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0152 - Der Tod aus der Urne

0152 - Der Tod aus der Urne

Titel: 0152 - Der Tod aus der Urne
Autoren: A.F. Morland
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Professor Zamorra.«
    Der Boden des Panzerglaskastens begann violett zu schimmern. Eine dämonische Kraft baute sich auf, wuchs unheimlich schnell, wurde zu einer Art Ball, schwebte frei im Glaskasten.
    Zamorra hielt unwillkürlich den Atem an, als er erkannte, daß er hier keinen Ball, sondern tatsächlich ein Auge vor sich hatte. Er hörte David Wagner leise ächzen und langsam zurückweichen.
    »Mein Gott, ich kann nicht mehr länger hinsehen«, stöhnte der Multimillionär. Auch der hagere Wissenschaftler war gezwungen, sich nach wenigen Augenblicken abzuwenden.
    Zamorra spürte deutlich, was für eine ungeheure hypnotische Kraft von diesem Satansauge ausging. Das Böse wollte ihn in seinen Bann schlagen, doch sein silberner Talisman, den er um den Hals trug, bewahrte ihn davor.
    Ein kaltes Prickeln rieselte durch seine Brust. Er merkte, wie das magische Amulett gegen die Kraft des Bösen kämpfte.
    Er hatte schreckliche Visionen, sah einen Mann mit schlohweißem Haar in einem Krankenbett liegen und wußte, daß dieser Mann sterben würde. Aber nicht deshalb, weil er alt oder todkrank war, sondern weil er nicht mehr leben und deshalb seine Seele dem Teufel schenken wollte.
    Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit wurden von diesem Teufelsauge auf den Kopf gestellt. Was Zamorra sah, konnte bereits passiert sein, konnte aber auch erst geschehen oder passierte gerade in diesem Augenblick.
    Die Kraft des Bösen verdoppelte sich. Zamorra hatte furchtbare Ahnungen. Morde geschahen. Und er würde irgendwie damit zu tun haben. Nicht als Mörder, wenn er die Ahnung richtig deutete. Aber er würde den Tod von Menschen nicht verhindern können…
    Das violette Satansauge überzog sich mit einem blutroten Schimmer. Rabenschwarz glänzte die riesige Pupille. Zamorra hatte den Eindruck, es würde aus ihr in diesem Moment ein mächtiges Maul werden.
    Er fühlte sich davon angezogen wie Eisen von einem Magnet. Weit klaffte das Maul auf. Es wollte Zamorra verschlingen, denn er war einer der erbittertsten Feinde der Hölle.
    Große Gefahr drohte ihm. Seine Kopfhaut schien in Flammen zu stehen. Er spürte keinen Schmerz, aber die Hitze versuchte sein Gehirn zu verbrennen.
    Das Böse griff nach ihm, wollte ihn vernichten.
    Es hatte den Anschein, als wäre der silberne Talisman kein genügend wirksamer Schutz. Kalter Schweiß brach Zamorra aus allen Poren. Seine Wangenmuskeln zuckten. Sein Atem ging schnell.
    Er wehrte sich gegen die Attacke der Hölle. Seine Hände zitterten, als er sie mühsam hob. Es dauerte lange, bis er sein Hemd geöffnet hatte. Milchweiß strahlte sein Amulett, in dem Merlin, der Magier, die ungeheuren Kräfte einer entarteten Sonne eingefangen hatte.
    Gut und Böse prallten hart aufeinander. Das Satansauge neutralisierte die Kraft des silbernen Talismans. Zamorra hätte die Kräfte seines Amuletts mit einer Formel der Weißen Magie vervielfachen können, doch die Höllenmacht sorgte im Moment dafür, daß ihm die Worte nicht einfielen.
    Der Para-Mann machte zwei Schritte auf den Panzerglaskasten zu. Er nahm das Amulett ab.
    »Um Himmels willen, bleiben Sie stehen!« rief der hagere Wissenschaftler dem Parapsychologen zu. »Gehen Sie keinen Schritt näher an das Teufelsauge heran, sonst sind Sie verloren, Professor!«
    Zamorra schien nicht zu hören. Er machte den nächsten Schritt. Und er bot seine gesamte Energie auf, um sich für einen Augenblick von der gefährlichen, höllischen Umklammerung zu befreien.
    Das rote Strahlen, das aus dem Glaskasten drang, überzog Zamorras Gesicht. Er zwang sich, die Verbindung zwischen sich und jenem Satansauge zu trennen. Plötzlich riß sie ab.
    Zamorra packte die Gelegenheit unverzüglich beim Schopf. Heiser stieß er die wichtige Formel aus. Gleichzeitig preßte er sein Amulett gegen das dicke Panzerglas.
    Die verstärkte Kraft des Guten wirkte auf das Höllenauge ein. Die Kugel verformte sich, dehnte sich nach allen Richtungen aus, klatschte gegen die glatten Wände und zertrümmerte sie scheinbar mühelos.
    Als das Glas barst, ließ ein wütendes Gebrüll die Männer erbeben. Zischend und brausend raste das Böse durch den unterirdischen Raum. Wie ein Blitz schlug es in das Gitter des Klimaanlagenschachts ein und war von diesem Moment an nicht mehr zu sehen und zu hören.
    »Licht!« rief David Wagner aufgeregt.
    Der hagere Wissenschaftler schaltete die Neonröhren ein. Gebannt starrte der Multimillionär auf die Glassplitter, die auf dem Boden lagen.
    »Sie haben das
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