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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet
Autoren: Martin Eisele
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Mungo stand wie eine Salzsäule neben mir. Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Natürlich. Die Dinge, von denen hier die Rede war, konnte er nicht packen.
    Aber er schwieg und stellte keine zeitraubenden Fragen. Dafür war ich ihm dankbar.
    Mannings Hand krallte sich wieder um mein Handgelenk. Sein ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Seine Zähne klapperten aufeinander.
    Es setzte mir zu, den Mann so leiden zu sehen. Aber ich konnte ihm nicht helfen.
    Hierbei nicht.
    »Ich – ich –«, stieß er röchelnd hervor.
    Die Zeit zerrann unter unseren Fingern!
    »Ihr Ziel, Manning!« drängte ich.
    Ohne nachzudenken, riß ich mein Kreuz über den Kopf und legte es ihm auf den vernichteten Parasiten. Funken sprühten auf, ein greller Gestank stach in unsere Nasen, dann war das schwarze, häßliche Etwas verschwunden.
    Und Manning schien befreiter atmen zu können!
    »Es… es ist ganz nahe. Nur ein paar hundert Yards vom Themse-Ufer entfernt … Der Wald … Dahinter die Ortschaft Harlsont. Slough auch in der Nähe … Aber der Wald – dort wird es stattfinden, das tödliche Ritual. Sie werden die Wölfin foltern. Die Parasiten werden sich ihrer annehmen, und dann, wenn sie so geschwächt ist, daß sie keine Gegenwehr mehr leisten kann, dann werden sie sie verbrennen. Der – der Scheiterhaufen ist bereits gerichtet.«
    Ich richtete mich auf.
    »Wir müssen wirklich ganz in der Nähe sein«, sagte Rocky Mungo schnell. »London liegt hinter uns.«
    Dann wurde es also höchste Zeit!
    Noch einmal wandte ich mich an Manning.
    »Warum sind wir ins Spiel gekommen, Mr. Manning?« wollte ich wissen. »Warum haben die Parasiten Jane Collins und mich angegriffen?«
    »Weiß… nicht. Vielleicht ein Versehen …« Manning atmete hastiger. Seine Augen rollten. Speichel rann aus seinen Mundwinkeln.
    »Aber ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht gehörte es auch zu einem anderen Plan, den Satan ausgetüftelt hat…«
    Gut, das war immerhin eine Erklärung.
    Kapitän Mungo sah bleich aus, in seinem Blick lag etwas, das schwer definierbar war.
    Ich beachtete es nicht, sondern wandte mich Suko zu. Mein Freund und Partner räusperte sich.
    Er wollte etwas sagen, aber dazu blieb ihm keine Zeit mehr!
    An Deck gellten plötzlich Schreie auf!
    Gleichzeitig polterten hastige Schritte die Kajüttreppe herunter.
    »Kapitän! Kapitän – wir…«
    In einem grausigen Röcheln brach der Ruf ab.
    Ein dumpfer Laut folgte.
    Ich aber wußte auch so, was der Unglückliche uns hatte sagen wollen…
    Wir wurden angegriffen!
    ***
    Suko und ich reagierten synchron!
    Wir stürmten zur Tür, rissen sie auf, und waren im Korridor. Im Laufen warf mir Suko seine Beretta zu. Er selbst hatte die Dämonenpeitsche gezogen.
    Männer hasteten über das Deck, Schreie gellten. Irgendwo mußte es brennen, denn aus den Tiefen des Patrouillenbootes quollen dumpfe Rauchwolken heran und nahmen uns die Sicht.
    Es würde hart werden!
    Mit dieser Wende hätte ich niemals gerechnet!
    Jetzt mußten wir zusehen, daß wir das Beste daraus machten!
    Am Fuße der Kajüttreppe lag ein Mann. Zwei Horror-Knollen hatten sich in seine Kehle verbissen. Er zuckte konvulsivisch, seine Augen blickten starr zur Decke.
    Ich ließ mich neben ihm auf die Knie nieder, zerstörte die schwarzen, pulsierenden Knollen mit dem Kreuz. Zischend und stinkend vergingen die Parasiten, bevor sie ausschwärmen konnten.
    Der Mann wurde ohnmächtig.
    Suko hielt die Stellung, während ich mich um den Unglücklichen gekümmert hatte.
    Jetzt nahmen wir ihn zwischen uns.
    Die Treppe hinauf.
    Oben herrschte Chaos. Männer schrien durcheinander. Flüche gellten. Das Geräusch hastiger Schritte übertönte noch das Wummern der Motoren.
    Irgendwo hämmerten Schüsse. Hinter uns kam Rocky Mungo.
    »Was, zum Teufel, ist denn hier los?« brüllte er.
    »Kümmern Sie sich um den Mann!« brüllte ich zurück.
    Dann waren Suko und ich schon wieder unterwegs.
    Im Bug des Patrouillenbootes wurde gekämpft. Das war unser Ziel.
    Im Näherkommen sahen wir die Wolke!
    Parasiten!
    Der Kutter, den wir verfolgt hatten, stand vor dem Patrouillenboot quer. Wie das hatte passieren können, war mir ein Rätsel.
    Entweder hatte der Steuermann geschlafen – oder Schwarze Magie war im Spiel.
    Ich tippte auf letzteres.
    Dann wurden wir angegriffen. Zwei Männer warfen sich uns entgegen.
    Suko kümmerte sich um den Linken.
    Ich mich um den Rechten.
    Die Dämonenpeitsche knallte ihm um die Ohren.
    Ich
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