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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet
Autoren: Martin Eisele
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ein Fehler.
    So bemerkte er nicht, daß aus ihm, dem Jäger, schon längst ebenfalls eine potentielle Beute geworden war.
    Grauenhafte Wesen belauerten ihn und machten sich bereit, zuzuschlagen…
    ***
    Es war ein harmloser, aber folgenschwerer Traum.
    Da waren drei hübsche, blonde Girls, schlank, geschmeidig, mit Beinen, die gar nicht mehr aufhören wollten. Und die Girls lächelten mir zu. Und wie! Mir wurde heiß und kalt. Und das auch noch gleichzeitig.
    Ich lächelte zurück.
    In dem Moment tauchte ein viertes Mädchen auf. Schwarzhaarig, und noch hübscher als die anderen. Langsam aber sicher wurde mir schwindelig.
    Sie wandte mir ihr Gesicht zu, hob ihre rechte Hand, in der sie eine Kaffeekanne hielt, und winkte mir.
    Als ich sie sah, traf es mich wie ein Blitzschlag. Das war Glenda.
    Glenda Perkins, meine Sekretärin.
    Das war nun doch ein Hammer.
    Irgend etwas rastete ein, und ich wachte auf. Wenigstens glaubte ich das. Meine Augen hielt ich allerdings noch geschlossen. Ich fühlte mich wohl, genoß das warme Bett und die Tatsache, daß kein Streß, keine Hektik anstand, und grübelte über den Traum nach.
    Beunruhigend war er irgendwie schon. Wenn ich jetzt schon von meiner Sekretärin träumte, dann konnte es leicht passieren, daß das nächste Mal Sir Powell, mein Chef, durch meine Träume geisterte.
    Vielleicht lag es auch an dem letzten Abenteuer, das wir gemeinsam erlebt hatten.
    Glenda war wirklich klasse.
    Sie konnte nicht nur einen sagenhaften Kaffee zaubern, war nicht nur hübsch wie ein Filmsternchen, sondern auch als Sekretärin ein As. Das alles wollte schon etwas heißen.
    Irgend etwas störte aber trotzdem. Ein häßliches Kitzeln in der Nase.
    Ich war trotzdem zu faul, die Hand zu heben und dem störenden Gefühl ein Ende zu setzen.
    Noch…
    Der Traum holte mich wieder ein, ich war fast schon wieder bereit, zu den hübschen Girls abzudriften, als das Kitzeln nicht mehr auszuhalten war.
    Meine Rechte kam hoch, fand die Nase, wischte darüber. Nichts.
    Das Kitzeln kam gleich darauf wieder.
    Ich verabschiedete mich endgültig von meinem Traum, der jetzt wohl erst so richtig interessant geworden wäre. Schicksal. Ich öffnete ein Auge…
    »Glenda…«, murmelte ich.
    Und das war nun überhaupt nicht gut.
    Denn Jane Collins beugte sich über mich.
    »Wie bitte?« entfuhr es ihr.
    »Ich –«
    »Glenda! – Seit wann verwechselst du mich denn mit deiner Sekretärin?«
    »Ich –«
    »Still! Ich kann mir schon denken, was los ist! Das ist ja ein dicker Hund…« Ich war immer noch nicht ganz klar und Janes Kanonade ziemlich hilflos ausgesetzt. Trotzdem: so langsam dämmerte mir, daß sich da eine mittelschwere Katastrophe anbahnte.
    Jane Collins war zwar nicht eifersüchtig, wie sie mir immer wieder versicherte, aber was Konkurrentinnen anbelangte, verstand sie trotzdem keinen Spaß.
    Mit Glenda Perkins verstand sie sich zwar recht gut, aber unter die Rubrik »Konkurrentin« fiel sie dennoch.
    Dabei sah Jane Collins aus wie ein fleischgewordener Junggesellentraum in Luxus-Ausführung. Nicht zu klein, nicht zu groß.
    Schlank, geschmeidig, mit den Rundungen und Pölsterchen an den richtigen Stellen. Das lange Blondhaar stand ihr zudem ausgezeichnet. Dazu die gesunde Bräunung ihrer samtweichen Haut…
    Nein, sie brauchte beileibe kaum Konkurrenz zu fürchten, so, wie sie aussah.
    Jetzt aber funkelte sie mich trotzdem ziemlich böse an.
    Ich richtete mich auf, strich mir durch das zerzauste Haar und gähnte.
    »Laß das Ablenkungsmanöver sein!« sagte sie eisig.
    »Verflixt, Jane –«
    Sie setzte sich zurecht. Ihre Miene war jetzt mindestens so frostig wie ihre Stimme.
    »Hör mal, Jane es ist jetzt –« Ich warf der kleinen Uhr, die auf dem Nachttischchen stand, einen raschen Blick zu. »– kurz nach Mitternacht. Da ist es doch nur logisch, wenn man irgendwie durcheinander ist.«
    Sie sah mich nur an.
    Ich wußte: Sie durchschaute mich.
    Zugegeben, es war auch eine ziemlich dumme Ausrede.
    Jane konnte ich damit nicht imponieren. Ich seufzte. Dabei hatte ich so schön geschlafen. Jetzt blieb mir nichts mehr als die Flucht nach vorne.
    »Was ist denn schon dabei, wenn ich vom Bürodienst Alpträume kriege? Irgendwo im verborgenen brodeln einige teuflische Süppchen, und Erzschurken wie Doktor Tod, Asmodina und Satan rühren sie fleißig um. Mir aber sind die Hände gebunden. Nirgends ein Ansatzpunkt. Ich kann nichts anderes tun, als abrufbereit im Büro sitzen und Akten aufarbeiten…«
    Meine
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