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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen
Autoren: Jason Dark
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beiden Frauen ins Plaudern.
    Glenda berichtete von ihrem Job, von der Routine des Alltags und von einem Mann namens John Sinclair.
    »Bist du immer noch ein wenig verliebt in ihn?« lachte die Freundin.
    »Ja.«
    »Dann sieh doch mal zu, daß du ihn dir fängst.«
    »Es steht eine andere Frau dazwischen.«
    »Glenda, ich bitte dich. Es sollte dir doch gelingen, John weichzumachen. Mensch, wenn ich so aussehen würde wie du, dann…«
    »Hör auf, hör auf«, lachte Glenda. »Wir reden ein anderes Mal über das Thema.«
    »Aber nur, wenn sich etwas verändert hat.«
    »Mal sehen.«
    Glenda bekam doch einen gelinden Schreck. Fast eine Stunde hatte sie gesprochen. Es wurde Zeit, sich zum Federball zu begeben.
    Glenda verschwand im Bad, duschte noch kurz und zog ihr knöchellanges Nachthemd über. Es war durchsichtig und ein Traum aus zarter Spitze. Die schwarzhaarige Glenda wirkte in diesem Nachtgewand wie eine zur Verführung bereite griechische Göttin.
    Nur war niemand da, den sie hätte verführen können. Glenda blieb vor dem Spiegel stehen und schüttelte ihr Haar aus. Sie verspürte noch Durst. Ein Glas Mineralwasser löschte ihn.
    Wiederum war eine halbe Stunde vergangen. Glenda wollte gerade ins Schlafzimmer gehen, als das Telefon anschlug.
    Das harte Klingeln erschreckte sie. Automatisch wurde sie blaß.
    Ihr Herz klopfte schneller. Wer sollte sie um diese Zeit hier noch anrufen?
    Sie nahm ab. Kneipenlärm im Hintergrund. Musik, zahlreiche Stimmen. Grölen.
    Glenda wollte schon auflegen, als sie die gehetzt klingende Stimme vernahm.
    »Bist du es, Glenda?«
    »Ja.«
    »Ich… also ich … du wirst dich wohl kaum noch an mich erinnern, aber mein Name ist Gibson. Garry Gibson. Du weißt doch, meine Stiefmutter ist deine Tante. Wir wohnen in Glasgow und …«
    »Ach ja, Garry, jetzt erinnere ich mich. Himmel, das ist ja eine späte Überraschung.« Glenda hatte in der Tat erst nachdenken müssen. »Bist du in London?«
    »Ja, und mir geht es verdammt mies.«
    »Wieso? Kein Geld?«
    »Das habe ich. Aber sie sind hinter mir her, verstehst du?«
    »Nein, Garry. Wer ist hinter dir her? Hast du etwas angestellt?«
    »Im Gegenteil. Ich bin inzwischen Privatdetektiv. So ein mieser Schnüffler, der in anderer Leute Ehen herumstochert. Aber darum geht es nicht. Ich bin zufällig in einen Fall hineingerutscht, der mich Kopf und Kragen kosten kann. Da spielen Dinge mit, die ich dir nicht erklären kann. Wenigstens nicht am Telefon.«
    »Gib mir ein Stichwort.«
    »Augen. Ich werde von Menschen mit glühenden Augen verfolgt. Es klingt komisch, aber es stimmt.«
    »Glühende Augen?«
    »Ja, Glenda. Ich weiß, es klingt verrückt, aber das stimmt. Ich habe glühende Augen gesehen. Menschen mit glühenden Augen, stell dir das mal vor.«
    »Und warum hast du vor ihnen Angst? Warum haben sie dich verfolgt, Garry?«
    Gibson atmete tief durch. »Das erzähle ich dir, wenn wir uns sehen.«
    »Willst du vorbeikommen?«
    »Nein, Mädchen, das geht nicht. Ich sitze hier in einer verrufenen Kneipe in Soho. Ich traue mich nicht vor die Tür, mein Wagen steht ganz woanders. Ich möchte dich bitten, falls es möglich ist, herzukommen und mich abzuholen. Vielleicht hast du einen Freund oder einen Verlobten, der dich begleitet. Würdest du das für mich tun?«
    Glenda hatte sich längst entschlossen. Ihr war klar, daß ihr der Mann wirklich nichts vormachte. So konnte niemand seine Stimme verstellen. Nein, Garry ging es dreckig.
    »Ich komme«, sagte sie. »Sag mir nur, wo du bist.«
    »Das weiß ich gar nicht. Augenblick, ich frage mal nach.«
    »Tu das.« Glenda wartete. Sie hörte die Geräusche in der Bar jetzt deutlicher. Ihnen nach zu schließen, mußte es wirklich der letzte Schuppen sein.
    »Bist du noch dran?«
    »Natürlich.«
    Garry Gibson hüstelte. »Hör zu, Glenda. Der Laden heißt Cargo’s. Mehr nicht.«
    »Danke, ich fahre so rasch wie möglich los.«
    »Wann kannst du hier sein?«
    »Ich muß mich erst wieder anziehen. Und allein möchte ich auch nicht kommen. Bleib auf jeden Fall da sitzen.«
    »Geht in Ordnung.«
    Einen Atemzug später war die Verbindung unterbrochen. Glenda lehnte sich zurück. Das hörte sich gar nicht gut an, was dieser Garry ihr da erzählt hatte.
    Männer mit glühenden Augen!
    Eine andere hätte darüber vielleicht gelacht, nicht ein Mädchen wie Glenda Perkins. Sie war nicht umsonst die Sekretärin des Geisterjägers John Sinclair. Und Glenda hatte bereits mehr als einmal Fälle erlebt, die den
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