Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gesicht.
    Ein zweiter Schrei!
    Schaurig zitterte er durch den schmutzigen Toilettenraum, brach dann urplötzlich ab und endete in einem Wimmern.
    Der Hüne aber bückte sich und hob den Flammendolch zum Stoß. Die Spitze zielte dabei auf beide Augen des Detektivs…
    ***
    Ich kam gar nicht so schnell weg, weil ich erst einige Leute aus dem Weg räumen mußte. Eine Frau kippte dabei vom Hocker und klammerte sich im letzten Moment am Handlauf fest.
    Ich hatte freie Bahn.
    Den zweiten Schrei hörte ich, als ich mich durch die schmale Tür wuchtete, hinter der der Gang mit den Toilettenräumen lag. Den Gestank nahm ich nur im Unterbewußtsein wahr. Ich drehte mich nach rechts, rutschte fast noch aus und stand eine Sekunde später im Toilettenraum.
    Sofort überblickte ich die Szene.
    Ein Mann lag auf dem Boden. Ich sah kaum etwas von ihm, weil ein anderer, ein riesiger Kerl, sich über ihn gebeugt hatte. Er hielt irgend etwas in der Hand, das ich nicht genau erkennen konnte, sah wohl den tanzenden Widerschein.
    Die Beretta hatte ich längst gezogen. Und damit schlug ich zu.
    Hart, denn ein Mensch befand sich in höchster Lebensgefahr, da konnte ich keine falsche Rücksicht nehmen.
    Der Waffenlauf landete im Nacken des schwarzhäutigen Hünen.
    Ein normaler Mensch wäre in die Knie gesackt und bewußtlos geworden. Nicht dieser Neger.
    Er knurrte nur unwillig und drehte sich um. Dabei ließ er zum Glück von dem am Boden liegenden Mann ab.
    Mein nächster Hieb traf ihn mitten in der Drehung. Gleichzeitig preßte ich meine linke Hand gegen seine breite Brust und drückte ihn von mir weg.
    Der Hüne stand auf dem falschen Bein. So gelang es mir, ihn gegen die Wand zu wuchten.
    Wieder knurrte er.
    Da sah ich zum erstenmal, welch eine Waffe er in der Rechten hielt. Einen flammenden Dolch.
    Ich erschrak!
    Automatisch wich ich zurück, denn von diesem Dolch getroffen zu werden, bedeutete den Tod. Mein Blick wanderte höher. Es gab mir einen Stich, als ich sah, daß der Mann keine Augen mehr besaß.
    Leere Höhlen in einem flachen Gesicht mit einer dicken Nase und großen Nasenlöchern.
    Er stieß zu.
    Es war eine gedankenschnelle Bewegung. Der Flammendolch zielte auf meine Körpermitte und hätte auch getroffen, wenn ich nicht ausgewichen wäre.
    Der Neger prallte gegen die Wand.
    Ich drehte die Beretta, und als er einen zweiten Angriff startete, feuerte ich.
    Schräg hieb die Kugel in seinen Messerarm. Es gab einen platzenden Laut, als wäre irgend etwas gerissen, mehr jedoch geschah nicht. Kein Blut quoll aus der Wunde. Ich konnte durch das Kugelloch schauen und war für Sekunden geschockt.
    Wieder stieß er zu.
    Diesmal ging ich in die Knie. Der Flammendolch wischte über meinen Scheitel, fuhr gegen die Wand, und ich spürte für einen Moment ein heißes Kribbeln auf der Kopfhaut. Ich hob das Bein, winkelte es an und ließ es sofort wieder vorschnellen.
    Ich traf ihn hart. Selbst der riesenhafte Neger wurde zurückgeschleudert. Dabei bewegte er seinen rechten Arm, und der Dolch beschrieb einen flammenden Kreis.
    Der Schwarze prallte gegen die Wand.
    Und plötzlich schwebten zwei Augen im Raum. Kleine, gelbrote, rotierende Flammenräder, die nahe der Tür in der Luft stehengeblieben waren, sich dann blitzschnell in Bewegung setzten und in den Augenhöhlen des Negers verschwanden.
    Wieder kam er.
    Diesmal jedoch griff er nicht mich an, sondern wischte an mir vorbei, erreichte die Tür und war verschwunden.
    Bevor ich die Verfolgung aufnahm, warf ich noch einen Blick auf den Mann am Boden.
    Er blutete am rechten Arm, ansonsten war er okay. Seine Angst schien größer zu sein als die Schmerzen.
    »Warten Sie hier!« rief ich ihm zu und rannte hinter dem Neger her.
    Natürlich waren die Schüsse gehört worden. Im Gang drängten sich die Neugierigen. An ihrer Spitze der Wirt, er hielt einen Totschläger aus Hartgummi in der rechten Hand.
    »Der ist zur anderen Seite weg!« schrie er.
    Ich rannte nach rechts. Zwei Herzschläge später lief ich um die Gangecke und sah schon die offene Hintertür. Sie hob sich als helleres Rechteck gegen die Dunkelheit des Hofes ab.
    Auf der Schwelle blieb ich stehen.
    Viel sehen konnte ich nicht. Hier in Soho waren die Höfe hinter den Häusern nicht beleuchtet. Auch dieser hier lag in tiefster Dunkelheit. Nur schwach nahm ich die Umrisse einer Mauer wahr.
    Hatte der Schwarze diese Mauer übersprungen?
    Ich wußte es nicht, und ich war auch nicht in der Lage, es herauszufinden. Der Hüne blieb
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher