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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels
Autoren: Jason Dark
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umgehen.
    Suko beugte sich hin und wieder vor, um schräg nach oben durch die breite Frontscheibe zu peilen.
    Er sah nur den weiten Himmel, auf dem sich der Widerschein zahlreicher Lichter spiegelte. Von der Todeswolke sah er nichts.
    Dazu war der Himmel zu dunkel.
    »Der neue Kurs ist jetzt Süd«, meldete Sir James.
    Bill schaltete schnell. Nach der Brücke wandte er sich nach links und fuhr die Lambeth Palace Road entlang, die zur nächsten Brücke, der Lambeth Bridge, führt.
    Hier drehte der Reporter noch mehr auf. Er hatte den Ehrgeiz, den Hubschrauber nicht entkommen zu lassen, obwohl die Maschine schneller war als die PSstärksten Wagen.
    Zwei Minuten vergingen, während Bill und Suko in Richtung Süden rauschten.
    Sir James meldete sich nicht. Der Apparat blieb stumm.
    Dann endlich erklang seine Stimme: »Das Objekt hat sein Ziel erreicht!«
    »Wo?« fragten Suko und Bill fast gleichzeitig.
    Sir Powell gab den Straßennamen durch. Es war ganz in der Nähe, Stadtteil Lambeth.
    »Es ist übrigens das Haus, in dem Tokata die beiden Polizisten ermordet und eine Geisel gefangengehalten hat«, erklärte der Superintendent.
    »Dann müßte John da sein!« rief Suko.
    »Ist er auch.«
    »Und?«
    »John Sinclair ist, laut Angaben der Polizei, allein gegen Tokata angetreten. Noch steht der Sieger nicht fest, aber Johns Chancen sind sehr gering.«
    »Verstanden, Sir, wir fahren hin!«
    Bill schlug wütend auf das Lenkrad. »Das hat gerade noch gefehlt«, knurrte er. »Typisch Sinclair.«
    »Was hättest du denn gemacht?« fragte Suko.
    »Das gleiche.«
    »Na bitte.«
    Sie rasten weiter. Bill überholte, was es zu überholen gab. Die Sirene jaulte. Breite Scheinwerfer warfen einen großen hellen Teppich vor dem Wagen auf die Straße. Das Licht auf dem Dach flackerte. Geisterhaft zuckte der Schein über den Asphalt.
    Bei dieser Autojagd ging es wirklich im wahrsten Sinne des Wortes um Sekunden.
    Eine Ampel.
    Sie zeigte Rot.
    »Verdammt, da fahr ich rüber«, sagte Bill und ging sicherheitshalber vom Gas.
    Und die Zeit rann davon.
    Minute reihte sich an Minute.
    Abbiegen. Rechts herum. Bill jagte mit kreischenden Reifen in eine schmale Straße. Der Wagen wollte mit dem Heck ausbrechen, doch der Reporter zwang ihn wieder in die Spur.
    Auf dem Beifahrersitz hockte Suko und machte die Dämonenpeitsche klar. Beide Männer rechneten mit einem harten Kampf…
    ***
    Damit rechnete ich auch!
    Die letzten Sprossen hatte ich überwunden und schwang mich auf das Dach. Das Ende der Leiter stand über dem Niveau der Dachkante. Dahinter jedoch begann sofort die Schräge, die zum First führte, wo Tokata nach der Leiter gegriffen hatte.
    Um ihn zu erreichen, mußte ich eine wahre Turnerleistung vollbringen, denn die Dachschräge war nicht trocken, und zudem trug ich Schuhe mit Ledersohlen.
    Vor mir sah ich die Pfannen. Uralte Dinger, die mir einen verdammt brüchigen Eindruck machten. Auch die Dachrinne war nicht mehr die stabilste.
    An einigen Stellen auf dem Dach glitzerte es. Dort war es besonders kalt, und die Feuchtigkeit hatte dort eine dünne Eisschicht gebildet. Wenn es eben ging, wollte ich diese Stellen umgehen.
    Ich suchte den besten Aufstieg. Normal gehen konnte ich nicht.
    Auf Händen und Füßen mußte ich höher kriechen, was natürlich Zeit kostete und Tokata die Gelegenheit gab, im Innern des Hubschraubers zu verschwinden.
    Jetzt wollte ich Licht haben.
    »Scheinwerfer!« brüllte ich so laut, daß sich meine Stimme schon überschlug.
    Sie schalteten zwei an.
    Ein Strahl zuckte rechts auf, der andere kam von der linken Seite, wobei das meiste Licht schräg über das Dach fiel. Doch die Ausläufer dieser Lichtkegel reichten aus, um mir eine bessere Sicht zu verschaffen.
    Tokata, dieses untote Monster aus Japan, kletterte bereits die Leiter hoch.
    Sie schwankte nicht nur im Wind, sondern auch unter seinem Gewicht, das er unregelmäßig verteilte. Es war für ihn gar nicht so einfach, mit nur einem Arm die Balance zu halten.
    Aber er kam weiter.
    Nach wie vor stand der Hubschrauber in der Luft und wurde von der Todeswolke eingehüllt.
    Ich hatte mir mein Kreuz offen vor die Brust gehängt, so daß ich gegen diese Wolke immun war. Mit beiden Händen krallte ich mich jeweils an den Dachpfannen fest und zog mich so höher.
    Verdammt, ich wollte den Hubschrauber erreichen.
    Wie es dann weiterging, wußte ich nicht. Auch lag ich deckungslos auf dem Dach. Man hätte bequem aus der Maschine heraus auf mich schießen können, doch
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