Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
grünliche Sphäre, die sich um zwei Menschen aufgebaut hatte.
    Stoppen ! schrillte ein Gedanke in ihm. Du mußt den Film stoppen !
    Er wußte nicht, wieso er ausgerechnet auf diese Idee gekommen war, doch sie erschien ihm als logisch. Wenn der Streifen nicht mehr lief, konnten keine weiteren Bestien mehr die gelandeten Raumschiffe verlassen, die mit dem Verblassen des Films erlöschen würden… Er machte sich nicht einmal Gedanken darüber, wieso das so sein mußte, wieso die Grenzen plötzlich verschwammen, Realität und Illusion fließend ineinander übergingen.
    Jäh fuhr er herum, seine Hand tastete nach dem Schalter, um den Projektor zu stoppen. Doch im gleichen Moment erlosch in der Vorführkabine das Licht.
    Der Vorführer verharrte irritiert. Was war geschehen? Einen Stromausfall konnte es nicht geben - der Projektor hätte ebenfalls sofort seine Tätigkeit einstellen müssen. Fast wahnsinnig vor Entsetzen starrte er auf die breite Zelluloidschlange, die sich von der Spule abwickelte. Im gleichen Moment vernahm er das schille, singende Geräusch.
    Er konnte noch den Kopf herumreißen, um nach der Ursache des Geräuschs zu suchen. Den gleißenden Energiefinger, der die Wand durchschlug und seinen Körper traf, sah er nicht mehr. Er starb, ohne zu wissen, wie und warum.
    Unten im Zuschauerraum betätigte eine krallenbewehrte Hand blitzartig das Stellrad einer Waffe und schaltete sie von tödlicher Wirkung auf die Emission des Fangnetzes zurück. Ein Abschalten des Films war erfolgreich verhindert worden.
    Das unheimliche, unwirkliche Wesen bleckte die langen Eckzähne. Um es herum war die Hölle los.
    ***
    Immer mehr der unheimlichen Gestalten kamen förmlich aus der Leinwand heraus! Zamorra begriff, daß hier eine teuflische Macht ihre Hand im Spiel haben mußte. Schwarze Magie kam hier superstark zum Tragen, Magie, die die Unheimlichen in den Film gebannt hatte und sie nun freigab, um unter den Menschen zu wüten!
    Daher die unglaubliche Lebensechtheit! Daher die unglaubliche Realitätsnähe der Filmszenen! Schlagartig begriff Zamorra, daß der ganze Film eine einzige, riesige Menschenfalle war.
    Und Menschen schrien um Hilfe!
    Menschen versuchten, die Notausgänge zu erreichen, aber die Vampir-Bestien entwickelten eine teuflische Intelligenz und ließen keinem eine Chance. Schon waren einige Energienetze an der grünlichen Schirmsphäre abgeglitten, die das Amulett erzeugt hatte.
    Zamorra begriff, daß es hier im Kino zu einem Massaker kommen mußte. Die Vampire waren stark und mächtig. Sie fielen über die verwirrten Frauen und Männer her, die ein großangelegtes Hollywood-Spektakel hatten erleben wollen und nicht im Traum damit gerechnet hatten, was ihnen hier widerfuhr.
    »Chef«, keuchte Nicole neben ihm. Auch sie befand sich im Schutz des Amuletts.
    Zamorra nickte knapp. Er mußte eingreifen. Er mußte Menschenleben schützen und die Bestien unschädlich machen. Er besaß die Möglichkeit dazu und war fest entschlossen, sie auszuschöpfen.
    Er riß sein Hemd auf, griff nach dem Amulett. Es strahlte hell, flammte in blitzschnellen Intervallen auf. Zamorra konzentrierte sich, berührte in schneller Reihenfolge einige der Hieroglyphen, von denen er durch ständiges Experimentieren inzwischen herausgefunden hatte, welche Funktionen sie besaßen. Denn über diese seltsamen Zeichen einer rätselhaften Schrift ließen sich Fähigkeiten des Amuletts gezielt steuern und einsetzen…
    Die Schutzsphäre begann sich auszudehnen. Schneller wurde das Pulsieren des Amuletts. Das Schirmfeld erwies sich als durchlässig für Menschen, aber als undurchdringliche Sperre für die Unheimlichen. Das Amulett mußte in Sekundenbruchteilen die körperliche Struktur der Vampir-Bestien ermittelt haben und hatte das grünlich flimmernde Feld darauf eingestellt. Es dehnte sich aus und hüllte die in Zamörras unmittelbarer Nähe befindlichen Menschen ein.
    »Zu mir!« schrie der Meister des Übersinnlichen.
    Er versuchte, über die Verteidigung hinauszugehen und die Unheimlichen direkt anzugreifen. Denn sie waren keine bloßen Illusionen, das erkannte er deutlich. Sie waren echt, waren wirklich vorhanden. Keine hypnotische Gaukelei irgendeines Dämons. Die Gefahr war vorhanden, greifbar. Und deshalb vermochte er vielleicht auch gegen sie vorzugehen.
    Er konzentrierte sich auf sein Bemühen.
    Die ersten Menschen hatten begriffen, daß das grüne Leuchten keine weitere Bedrohung, sondern Hilfe für sie darstellte. Sie versuchten,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher