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0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Premiere des Weltraum-Vampir-Films für 70 Millionen Dollar. Binnen Augenblicken waren die Zuschauer von der eigentümlichen Atmosphäre des Films eingefangen…
    ***
    Das Geschehen hatte einen ungeheuer starken Realitätseffekt. Es war, als spiele sich das, was die Leinwand zeigte, in Wirklichkeit ab. Die Kameraführung und die Tricks, mußte Zamorra sich eingestehen, waren hervorragend gemacht. Der Anflug der diskusförmigen Raumschiffe aus dem Weltraum wurde gezeigt, als befände sich der Zuschauer selbst mitten im Weltraum. Zamorra hatte das Gefühl, irgendwo zwischen den Sternen in der Schwärze zu treiben und mit den anderen Schiffen auf die Erde zuzujagen.
    Dann kamen der Überfall, der Angriff auf die Stadt und die Landung. Gebäude zerbrachen unter den Schwingungen der Raumschiffsantriebe. Die fliegenden Untertassen setzten auf, und an einer öffnete sich ein Schott.
    Zamorra hörte Nicole neben sich leicht aufstöhnen, als sie die unheimlichen Wesen erblickte, die ins Freie traten. Er griff nach ihrer Hand. Offenbar war sie von der Szene so gebannt, daß sie die Wirklichkeit vergessen hatte.
    Zamorra starrte die lebensecht wirkenden Wesen an. Hochgewachsen, hager und mit blasser Haut stiegen sie in ihren dunklen Kombinationen aus der fliegenden Untertasse. Zamorra schätzte ihre Größe auf über zwei Meter. Rötlich glommen die Augen. Jetzt im Film wirkten die Vampirwesen noch wirklicher als auf den Fotos in den Schaukästen. Ein Meister seines Faches mußte am Werk gewesen sein.
    Tief atmete der Professor durch. Detailaufnahmen folgten, Ausschnitte. Zamorra hielt sekundenlang den Atem an, als er sah, wie aus den Spinnenfingern einer schmalen, blassen Hand sich Krallen hervorschoben wie bei einer Katze. Schnitt! Ein Mund öffnete sich, entblößte lange Eckzähne. Ein Fauchen kam über die dünnen Lippen des dürren Wesens.
    Schnitt. Ein Mädchen rannte davon, schrie gellend um Hilfe. Einer der Weltraum-Vampire streckte die krallenbewehrte Hand aus. Zamorra erkannte eine Art Strahlwaffe. Ein Finger krümmte sich, löste den Kontakt aus. Ein weißlicher Strahl zuckte aus der trichterförmigen Mündung, fächerte blitzschnell auseinander zu einem silbern schimmernden Netz aus flirrender Energie, das sich über das flüchtende Mädchen legte und es rasend schnell einschnürte. Dann eilte die Vampir-Bestie mit seltsam gleitenden Schritten heran, beugte sich über ihr Opfer. Schnitt. Der aufgerissene Rachen der Bestie, die langen Zähne, die noch etwas zu wachsen schienen… Schwenk auf den blauen Himmel, aus dem weitere Raumschiffe herabglitten.
    Zamorra mußte sich mit Gewalt in Erinnerung rufen, daß er einen Film betrachtete, daß das Geschehen irreal war. Und doch war da etwas, das ihm zu denken gab.
    Schnitt. Wieder waren Vampir-Bestien zu sehen, die jetzt auf die Zuschauer zueilten. In ihren rötlichen Augen flackerte das Verderben. Wieder zuckten die weißen Strahlen, leuchteten die silbernen Netze auf, die sich mit unglaublicher Geschwindigkeit entfalteten und ihre Opfer einhüllten, zur Bewegungslosigkeit verurteilten. Wie Fliegen, die in das Netz einer Spinne geraten sind…
    Wieder ertönten Schreie. In den Reihen direkt vor Zamorra und Nicole entstand Tumult. Menschen sprangen erschrocken auf.
    Fast zu spät sah Zamorra, was geschah. Seine Augen weiteten sich. Neben ihm schrie Nicole auf. Er wollte erst nicht glauben, was sich hier abspielte.
    Doch im nächsten Moment begriff er endgültig. Denn plötzlich flammte um Nicole und ihn herum eine grünliche Energiesphäre auf, eine schimmernde Wand magischer Kraft. Gleichzeitig begann das Amulett auf seiner Brust zu glühen, vibrierte unter dem gewaltigen Energieausstoß und versetzte Zamorras Körper kurzzeitig in rasende Schwingungen. Seine Zähne schmetterten aufeinander.
    »Das ist…«, keuchte er.
    Nicole klammerte sich an ihn. Ihr Gesicht war von panischer Angst verzerrt.
    »Ja!« schrie sie gellend. »Das ist wirklich die Invasion!«
    ***
    Der Filmvorführer in seiner Kabine begriff im gleichen Augenblick. Das heißt -, er begriff eigentlich gar nichts, registrierte nur das Unfaßbare, das sich da unten vor der Leinwand abspielte.
    Von einem Moment zum anderen war das Leinwandgeschehen bittere Wirklichkeit geworden!
    Er sah es ganz deutlich, erkannte, wie die unheimlichen Gestalten in ihren dunklen Kombinationen aus der Leinwand hervortraten, dreidimensional und körperhaft wurden und die Zuschauer angriffen. Und er sah auch jene flimmernde
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