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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke
Autoren: Jason Dark
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konnte, wann die Maschine auf der Wasseroberfläche zerschellen würde.
    »Nichts«, sagte Jack Brittan, »wir schaffen es nicht mehr.«
    »Dann müssen wir aussteigen!«
    »Ja.«
    Ich schluckte, plötzlich spürte ich einen Klumpen im Magen und ein Kribbeln auf dem Rücken. Meine Knie wurden weich. Jeder von Ihnen wird das Gefühl sicherlich kennen. Es war die Angst, die mich da gepackt hielt. Die Angst vor dem Neuen, vor dem nicht Faßbaren. So etwas hatte ich noch nie gemacht, wohl immer in Filmen den Mut der Fallschirmspringer bewundert, wenn sie wie riesige Pilze dem Erdboden entgegensanken. Aber wir würden, wenn überhaupt, nicht auf dem Erdboden landen, sondern mitten im Atlantik.
    Und nur mit einer geringen Chance, überhaupt gerettet zu werden. Denn wer wußte schon, welche Trumpf-Karten Dr. Tod noch in der Hinterhand hielt?
    Wir schauten uns an.
    Jack Brittan nickte. »Kommen Sie, John, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Wenn die Maschine zu tief fliegt, dann schaffen wir es nicht mehr.«
    Da hatte der Flugkapitän recht. Aber noch lag eine Kraftprobe vor uns. Aus der Kanzel konnten wir nicht springen. Wir mußten zu dem normalen Ausstieg, dafür quer durch den Passagierraum, in dem die Skelette lauerten. Mir machte es nichts, ich war bewaffnet, aber was geschah mit dem Captain?
    Ich öffnete den Koffer. Die Zeit mußte ich mir nehmen. Dann holte ich den silbernen Dolch hervor. Er war mit den gleichen Zeichen versehen wie das Kreuz. Nur war diese Waffe nicht von den vier Erzengeln geweiht worden.
    Ich reichte Jack den Dolch. »Versuchen Sie, sich damit zu verteidigen«, sagte ich ihm. »Er hat fast die gleiche Wirkung wie das Kreuz. Auf jeden Fall können Sie sich damit die Skelette vom Hals halten. Und bleiben Sie immer dicht hinter mir.«
    »Verstanden.«
    »Dann los.«
    Ich ging zur Tür und öffnete. Sofort quoll mir die Nebelwolke entgegen, die sich aber sofort teilte, als sie die Magie meines Kreuzes zu spüren bekam.
    Eine nebelfreie Schneise tat sich vor uns auf, durch die wir schreiten konnten.
    Ich spürte den heißen Atem des Piloten in meinem Nacken. »Keine Panik, Jack«, sagte ich, »beruhigen Sie sich. Bleiben Sie nur ruhig.«
    Dabei machte ich die ersten Schritte und wurde prompt angegriffen.
    Ich stieß das Kreuz in ein gierig aufgerissenes Skelettmaul, und das Gerippe zerplatzte. Hinter mir bewegte sich Jack Brittan. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie seine rechte Hand zur Seite fuhr und der Dolch eine skelettierte Frau tötete.
    Wir kamen voran.
    Und auch der Captain wurde nicht von dem gefährlichen Nebel angegriffen, weil die Aura des Kreuzes ausreichte. Wenn wir allerdings in die Wolke sprangen, dann mußte sich Brittan an mich festklammern, damit er nicht davontrieb und ungeschützt ein Opfer des Nebels werden konnte.
    Der Einstieg lag knapp hinter der Mitte. Wir schafften es tatsächlich, uns bis zu ihm durchzukämpfen. Ich erledigte noch zwei Skelette, Jack Brittan eins.
    Dann standen wir vor der Tür.
    »Ich muß öffnen«, sagte Brittan. »Sie kennen sich mit der Verriegelung nicht aus.«
    »Machen Sie das!«
    Ich trat zur Seite, damit der Captain vorbeikonnte. Um uns herum waberten die Schwaden, aber dort, wo wir standen, befand sich eine genügend große Lücke.
    »Wenn der Einstieg offen ist, klammern Sie sich sofort an mich!« rief Brittan.
    »Verstanden.«
    Sekunden vergingen. Im Nebel sah ich die Fratzen der Skelette nur schemenhaft. Man griff uns nicht mehr an. Die Knöchernen hatten wohl eingesehen, daß sie gegen meine Waffe machtlos waren.
    »Achtung!«
    Jack Brittan war jetzt soweit.
    Leider hatten wir nicht die Zeit so etwas zu üben. Es mußte also beim erstenmal klappen.
    »Alles klar?« fragte er.
    »Ja.« Ich rückte noch ein Stück an ihn heran und umfaßte ihn mit beiden Armen.
    Da löste Brittan die Verriegelung, und die Automatik öffnete die Tür. Was nun geschah, ging so schnell, daß ich Mühe hatte, es zu berichten. So etwas hatte ich noch nicht erlebt.
    Wie ein Ungeheuer fauchte der Wind in das Flugzeug. In Sekundenbruchteilen riß er alles mit sich, schleuderte Taschen, Beutel und Koffer aus den Gepäckablagen. Ich hatte mir meinen Koffer unter den linken Arm geklemmt, und dann wurde der Wind zu einer Riesenfaust, die uns packte und aus der Maschine riß.
    Das war mörderisch.
    Ich hörte mich selbst schreien, riß die Augen auf und konnte doch nichts sehen. Das Heulen und Pfeifen um uns steigerte sich zu einem wahren Höllenkonzert. Ich selbst
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