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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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Andere standen auf den oberen Etagen.
    Viola Mandini huschte an den Wagen vorbei und drückte den linken Flügel der Tür auf. Als ihr die kalte Luft ins Gesicht schlug und sie nicht von dem blondhaarigen Mann erwartet wurde, atmete sie auf, wobei ein Lächeln über ihr Gesicht huschte.
    Jetzt hatte sie freie Bahn.
    Mit einem Satz flankte Viola über das Gitter und stand vor der Bahn. Sie mußte nur noch sehen, wohin sie sich wenden sollte.
    Nicht zum Weihnachtsmarkt. Dort hatten die meisten Stände schon geschlossen, doch auf dem Jahrmarkt herrschte noch genügend Trubel.
    Das war ihr Ziel!
    Dort konnte sie sich verstecken und die Nacht über abwarten.
    Morgen sah alles anders aus.
    Nach drei langen Schritten zuckte sie zusammen.
    Sie hörte Sirenen.
    Die Polizei kam!
    Mit dem sicheren Instinkt einer Gehetzten wußte sie, daß sie nicht mehr viel Zeit hatte, denn die Auffahrt der Polizeiwagen galt bestimmt ihr allein.
    An der nächsten Kreuzung wischten die Menschen schon zur Seite, um den Wagen Platz zu machen.
    Da fuhren sie schon an.
    Schräg lief Viola auf eine Schießbude zu. Den Besitzer kannte sie ganz gut. Sie hatte bereits mit ihm geschlafen. Der würde sie sicherlich verstecken.
    Drei Wagen hielten vor der Geisterbahn. Türen klappten auf, und Uniformierte sprangen aus den Fahrzeugen.
    Aber nicht nur sie erschienen.
    Da Viola Mandini ebenfalls die Front der Geisterbahn einsehen konnte, erkannte sie auch den blondhaarigen Mann, der aus der Tür sprang und sich wild umschaute.
    Nein, sie konnte nicht mehr in die Bude.
    Da hatte der Kerl sie schon entdeckt. Sie hörte seine Stimme, Wut schwemmte in ihr hoch, und im nächsten Augenblick gab Viola Mandini Fersengeld…
    ***
    Ich sah die Kollegen aus ihren Fahrzeugen springen und machte mir keine Gedanken darüber, wie es kam, daß sie so schnell zur Stelle waren. Für mich zählte nur das rothaarige Teufelsweib.
    Nur – wo steckte es?
    Polizisten liefen auf mich zu und behinderten die Sicht. Ich schickte die Männer in die Geisterbahn. Die ersten Neugierigen sammelten sich an. Zum Glück konnte ich über ihre Köpfe schauen.
    Und ich sah sie.
    Viola Mandini stand an einem Schießstand. Vielleicht wollte sie über die Brüstung springen – ich wußte es nicht. Auf jeden Fall drehte sie den Kopf und schaute zur Geisterbahn.
    Unsere Blicke trafen sich.
    Für zwei Herzschläge standen wir unbeweglich, versank die Welt. Ich sah nur sie, und sie sah mich.
    Dann warf sie sich herum und rannte weg.
    Für mich ebenfalls das Startsignal!
    ***
    Normalerweise können Männer schneller laufen als Frauen. Aber diese Viola Mandini wirkte auf mich wie eine langbeinige Gazelle.
    Mit großen Sprüngen setzte sie sich ab und hetzte um die Schießbude herum. Als ich den Stand erreichte, war sie längst verschwunden.
    Zudem behinderte noch immer die Wirkung des Chloroforms. So ganz war das Zeug noch nicht aus meinem Körper verschwunden.
    Ich hatte weiterhin daran zu knacken.
    Ich strengte mich an.
    Mit Riesenschritten kam ich meiner Gegnerin näher, denn sie sprintete über einen Platz, in dessen Mitte ein runder Glühweinstand hervorragte. Er war von zahlreichen Menschen umlagert, die sich an dem heißen Getränk aufwärmten.
    Einige standen mit dem Rücken zur Theke. Und diese Männer sprach Viola an.
    Sie schaffte es tatsächlich, sich den Anstrich einer unschuldig Verfolgten zu geben.
    »Dieser Mann ist hinter mir her!« schrie sie. »Er will mich umbringen! Helft mir!«
    Das ließen sich die halb angetrunkenen oder angetrunkenen Kavaliere nicht zweimal sagen. Sie stellten ihre Gläser weg, wobei zwei zu Boden fielen, und rannten mir entgegen.
    Ihre Körper bildeten einen Wall zwischen der Rothaarigen und mir.
    Das wurde kritisch.
    Sechs, nein, sieben Gegner hatte ich. Die ersten breiteten die Arme aus und wollten mich festhalten.
    Ich schleuderte sie zu Boden.
    Zwei Hiebe, da lagen beide.
    Die Männer fluchten wild, was die anderen jedoch nicht davon abhielt, sich auf mich zu stürzen. Ich räumte sie aus dem Weg, nahm die Handkanten, dazu wirbelte ich um die eigene Achse, setzte Judogriffe an und hatte freie Bahn. So etwas konnte ich auch nur bei Betrunkenen machen. Nüchterne Gegner hätten mir mehr Schwierigkeiten gemacht.
    Endlich hatte ich freie Bahn.
    Viola Mandini war verschwunden.
    Nein, doch nicht. Sie hatte es nicht abwarten können, sie mußte dem Kampf zusehen. Als sie merkte, daß ich es schaffte, schoß sie.
    Dabei nahm sie keinerlei Rücksicht auf
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