Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Stimme kannte ich.
    Jane Collins.
    Blitzschnell war ich wieder auf den Beinen. »Nimm du dir die Frau vor«, rief ich Suko zu und rannte los…
    ***
    Jane Collins war verzweifelt.
    Deutlich hatte sie die Schüsse gehört, doch sie kannte sich in diesem verdammten Labyrinth nicht aus, wußte nicht, wohin sie sich wenden sollte.
    Shao erging es nicht anders. »Was sollen wir machen?« flüsterte sie mit fiebriger Stimme.
    Da fiel der zweite Schuß.
    Jane und Shao zuckten zusammen. Beide wurden bleich, beide hatten Angst um ihre Männer, und sie nahmen auch keine Rücksicht mehr. Sie liefen einfach los.
    Jane übersprang die Gleise, prallte gegen ein Pappmonster, schleuderte es um und rannte weiter. Sie stolperte in der Dunkelheit. Es grenzte schon an ein Wunder, daß sie nicht auf die Nase fiel.
    Shao lief dicht hinter ihr. Jane hörte ihren keuchenden Atem, und sah das rötliche Licht, dessen Ausläufer sie erreichte.
    Da geschah es.
    Aus dem Licht schälte sich eine Gestalt. Jane schrie unwillkürlich meinen Namen, doch da erkannte sie, daß nicht ich es war, der auf sie zulief, sondern eine Frau.
    Eine Frau mit langen Haaren.
    Die eine Waffe hatte.
    Den Bruchteil einer Sekunde waren beide überrascht. Dann stieß die Frau einen wilden Fluch aus und schwenkte ihren rechten Arm herum, wobei sie auf Jane zielte.
    Die Detektivin handelte im Reflex. Ihr rechtes Bein flog hoch, die Fußspitze traf genau. Sie krachte unter die Waffenhand der Rothaarigen und fegte sie zur Seite.
    Doch das Weib ließ die Pistole nicht fallen. Sie schnellte sich ab und rannte mit gesenktem Kopf auf Jane Collins zu.
    Diesmal konnte Jane nicht ausweichen. Sie bekam den harten Stoß voll mit, wurde nach hinten katapultiert und prallte gegen Shao, die sie mit zu Boden riß.
    Drei Frauen lagen praktisch übereinander. Sekundenlang herrschte ein großer Wirrwarr.
    Bis sich Viola als erste fing. Sie, die oben lag, sprang auf. Bevor Jane und Shao es verhindern konnten, rannte sie weg. Die Detektivin streckte noch den rechten Arm aus, um sie festzuhalten, doch sie griff ins Leere.
    Die Rothaarige war zu schnell und wendig.
    Obwohl alles sehr schnell gegangen war, hatte Jane die Zeichnung auf dem Oberkörper der Frau genau erkannt.
    Eine Teufelsfratze inmitten eines Drudenfußes. Jetzt wußte Jane hundertprozentig, daß dämonische Kräfte ihre Hände mit im Spiel hatten.
    Sie quälte sich hoch und halb auch Shao auf die Beine. »Ihr nach!« rief Jane.
    Sie und Shao wollten losrennen, als sie Schritte hörten und sich die zweite Gestalt aus dem rötlichen Schimmer schälte.
    Ein Mann.
    »John!« rief Jane.
    Ich war einen Lidschlag später bei ihr. Sie wollte etwas sagen, ich schüttelte nur den Kopf und fragte: »Wo ist sie?«
    »Weg.« Jane deutete in die Richtung, in die die Rothaarige gelaufen war.
    »Was ist mit Suko?« fragte Shao.
    »Er lebt.«
    »Und. Wohin…«
    Ich winkte ab. »Keine Zeit. Kümmert ihr euch um Suko, das Mädchen und die Alte.«
    Dann war ich schon weg und hinterließ zwei sprachlose Frauen.
    ***
    Viola Mandini ließ sich auch durch das Auftauchen der beiden Frauen nicht von ihrer Flucht abhalten. Sie hetzte weiter. Es war ihr Vorteil, daß sie sich in der Geisterbahn ausgezeichnet auskannte.
    Sie kannte jeden Fußbreit Boden und fand sich auch im Dunkeln zurecht.
    Wie ein Wiesel schlüpfte sie an all den Monsterfiguren vorbei, sprang über die Schienen und sah zu, daß sie genügend Distanz zwischen sich und ihren Häscher brachte.
    Viola war ehrlich genug zuzugeben, daß sie sich verschätzt hatte.
    Sie hatten ihren Gegner ganz einfach auf die leichte Schulter genommen und ihn nur als Bullen abgekanzelt.
    Dieser Fehler hatte sich gerächt. Zudem war die Waffe des Mannes mit geweihten Silberkugeln geladen, eine schlimme Sache.
    Sie zeigte aber auch, daß sie es mit einem knallharten Profi zu tun hatte. Dieser Kerl war nicht unvorbereitet in den Fall hineingerutscht. Und er hatte in dem Chinesen einen verdammt starken Helfer.
    Sie schlug einen Bogen. Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt. Noch immer hatte sie das Bild vor den Augen, wie ihr Zwillingsbruder gestorben war.
    Durch ihre Kugel!
    Nie würde sie das vergessen. Und nie würde sie den Trick vergessen, mit dem Sinclair sie reingelegt hatte.
    Das sollte er büßen. Noch lebte sie, und sie dachte nicht daran, aufzugeben.
    Vor ihr glänzten die Schienen. Als kompakte Masse hoben sich vier kleine Wagen dicht vor dem Ausgang ab. Sie waren stehengeblieben, als der Strom ausfiel.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher