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0143 - Für Menschen verboten

Titel: 0143 - Für Menschen verboten
Autoren: Unbekannt
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die Atemzüge der anderen Männer war es totenstill. Loden begann zu frieren. Er hatte noch nie an Geister oder ähnlichen Unsinn geglaubt, aber hier, inmitten des Stützpunktes, konnte man schnell das Fürchten lernen. Doch die Wesen, die diesen Stützpunkt einst bewohnt hatten, waren seit langen Zeiten tot. Nur ihre Roboter bewegten sich noch in den Gebäuden umher. Mit diesem Gedanken schlief Loden wieder ein. Er erwachte, als ihn Riesenhaft sanft am Arm rüttelte. „Kommen Sie, Emmet", murmelte derWissenschaftler sanft. „Wir wollen nun anfangen."
    Es war wieder Tag. Loden streckte sich und stand auf. Bergmann und Shawlee waren bereits an der Arbeit. Während sie das Gerät untersuchten, schien die Zeit schneller zu vergehen. Sie arbeiteten ununterbrochen und gönnten sich keine Pausen. Loden hätte niemals geglaubt, daß es solche Schwierigkeiten machen könnte, das Funkgerät einer fremden Rasse zu bedienen. Es war schon fast wieder Abend, als Riesenhaft sich schließlich befriedigt zurücklehnte. „Geschafft", atmete er auf. „Nun kommt es darauf an, daß Sie schnell genug sind, Emmet. Wir wünschen Ihnen viel Glück." Loden versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht schien plötzlich wie gelähmt zu sein. Er stellte sich vor, wie er über die toten Roboter hinwegstieg, den Hebel berührte und ihn nach oben zog. Wenn er dann versuchen würde, die Flucht zu ergreifen, würden die Roboter sich erheben und ihn von der Freiheit abschneiden. „In Ordnung, Doc", sagte er rauh. „Inzwischen können Sie bereits fliehen." Sie verließen das Gebäude. Es gab nichts mehr zu sagen. Riesenhaft, Bergmann und Shawlee zogen sich zum Ausgang zurück. Sie hatten einen Vorsprung gegenüber den Robotern, der ihnen das Leben retten konnte. Loden würde diesen Vorsprung nicht haben. Sein Mund war vollkommen ausgetrocknet, als er schließlich durch den Eingang trat. Plötzlich fragte er sich, ob er genügend Mut haben könnte, seine Aufgabe überhaupt durchzuführen. Würde er die Kraft haben, den Hebel nach oben zu drücken, nur wenige Meter von den am Boden liegenden Robotern entfernt? Loden warf einen letzten Blick hinaus. War es nicht ein Blick in die Vergangenheit? Abrupt wandte Loden sich ab. In diesem Augenblick würden Riesenhaft, Bergmann und Shawlee bereits den Buschwald erreicht haben.
    Albright war von den Snoofs in einer größeren Höhle versteckt worden. Loden hörte das Echo seiner Schritte von den Wänden dröhnen. Da die Gebäude keine Fenster oder andere öffnungen hatten, mußte sich der Kybernetiker wieder durch die Dunkelheit tasten. Sobald er jedoch den Hebel umgelegt hatte, würden die Räume wieder von künstlichem Licht erhellt werden.
    Loden stieß gegen eine Maschine und hielt an. Es fiel ihm ein, daß es durchaus möglich war, daß sie den Sender nicht richtig eingestellt hatten. In diesem Falle war sein Einsatz umsonst.
    Während Loden vorsichtig um die Maschine herumging, dachte er daran, daß er vielleicht nie erfahren würde, ob sie Erfolg hatten oder nicht. Er erwartete seinen Tod, aber es wäre ihm leichter gefallen, die Energiezentrale wieder einzuschalten, wenn er mit Sicherheit gewußt hätte, daß die Schiffe der Solaren Flotte in absehbarer Zeit auf Fossil landen würden. Als Loden schließlich über die bewegungslosen Roboter hinweggeklettert war, wußte er, daß ihn nur sein Stolz dazu zwang, den Hebel in die ursprüngliche Lage zu schalten. Sein Stolz ließ es nicht zu, daß er zurückging, um Riesenhaft zu bitten, einen anderen Mann für diese Aufgabe auszuwählen. Riesenhaft war bestimmt der Ansicht, Loden einen Gefallen getan zu haben, als er ihn bestimmt hatte.
    Loden lachte vor sich hin. Eigentlich war es seltsam, wie verschieden er von verschiedenen Menschen eingeschätzt wurde.
    Loden zwang seine Gedanken in die Gegenwart zurück. Er durfte sich nicht ablenken lassen. Er stieß mit seinen ausgestreckten Händen gegen die Kontrollwand. Unwillkürlich zuckte er unter dieser Berührung zusammen. Mit zitternden Knien ging Loden an der Wand entlang. Die Innenflächen seiner Hände waren feucht. Dann schloß sich seine Hand um die Hauptschaltung. Er spürte sofort, daß sie es war, und seine Sicherheit verblüffte ihn. „So, Emmet", sagte er leise. Der Klang seiner Stimme verlor sich irgendwo in der Dunkelheit. Loden lauschte einen Augenblick. Es war fast wie in seinen Träumen. Der Hebel schien schrecklich schwer zu sein.
    ,Vielleicht bewegt er sich nicht’, dachte Loden. Er
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