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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels
Autoren: A.F. Morland
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angespannt. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen.. Jede Reaktion Robertas ärgerte ihn.
    »Dort! Sieh zu dieser Ecke!« hauchte Roberta. »Ein Schatten, riesengroß. Siehst du den Schatten nicht?«
    »Nein. Wo denn?«
    »Jetzt ist er weg.«
    »Mädchen, du kannst einem ganz schön auf die Nerven gehen«, knurrte Kingsbury vorwurfsvoll.
    »Ich habe den Schatten gesehen«, beharrte Roberta trotzig. »Ganz deutlich. Es war - es war - eine Gestalt - ohne -Kopf, Oliver.«
    »Jetzt reicht’s mir aber!« sagte Kingsbury unwillig.
    Er ließ Roberta McQuillan stehen und rannte zu jener Stelle, wo er Matthew McQuillan begraben hatte. Mit bloßen Händen begann er wie von Sinnen zu graben. Keuchend scharrte er das steinige Erdreich fort. Tiefer, immer tiefer buddelte er sich, bis er endlich auf Matthews Körper stieß. Ein wenig erleichtert atmete er auf, dann grub er weiter, legte den ganzen Leichnam bloß. Inzwischen war Roberta herangekommen. Obwohl ihr vor dem Anblick grau te, wollte sie sich davon überzeugen, daß Matthew McQuillan nicht von den Toten auferstanden war.
    Plötzlich packte sie das Grauen mit eiskalten Fingern im Nacken.
    Sie preßte die Hände an ihren Mund, konnte den Schrei aber nicht verhindern, der ihr namenloses Entsetzen hörbar machte. Mit weit hervorquellenden Augen starrte sie in die Grube.
    Sie konnte das Unfaßbare nicht begreifen.
    Auch Kingsbury hatte keine Erklärung dafür.
    »Der Kopf!« stöhnte Roberta bestürzt. »Sein Kopf, Oliver! Er ist verschwunden!«
    ***
    Kingsbury wurde von einem dämonischen Gelächter hochgerissen. Verdattert drehte er sich, um die eigene Achse. Sein Gesicht war ungesund grau geworden. Großes Entsetzen hatte sich nun auch seines Geistes bemächtigt. Niemand war zu sehen. Und doch war dieses schreckliche Gelächter zu hören, das durch Mark und Bein ging. Roberta preßte sich kreischend an die Burgmauer. Ihr hübsches Gesicht war verzerrt. Sie schüttelte hysterisch den Kopf, stampfte mit den Füßen auf den Boden und hielt sich verzweifelt die Ohren zu, weil sie dieses schreckliche Gelächter nicht ertragen konnte.
    Kingsbury eilte zu ihr.
    Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie.
    »Hör auf!« schrie er sie an. »Hör auf, Roberta!«
    Aber Roberta verstand seine Worte nicht. Sie schaute ihn an, ohne ihn zu sehen. Ihr Mund klaffte weit auf, und sie schrie, schrie, schrie in grenzenloser Furcht. Kingsbury schlug ihr mehrmals ins Gesicht. Da hörte sie zu schreien auf. Gleichzeitig verstummte das dämonische Gelächter.
    Dafür rief eine hallende Stimme: »Willkommen auf Dark Manor!« Es klang hohntriefend. Und es war unverkennbar die Stimme von Matthew McQuillan.
    »Hörst du?« ächzte Roberta schlotternd vor Angst. »Hörst du, Oliver? Er lebt! Matthew lebt!«
    »Ja, meine Liebe«, höhnte McQuillan, den sie nicht sehen konnten. »Ja, ich lebe.«
    »Er hat sich mit dem Satan zusammengetan!« preßte Roberta verzweifelt hervor.
    »Du hast es erraten, meine Liebe!« rief Matthew McQuillan. »Ich habe mich mit dem Fürsten der Finsternis verbündet. Er hat mir seine Hilfe zugesagt. Ich werde euch töten. Ich darf Rache nehmen, wie ich es euch angekündigt habe!«
    Kingsbury blickte sich aufgeregt um.
    »Wo bist du, Matthew?«
    »Ich bin überall«, hallte die Stimme.
    »Wir wollen dich sehen!«
    »Später, Oliver, später!« McQuillan kicherte.
    Plötzlich wurde es über Dark Manor stockdunkel. Die Sonne verschwand. Schmutziggraue Wolken quollen über den Himmel. Es roch nach Regen. Grollende Donner ließen das uralte Gemäuer erzittern. Blitze zerfetzten die unnatürliche Schwärze. Sie fauchten in das Mauergeviert und spalteten krachend den Boden. Robertas Finger krallten sich in Olivers Kleider. Ihre Nerven vibrierten. Schreckliche Todesahnungen quälten sie. Sie glaubte, die Welt würde nun untergehen. Beim nächsten Blitz schrie sie entsetzt auf. Es begann zu regnen. Die Tropfen waren groß wie Taubeneier. Sie klatschten auf Kingsbury und das Mädchen.
    »Schnell weg von hier!« zischte Oliver. Er zerrte Roberta mit sich, rannte auf den Torbogen zu, durch den sie das Schloß betreten hatten. Der vom Himmel strömende Regen verwandelte sich in einen undurchdringlich grauen Schleier.
    Das Wasser quatschte in Olivers Schuhen. Ihre Schritte erzeugten schmatzende Geräusche. Sie irrten keuchend durch den prasselnden Regen. Der Wolkenbruch nahm von Sekunde zu Sekunde an Heftigkeit zu. Das Paar war bereits bis auf die Haut durchnäßt. Kingsbury konnte
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