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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels
Autoren: A.F. Morland
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den Torbogen nicht finden. Er verlor die Orientierung, hatte das Gefühl, im Kreis zu laufen. Wütend versuchte er, irgend eine Richtung beizuhalten, doch so weit er auch lief, er erreichte niemals eine Mauer.
    Blitz und Donner machten das schreckliche Inferno perfekt.
    Roberta weinte.
    Das Wasser war noch vor einer Minute knöcheltief gewesen. Nun reichte es den beiden schon bis an die Knie. Es stieg ungemein schnell. Bald wateten sie bis an die Hüften darin. Und die Fluten stiegen immer schneller.
    »Wir werden ertrinken!« jammerte Roberta verzweifelt.
    »Wir müssen den Ausgang finden!« schrie Kingsbury.
    »Es gibt keinen Ausgang! Matthew muß ihn verbarrikadiert haben!« stöhnte Roberta.
    »Blödsinn!«
    »Wenn es den Ausgang gäbe, würde das Wasser doch ablaufen.«
    Sie hat recht, dachte Kingsbury nervös. Der Teufel will uns in dieser Burg ertränken. Wie in einem riesigen Bottich.
    Als ihnen das Wasser bis an den Hals reichte, stolperte Roberta. Sie schrie grell auf und versank in den Fluten.
    »Roberta!« rief Kingsbury entsetzt. Ihre Hand war der seinen entglitten. Er pumpte hastig seine Lunge voll und tauchte dann. Sofort wurde er von einer wilden Strömung erfaßt. Sie riß ihn mit sich fort. Atemnot quälte ihn. Er ruderte mit den Armen. Einesteils, um Roberta zu finden, andernteils, um wieder an die Oberfläche zu gelangen, denn hier unten würde er in wenigen Sekunden ertrinken.
    Doch so sehr er sich bemühte, hochzukommen, es gelang ihm nicht.
    Ein nie gekanntes Brausen füllte seine Ohren. Ein schreckliches Gurgeln raste auf ihn zu. Er fühlte sich in einen gewaltigen Strudel hinabgerissen. Ein Körper prallte gegen den seinen. Vermutlich war es Roberta. Das dachte er noch, dann verlor er die Besinnung.
    ***
    Wasser tropfte ihm ins Gesicht. Benommen öffnete er die brennenden Augen. Roberta war über ihn gebeugt. Naß und strähnig klebte das Haar an ihrem Kopf.
    Von ihrem Kinn tropfte das Wasser auf Kingsbury herab. Er richtete sich benommen auf. Seltsamerweise vermochte er sich nicht darüber zu freuen, daß Roberta noch lebte. Er wunderte sich nur darüber.
    Jetzt blickte er sich verwirrt um.
    Naßkalte Wände umgaben sie. Über ihnen wölbte sich kein Himmel, sondern der nackte Fels.
    »Wo sind wir?« fragte Oliver.
    »Ich weiß es nicht. Wie kommen wir hierher?«
    »Keine Ahnung. Du bist untergegangen, ich wollte dich hochziehen, dann kam der Strudel, Schließlich verlor ich das Bewußtsein.«
    »So ähnlich erging es mir auch.«
    »Wo ist das Wasser hingeflossen?«
    Roberta zuckte überfragt die Schultern.
    »Wir müssen zusehen, daß wir hier wieder rauskommen«, sagte Kingsbury. Er richtete sich ächzend auf. Seine Kleider klebten ekelhaft an seiner Haut. Er schüttelte sich fröstelnd, dann half er Roberta auf die Beine. Sie befanden sich in einem Gang. Das Wasser mußte sie hier hereingespült haben.
    »Matthew!« flüsterte Roberta verzweifelt. »Er will uns seine Macht demonstrieren, Oliver.«
    Kingsbury schob sein Kinn trotzig vor.
    »Wir lassen uns nicht unterkriegen, Roberta, nicht von Matthew McQuillan. Selbst wenn er mit dem Teufel im Bunde ist, wird er uns beide nicht besiegen können, denn wir besitzen etwas, das uns kein Teufel nehmen kann: unsere Liebe!«
    Da geschah etwas, das das Blut in Olivers Adern gerinnen ließ: Roberta faßte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Bauch. Sie stieß einen furchtbaren Schrei aus und krümmte sich röchelnd zusammen. Als sie sich wieder aufrichtete, waren ihre Hände blutig, obwohl ihr Bauch keine Verletzung aufwies. Sie streckte Kingsbury die zitternden Hände entgegen.
    »Hilf mir, Oliver!« bettelte sie verzweifelt. »Hilf mir!«
    »Um Himmels willen, was hast du, Roberta?« fragte Kingsbury bestürzt. »Woher kommt das Blut?«
    Da krümmte sich das Mädchen erneut zusammen. Diesmal war ihr Schrei so markerschütternd, daß Olivers Herz für einen Augenblick zu schlagen aufhörte. Roberta schien Höllenqualen zu erleiden. Kingsbury hatte den Eindruck, sie würde nun sterben. Das Mädchen hechelte zwischen den Schreien erschöpft. Immer mehr Blut tropfte von Robertas Fingern, doch es blieb ein Rätsel, woher das Blut kam. Sie war nicht verletzt. Schaum stand weiß und dick auf ihren zuckenden Lippen. Sie verdrehte die Augen, ihre Lider flatterten, sie wankte.
    »Oliver!« röchelte sie verzweifelt. »Es tut so weh! Hilf mir! Hilf mir doch!«
    Kingsbury sprang zu ihr.
    Sie riß sich los und begann kreischend zu rennen.
    »Roberta!«
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