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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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junger Mann namens Karel Marek den Herrscher dieser Burg durch einen ins Herz gestoßenen Pfahl getötet hatte.
    Doch er spürte die Atmosphäre, merkte das Unheimliche, das hinter der Tür lauerte.
    Leider trug er keine Taschenlampe bei sich, und so ließ er die Tür offen, damit wenigstens Licht aus dem Gewölbe in das Verlies hineinfiel.
    Will Mallmann wagte sich auf Zehenspitzen weiter vor und sah einen Sarg. Im ersten Augenblick erschrak er heftig, dann huschte er zurück und zog die Tür weiter auf, damit mehr Licht in das unheimliche Verlies fiel.
    Jetzt sah er den Sarg deutlicher.
    Er mußte uralt sein. Das Holz zeigte Spuren des Alters, aber es hatte gehalten, auch die langen Jahre hatten den Sarg nicht so angegriffen, daß er ineinandergefallen war. Demnach mußte er wirklich aus gutem Material bestehen.
    Eine dicke Staubschicht lag auf dem Sarg. Sie war mit Spinnweben durchsetzt, und zahlreiche lange Fäden zitterten auch an den Wänden des Verlieses.
    In einer Ecke lag Gerümpel. Altes Holz, das längst nicht die Qualität des ersten Sarges aufwies und deshalb längst verfault war.
    Zudem sonderte es einen widerlichen Geruch ab. Will Mallmann rümpfte die Nase.
    Dann wurden seine Augen groß, denn er sah zudem eine Treppe, die aus dem Verlies in die Höhe führte. Die Stufen waren ziemlich steil, zum Teil sehr brüchig und ebenfalls mit einer fingerdicken Staubschicht bedeckt.
    Wohin führte diese Treppe?
    Mallmann dachte nach. Er hatte praktisch zwei Schlösser in einem kennengelernt. Oder zumindest zwei Trakte. Einen etwas besser erhaltenen Teil und einen sehr alten, der sicherlich noch aus der Gründungszeit stammte.
    Der Sarg interessierte den Kommissar am meisten. Was verbarg er? Einen Toten, eine Mumie? Oder einen Vampir? Der Kommissar glaubte an die letzte Möglichkeit. Wenn er den Deckel abhob, dann sah er sicherlich einen Blutsauger.
    Will dachte an seine mit Silberkugeln geladene Waffe. Damit konnte er sich diese Unholde schon vom Leib halten, und warum sollte er nicht versuchen, den Sarg zu öffnen? Vieles wäre damit gerettet und der Fall vielleicht gelöst.
    So dachte der Kommissar und ging neben dem Sarg in die Knie, wobei er Ober- und Unterteil im schwachen Schein seines Feuerzeuges genau untersuchte.
    Zusammengenagelt waren die beiden Teile nicht, das erkannte Will Mallmann direkt, sie waren nur aufeinandergelegt worden, wobei Ober- und Unterteil luftdicht schlossen.
    Ja, das war zu schaffen.
    Will erhob sich. Er stellte sich so, daß sich der Sarg zwischen seinen zum halben Spagat aufgestellten Beinen befand, und legte beide Hände um den Deckel.
    Da hörte er ein Geräusch!
    Sofort zuckte Will zurück. Er erkannte auch die Quelle des Geräuschs. Es war dort aufgeklungen, wo auch die schmale Treppe endete.
    Jemand kam!
    Der Kommissar mußte sein Vorhaben verschieben, was ihm überhaupt nicht paßte.
    Er huschte bis zur Tür zurück und zog sie so weit zu, daß es in diesem Verlies wieder stockfinster war.
    Dann wartete er.
    Ein schwacher Lichtschein fiel die Stufen hinab, und Will sah die Ausläufer der Helligkeit bis in das Verlies hier unten dringen.
    Er hörte Schritte!
    Von Sekunde zu Sekunde wurden sie stärker, weil eine Person die Stufen hinunterschritt. Und auch die Helligkeit nahm zu. An ihrem rötlichen Schein erkannte der Kommissar, daß das Licht von einer brennenden Fackel gespendet wurde.
    Es tanzte unregelmäßig auf und nieder, je nachdem, wie sich der Fackelträger bewegte.
    Er ging vorsichtig die Treppe hinab. Kleinere Steine rollten vor ihm her.
    Will wagte kaum zu atmen.
    Dann erschien der Mann.
    Er hielt die Fackel in der rechten Hand und in der linken zwei Flaschen an ihrem schmalen Hals fest. Zielstrebig schritt er auf den Sarg zu und stellte die Flaschen ab.
    Dabei drehte er sich, und der Lichtschein traf sein Gesicht.
    Mallmann wußte, wer der Kerl war.
    Fariac!
    Ein Vampir? Hatte er hier einen Vampir vor sich? Will wollte sich schon bemerkbar machen, doch irgend etwas hielt ihn zurück. Es war wohl die berufliche Neugierde, denn Fariac erschien ja nicht ohne Grund in diesem alten Verlies. Er verfolgte einen bestimmten Plan. Und er tat das, was der Kommissar nicht hatte in Angriff nehmen können, weil er gestört worden war.
    Fariac versuchte, den Deckel des Sargs hochzuhieven. Auch er stellte sich breitbeinig auf, umfaßte das obere Teil und hievte es langsam in die Höhe.
    Es gab ein schmatzendes Geräusch, als sich das Oberteil vom unteren löste und die Luft
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