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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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bitten, auszusteigen und sich in der Halle zu versammeln«, rief Fariac in das Mikro.
    Hastig verließen die Reisenden den Bus.
    Es war inzwischen völlig dunkel geworden. Ein kühler Wind strich über den Berg, und die Luft roch nach Schnee. Am Himmel segelten dicke Wolken, und als Jane ihren Fuß aus dem Bus setzte, fielen bereits die ersten dicken Flocken.
    »Hoffentlich ist auch geheizt!« rief ein älterer Mann, der bereits ziemlich tief ins Weinglas geschaut hatte.
    »Natürlich«, erwiderte Fariac und ging als erster auf das große Portal zu.
    Der Schnee fiel stärker. Die Flocken wurden vom steifen Wind in die Gesichter der Menschen geschleudert, wo sie auf der warmen Haut sofort schmolzen.
    Fariac hämmerte mit dem eisernen Klopfer gegen die Tür, doch es öffnete niemand.
    Jane und Bill hielten sich ein wenig am Rand auf. Sie beobachteten Fariac.
    »Scheint verschlossen zu sein«, murmelte Bill.
    Jane nickte. »Ob da kein Personal ist?«
    »Zeugen kann der nicht gebrauchen«, erwiderte der Reporter.
    Fariac drehte sich zu seinen Leuten um. »Augenblick noch!« rief er. »Ich werde die Tür mit dem Schlüssel öffnen. Mein Diener scheint mich nicht zu hören.«
    Der Unternehmer kramte in seiner Tasche herum und holte seinen Schlüssel hervor, mit dem er die Tür öffnete.
    Er hielt sie offen. »Bitte sehr, treten Sie ein und seien Sie herzlich willkommen!«
    Die ersten stürmten direkt in das Schloß. Sie hatten Hunger, wollten vom Büfett etwas abbekommen, bevor die anderen ihnen noch was wegnahmen.
    Jane und Bill gingen als letzte.
    »Wie gefällt es Ihnen?« fragte Fariac mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.
    »Recht nett«, antwortete Jane.
    »Das freut mich.«
    Und Bill erkundigte sich: »Haben Sie kein Personal, Mr. Fariac?«
    »Es ist alles da.«
    »Aber die Ober fehlen.«
    »Wir werden sehen.« Er lächelte falsch und schloß die Tür.
    Bill nahm an, daß einiges schiefgelaufen war. Fariac gab sich nicht mehr so sicher wie sonst. Sie betraten die Halle und waren überrascht, wie sauber alles war. Elektrisches Licht speiste die beiden großen Lüster an der Decke, deren kleine Glasstücke schillerten und glänzten. Es gab eine gewaltige Treppe, die nach oben führte, außerdem mehrere Türen und ein Kamin, in dem das Feuer knisterte. Vor den Fenstern hingen Vorhänge, und auf einem langen Tisch stand das kalte Büfett bereit.
    Für Getränke war ebenfalls gesorgt. Wein, Sekt, Mineralwasser, Whisky, Likör, alles war vorhanden.
    In kleinen Gläsern schwappte Sherry.
    Der Chef persönlich nahm das Tablett auf und machte damit die Runde. »Darf ich Sie zu einem kleinen Begrüßungsschluck überreden?« lächelte er.
    Keiner lehnte ab. Auch Jane und Bill nickten. Sie tranken auf den Tag und die Firma.
    Jane stellte fest, daß es einen vorzüglichen Sherry gab, und sie nickte anerkennend.
    Auch Bill hatte sein Glas geleert. »Vielleicht ein wenig zu süß«, meinte er. »Ich trinke ihn lieber trocken.«
    »Geschmackssache.«
    Fariac sammelte die Gläser wieder ein. Dann klatschte er in die Hände, und die Gespräche verstummten.
    »Darf ich für einen Augenblick um Gehör bitten?« begann der Unternehmer seine Ansprache.
    Zwölf Augenpaare schauten ihn an.
    Fariac lächelte. Er hatte sich mit dem Rücken zum kalten Büfett aufgebaut und hielt noch ein Sherryglas in der Hand. Er hob gekonnt die Augenbrauen und ließ seine Blicke schweifen, so daß jeder das Gefühl haben konnte, daß er nur ihn anschaute. »Ich freue mich sehr, daß ihnen dieser Tag bisher gut gefallen hat, obgleich ich zugeben muß, daß er sehr strapaziös gewesen ist. Strapaziöser als die Arbeit, wie ich meine.«
    Leichtes Protestgemurmel erhob sich. Eine Frau kicherte hell.
    Fariac fuhr fort. »Auch diese kleine Strapaze soll uns natürlich nicht davon abhalten, den Tag so weiter zu feiern, wie wir es uns vorgestellt haben. Ihre Zimmer sind reserviert. Alle befinden sich im ersten Stock, und es sind bereits Namensschilder an die Türen geklebt worden. Jeder Raum hat eine Toilette und eine Dusche. Ich habe alles nachträglich einbauen lassen. Sie können sich also frischmachen und auch umziehen, wenn Sie wollen. Ich schlage vor, daß wir uns in einer Stunde wieder hier unten treffen, dann wird der Hunger sicherlich groß sein, und das kalte Büfett kann geplündert werden. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.«
    Die Leute klatschten. Dann stand einem Nach-oben-Gehen nichts mehr im Wege.
    Auch Jane Collins und Bill wandten
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