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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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sich ab, doch Gordon Fariac rief sie noch einmal zu sich.
    »Einen Moment bitte, Miß Collins, Mr. Conolly.«
    Sie blieben stehen.
    Gordon Fariac kam auf sie zu. Er lächelte und sagte: »Es ist mir außerordentlich peinlich, aber für Sie beide steht nur ein Raum zur Verfügung. Es ist die Tür ohne Beschriftung. Ich hoffe, Sie verstehen mich, denn Ihr Kommen war nicht eingeplant.«
    Bill nickte und grinste. »Klar, verstehen wir Sie. Und mit Jane werde ich schon fertig – oder?«
    Die Detektivin lächelte ihn an, doch ihre Blicke waren eisig.
    »Dann erwarte ich Sie ebenfalls in einer Stunde.«
    »Danke.«
    Jane und Bill schritten die breite Treppe hoch. Die Detektivin flüsterte: »Wenn du noch einmal solch einen Mist erzählst, sage ich Sheila Bescheid.«
    »Man kann ja mal auf den Putz hauen.«
    Jane lachte.
    Beide nahmen das nicht ernst. Bill hätte seine Frau Sheila nie betrogen, dafür liebte er sie einfach zu sehr.
    Als sie nebeneinander über den Gang schritten, hörten sie die Stimmen der anderen. In den Zimmern schien es hoch herzugehen.
    Wahrscheinlich hatten sich die Pärchen gefunden, denn die meisten Räume waren mit zwei Personen belegt.
    Der Gang war ziemlich düster, durch den sie schritten.
    Allerdings sah man keine Rüstungen oder andere Gegenstände aus dem Mittelalter, sondern nur Gemälde.
    Sie zeigten zumeist große Kampfszenen und Schlachten. Irgendein Typ ritt immer mit einer Fahne voran, der die anderen in die Schlacht führte.
    Am Ende des Ganges befand sich ein Rundbogendurchgang, der wohl in einen anderen Trakt des Schlosses führte.
    Vor der letzten Tür blieben die beiden stehen. Bill fragte: »Willst du dich frischmachen?«
    Jane schaute auf die Uhr. »Eigentlich ja. Eine Dusche könnte ich schon vertragen.«
    »Okay, dann schau ich mich mal um.«
    »Wieso?«
    »Ich wandere ein wenig durch das Schloß. Mal sehen, ob sich irgend etwas tut.«
    »Meinst du, das hätte Fariac gern?«
    »Weiß ich doch nicht. Außerdem interessiert es mich nicht. Ich vermisse nämlich jemanden.«
    »Will Mallmann?«
    »Genau. Den werde ich suchen.«
    Jane nagte auf der Lippe, und Bill legte der Detektivin beide Hände auf die Schultern. »Du kannst ruhig ins Zimmer gehen. Mir passiert schon nichts.«
    »Wie du meinst. Sei trotzdem vorsichtig.«
    »Klar.«
    Der Reporter drehte sich um. Er wartete, bis Jane im Zimmer verschwunden war, und ging dann los.
    Hinter dem Durchgang setzte sich der Korridor ein kurzes Stück fort und endete vor einer Doppeltür. Sie war nicht abgeschlossen, und Bill stieß die rechte Hälfte auf.
    Düsternis umgab ihn…
    Sofort spürte der Reporter die gefährliche Atmosphäre, die ihm da entgegenströmte. Es war nicht wie im übrigen Teil des Schlosses, hier verdichtete sich das Grauen.
    Vorsichtig betrat Bill Conolly den Saal. Er tastete nach seiner Silberkugel-Beretta und nickte zufrieden. So lautlos wie möglich versuchte er, über den blanken Steinboden zu schreiten. Die hohen Fenster auf der rechten Seite waren durch Vorhänge verdeckt. Kein Sonnenstrahl drang in diesen Raum.
    Und doch gab es Licht. Irgendwo vor ihm standen ein paar brennende Kerzen. Das Licht flackerte. Durch die sich bewegenden Flammen wurden bizarre Schattenmuster auf den Boden geworfen.
    Er roch nach Staub, Bohnerwachs und Moder…
    Ein widerlicher Geruch.
    Vorsichtig schritt Bill weiter. Er wollte sehen, was die Kerzen beleuchteten und warum sie brannten. Behutsam näherte er sich ihrem Standort.
    Bevor er den Schrank entdeckte, sah er dessen zittrigen Schatten auf dem Boden, denn neben dem Schrank standen die beiden Kerzen. Es war mehr eine hohe Vitrine. Bill konnte auf das Oberteil schauen, das mit Staub überzogen war.
    Der Schrank war das einzige Möbelstück in diesem großen, hallenartigen Raum.
    Weshalb stand er hier?
    Das mußte einen Grund haben. Als Bill sich die Kerzen näher betrachtete, da stellte er fest, daß sie aus schwarzem Wachs bestanden. Diese Beleuchtung benutzt man für irgendwelche finsteren Beschwörungen. Sollte hier in dem Raum vielleicht eine schwarze Messe abgehalten werden?
    Bill wußte es nicht, aber ihn interessierte brennend der Inhalt des Schranks.
    Der Reporter sah, daß der Schlüssel im Schloß steckte. Es war nicht weiter gesichert.
    Bill schloß auf.
    Die rechte Schranktür quietschte, als er sie öffnete. Der Reporter holte sein Feuerzeug hervor, knipste es an und leuchtete in den Schrank hinein.
    Zwei Flaschen standen auf einem Regal. Sie waren ziemlich breit
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