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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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Vornamen?«
    »Karel.«
    Nein, das war nicht der Marek, den Bill meinte. Der hieß Frantisek, aber Marek gab es viele…
    »Der hat Sie also getötet«, stellte der Reporter fest. »Und was hat John Sinclair damit zu tun?«
    »Er hat meine Dienerinnen auf dem Gewissen.«
    »Hat er sie umgebracht?«
    »Ja.«
    »Es waren Vampire?«
    »Genau.«
    Der Reporter wollte endlich wissen, was mit seinem Freund John Sinclair geschehen war. »Rede!« schrie er den Vampir an. »Was habt ihr mit John gemacht?«
    Da lächelte Fariac II und schaute seinen Bruder an. Der fühlte sich aufgefordert, das Wort zu übernehmen. »Sinclair lebt noch. Aber ich, ich habe ihm etwas versprochen. Als ich merkte, daß mein Bruder damals starb, sprach ich das Todesurteil über John Sinclair aus. Und ich werde den Schwur halten, den ich geleistet habe. John Sinclair wird durch mich sterben. Ich bin ebenfalls uralt. Sinclair hat es nicht geschafft, mich zu töten.«
    Bill Conolly lachte kalt. »Das erlebst du gar nicht, Blutsauger. Mein Freund Will Mallmann und ich werden dich endgültig vernichten und eure Asche in alle Winde verstreuen!«
    »Du kannst es versuchen«, sagte Gordon Fariac, »aber dann werdet ihr John Sinclair nicht wiedersehen. Er bleibt ein Gefangener seiner Zeit.«
    »Willst du ihn zurückholen?« fragte Bill spöttisch.
    »Ja.«
    »Und wie?«
    »In dem ich eine magische Verbindung aufstelle«, sagte Fariac.
    »Ich nehme nur einen Zeitaustausch vor, das ist alles, denn John Sinclair befindet sich in diesem Verlies…«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Bill.
    »Doch, du kannst ihn nur nicht sehen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil er sich in einer Zeit herumtreibt, die über 300 Jahre zurückliegt, aber er sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der Zeitfalle…«
    ***
    Vergangenheit
    Ich suchte wirklich nach einem Ausweg aus der Falle. Mit Karel Marek hatte ich darüber gesprochen, doch er hob nur die Schultern.
    Einen Rat oder Ausweg wußte er auch nicht, denn für ihn war das Ganze immer noch unerklärlich.
    Er würde auch in seiner Zeit bleiben, dort heiraten, einen Sohn zeugen und ihm später dem Vampirpfahl vererben. Ich war sicher, daß alles so ablaufen würde. Aber ich konnte mich nicht in den Lauf der Geschichte einmischen – es mußte einen Ausweg geben!
    »Ich weiß es nicht, John«, sagte Karel Marek. Wir standen in dem Raum, wo auch der Kampf gegen die Vampirfrauen stattgefunden hatte. »Du wirst wohl bleiben müssen.«
    Heftig schüttelte ich den Kopf. »Niemals, Karel. Ich gehöre nicht in diese Zeit, wirklich nicht. Ich kann bei euch nicht leben. Ich bin ein moderner Mensch. Das hier ist – Steinzeit, ja?«
    »Was ist das?«
    Ich winkte ab. »Vergiß es.«
    Wie ich es auch drehte und wendete – es war schlicht be…scheiden!
    Im Schloß war man uns nicht mehr feindselig begegnet. Mir schien es, als wäre von den Menschen ein Bann oder ein Fluch genommen worden. Sie standen uns positiv gegenüber und boten uns Speisen und Getränke an.
    Wir aßen.
    Aber meine Unruhe konnte ich nicht verbergen. Sie wurde von Minute zu Minute stärker.
    Wie kam ich hier weg?
    Ich wußte es nicht, noch nicht. Wir sprachen noch einmal mit den Menschen im Schloß, auch sie wußten keinen Ausweg. Sie starrten mich sowieso an wie ein Wunder und konnten nicht begreifen, daß ich überhaupt da war.
    Karel aß mit gutem Appetit. Er hatte die Ereignisse der letzten Stunden einigermaßen überwunden, auch den Tod seiner Schwester, an der er besonders gehangen hatte. Ich war froh darüber.
    Neben dem jungen Marek nahm ich Platz. Karel hielt die Keule einer Gans in der rechten Hand. Herzhaft biß er hinein, das Fett rann an seinem Kinn hinab. Er hatte auch beim Wein kräftig zugelangt und schaute mich jetzt an.
    »Bleib hier«, sagte er zwischen zwei Bissen. »Wir beide könnten den Kampf gegen die Feinde aufnehmen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Es geht nicht, Karel. Wirklich nicht.«
    »Versuch es.«
    Was hatte es für einen Zweck, mit ihm über die Zeiten zu diskutieren? Er mußte am Leben bleiben, ich wollte zurück und klopfte ihm auf die Schulter. »Ich sehe mich noch einmal in dem Verlies um, wo sein Sarg steht.«
    Karel schaute mich an. »Ist das ein Abschied?« fragte er, und seine Stimme klang rauh.
    »Vielleicht. Wieso?«
    »Ich weiß nicht. Es ist ein Gefühl…« Er blickte zu Boden.
    »Nein, ich komme wieder«, sagte ich und schlug ihm auf die Schulter, obwohl ich nicht so davon überzeugt war. Denn ich spürte eine innerliche
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