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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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Unruhe. Sie hatte sich in den letzten Minuten verstärkt. Irgend etwas trieb mich in den Keller.
    Allein schritt ich dem Verlies entgegen.
    Die Stille fiel mir auf. Ich blieb dort stehen, wo sich der Thron des Vampirs befand.
    Er war leer.
    Staub lag auf dem Boden. Die Reste der Vampirinnen. Wir hatten wahrlich aufgeräumt und die Brut vernichtet.
    Die Tür zur Grabkammer des Vampirs stand noch offen. Ich schritt die steile Treppe hinunter.
    Den modrigen Geruch kannte ich schon. Dann erreichte ich das Ende der Treppe, schaute in das Verlies und sah die Kreuze, die wir aufgestellt hatten.
    Die meisten lagen am Boden. In dem wilden Zweikampf zwischen Karel und dem Grafen Fariac waren sie umgekippt.
    Vor dem Sarg blieb ich stehen.
    Da merkte ich es wieder.
    Etwas war anders geworden. Die Atmosphäre hatte sich verändert, verdichtet. Ich spürte es deutlich, eine Gänsehaut rann über meinen Rücken.
    Ich schaute auf mein Kreuz, das nach wie vor an meiner Brust hing. Es sah völlig normal aus. Es gab kein Zeichen ab, daß etwas Böses lauerte.
    Plötzlich verschwammen die Wände vor meinen Augen. Sie bewegten sich auf und nieder, und ich spürte an meinem Körper ein gewaltiges Ziehen. Unsichtbare Hände schienen nach mir greifen zu wollen. Ich starrte auf den Sarg, sah plötzlich den Umriß eines Menschen, der am Kopfende der Totenkiste stand, sah die beiden spitzen Zähne und auch noch einen zweiten Vampir.
    Beide glichen sich.
    Die Fariac-Brüder!
    Aber sie waren doch tot oder sollten es zumindest sein. Ich wischte mir über die Augen und bemerkte ein verändertes Bild, als ich die Hand wieder fallen ließ.
    Da waren noch zwei Personen im Raum.
    Bill Conolly und Will Mallmann!
    Wieso? Wie kamen sie hierher – in diese Zeit? Sie mußten doch woanders sein, in einer anderen…
    Meine Gedanken stockten. Plötzlich war ein Brausen in meinem Hirn, ich fühlte mich vom Boden hochgehoben und gleichzeitig nach vorn geschoben.
    Ich fiel…
    Festhalten konnte ich mich nicht. Da war nichts, das ich greifen konnte.
    Schluß, vorbei…
    Ich fiel weiter, sah den Boden auf mich zukommen, doch tatsächlich kippte ich ihm entgegen, und plötzlich war der Boden unter mir verschwunden.
    Ich schwebte im luftleeren Raum.
    Zwischen den Dimensionen, den Zeiten…
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bekam meinen eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle, fremde Kräfte zerrten an ihm, stießen ihn von einer Seite zur anderen, hoben ihn hoch, warfen ihn wieder zurück in ein tiefes Loch, das keinen Boden hatte, wo ich mich abstützen konnte.
    Ich war zu einem willenlosen Bündel geworden, mit dem die fremden, nicht kontrollierbaren Kräfte machten, was sie wollten. Irgend etwas drückte gegen meinen Schädel, ich wollte schreien, brachte keinen Laut hervor, sondern fiel weiter.
    Tiefer, immer tiefer…
    Seltsamerweise funktionierte mein Denkapparat noch. Ich hatte das Gefühl, das wohl jeder kennt, wenn er gerade eingeschlafen ist, plötzlich fällt und dann heftig zusammenzuckt.
    So erging es mir.
    Aber ich fiel weiter…
    Dann war ein gewaltiges Brausen um mich herum, ich hörte auf einmal Stimmen, die das Brausen übertönten, sah wieder die beiden Vampire und auch meine Freunde…
    Ich wollte die Arme ausstrecken und nach ihnen greifen, doch sie verschwanden. Kopfüber schoß ich nach vorn. Die Kette, an der mein Kreuz hing, rutschte von meinem Kopf, fiel in die Tiefe, ich sah, wie sie sich überschlug und verschwand.
    Dann war es plötzlich aus.
    Eine grelle Explosion – Schluß.
    Die Tiefe fraß mich!
    ***
    Gegenwart
    Der Killer im roten Umhang schlich in das Labor. Er hatte es plötzlich sehr eilig, denn er mußte seinen Auftrag durchführen.
    Morden!
    Jemand war in das Labor eingebrochen. Ein gedrungen wirkender Mann in dunkler Lederkleidung. Er war allerdings nicht allein gewesen, doch seine Begleiterin hatte er neben dem Motorrad zurückgelassen. Auch sie wollte der Mörder umbringen, doch durch einen unwahrscheinlichen Glücksfall war sie seinem Messer entgangen. Sie lag jetzt bewußtlos neben der Maschine, und der Killer wollte sich später um die Frau kümmern. Sie würde ihm nicht entkommen.
    Er kicherte.
    Mit traumwandlerischer Sicherheit fand er sich zurecht. Er würde jeden töten, der sich ihm in den Weg stellte. Das hatte ihm der Graf aufgetragen. Und er tat das, was Fariac sagte. Er war der Meister, er war sein Herr.
    Vor Jahren hatte er ihn aus einem Zirkus geholt, wo die Leute ihn nur den dummen Zwerg nannten
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