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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder
Autoren: Der hinkende Mörder
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mich nicht bange machen lassen und vierzehn Tage in Ferien gehen. Bis dahin sei Gras über die Sache gewachsen. Er gab mir zehn Hundert-Dollarscheine und wünschte mir viel Vergnügen. Er ließ mir auch das Telegramm aus St. Paul schicken. Aber es war nicht aus St. Paul. Es war hier in New York aufgegeben.«
    »Danke«, sagte ich.
    Kellner, Zimmermädchen und Jean wurden hinausgeführt.
    »Wollen Sie jetzt immer noch leugnen, Mr. Keyes?« fragte mein Freund.
    »Ich leugne nichts, weil es nichts zu leugnen gibt. Die Leute irren sich, und wenn es so wäre, wie sie sagen, so könnten Sie mir auch nichts wollen. Ich weiß überhaupt nicht, wessen Sie mich beschuldigen.«
    »Des Mordes an Ihrem Partner Gus Belter und sechsundvierzig anderen Flugzeugpassagieren, außerdem des Mordes an Joy Belter, die Ihnen auf die Schliche gekommen war. Zum Schluss erstachen Sie auch noch Ihren Komplizen Antesi, der sie erpresste.«
    Keyes lachte laut.
    »Wie sollte ich denn aus der explodierenden Maschine gekommen sein«, höhnte er. »Ich bin kein Zauberkünstler.«
    »Nein, aber Fallschirmjäger. Sie brachten den kleinen Koffer mit der Höllenmaschine, die durch eine Weckeruhr ausgelöst wurde, als Gepäckstück mit. Sie wussten genau, wann die Explosion erfolgen werde und mischten Mr. Belter, neben dem Sie saßen, Skopolamin in einen Drink, so dass er einschlief und starb. Dann zogen Sie ihm das Säckchen mit den Steinen aus der Rocktasche. Unmittelbar bevor die Explosion erfolgte, sprangen sie ab, wobei Sie sich unglücklicherweise den Fuß verstauchten. Sie hatten eben keine Übung mehr, mein Lieber. Dann verbrannten Sie den Fallschirm und hinkten nach Holdcroft. Unterwegs wurden Sie beobachtet. Von dort fuhren sie mit der Bahn nach New York.«
    »Ich bin noch nie im Leben in Holdcroft gewesen. Ich weiß nicht einmal genau, wo es hegt«, behauptete er.
    Das-Telefon meldete sich, und ich nahm das Gespräch entgegen. Dann saß ich am Schreibtisch und blickte Keyes an. Ich sagte nichts.
    Es klopfte.
    »Herein.«
    Ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte, stand im Türrahmen. Er sah sich verwirrt um, und seine Augen blieben an Keyes haften.
    »Wer sind Sie?« fragte ich.
    »Jack Gales von der-Virginia and Ohio Railroad Company.«
    »Wo waren Sie am 13. Oktober dieses Jahres?«
    »In Holdcroft, als Stationsvorstehei. Am 15. wurde ich nach Bowling Green versetzt, von wo ich gestern Abend hierher geschickt wurde.«
    »Wissen Sie warum?«
    »Man hat es mir nicht genau gesagt, aber jetzt begreife ich. Dieser Herr fuhr um zwölf Uhr sechzehn mit dem Express nach New York. Ich erinnere mich noch genau an ihn, weil er aussah, als sei er gestürzt, und weil er hinkte.«
    »Sind Sie so sicher, dass Sie diese Aussage beeiden können?«
    »Unbedingt.«
    »Danke. Bitte warten Sie draußen.«
    »Nun Mr. Keyes? Wollen Sie immer noch nicht reden?«
    »Ich lasse mich nicht überfahren«, schnauzte er. »Dies ist ein Komplott. Ich verlange, mich mit meinem Anwalt in Verbindung setzen zu dürfen und außerdem…« Er stockte und schien einen Augenblick zu überlegen.
    Gerade da ging die Tür auf. Das bleiche und erregte Gesicht der hübschen Mrs. Belter erschien. In der Hand hielt die Frau einen faustgroßen Lederbeutel.
    Keyes war inzwischen zu einem Entschluss gekommen. Er sah Mrs. Belter nicht.
    »Sie haben mich nach einem Alibi für den 11. bis zum 13. Oktober gefragt. Nun gut. Ich habe es nicht sagen wollen, aber fragen Sie Mrs. Belter. Unter diesen Umständen, wird sie wohl eingestehen, dass ich das Haus Tag und Nacht nicht verlassen habe.«
    »Du Schuft. Du ganz gemeiner Schuft.« Gellte die Stimme der Frau. »Als Gus damals verreist war, behauptetest du plötzlich, du müsstest dringend nach Philadelphia. Es handele sich um einen großen Auftrag. Das war am 9. Oktober. Am dreizehnten kamst du zurück und erzähltest mir noch, du seihest gestolpert und habest dir den Fuß verstaucht. Am gleichen Tag stürzte das Fugzeug mit Gus ab. Ich wäre niemals darauf gekommen, aber vorhin kamen Leute mit einem Haussuchungsbefehl. Zwischen den Polstern des großen Clubsessels fanden wir dieses Säckchen, das gleiche Säckchen, das Gus mitgenommen hatte, um die Steine, die er schleifen lassen wollte, darin zu verwahren. Nun weiß ich auch, woher die Diamanten und die beiden Rubine kamen, die du innerhalb der letzten acht Wochen angeblich vorteilhaft verkauft hast und wozu du erhebliche Summen vom Bankkonto abhobst.«
    Sie holte tief Luft.
    »Du hast Gus
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