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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder
Autoren: Der hinkende Mörder
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vierundzwanzig Stunden, die Christopher im ›Murray Hill‹ wohnte und für den darauf folgenden Tag ein hieb- und stichfestes Alibi beibringen, sonst ist er geliefert.«
    »Ich bin für folgendes Vorgehen«, meine ich. »Wir gehen nicht dorthin, sondern lassen Keyes abholen. Wir bestellen zu gleicher Zeit den Kellner und das Zimmermädchen aus dem ›Murray Hill‹. Wir lassen auch diese schräge Elenor Mix holen. Ich kann ihr nicht helfen, wenn sie noch nicht ausgeschlafen hat.«
    »Ich würde auch zu dieser Zeit jemanden zu Mrs. Belter schicken. Sie ist diejenige, auf die er wegen eines Alibis zurückgreifen wird.«
    »Außerdem holen wir uns Storm, Antesis Kollegen, der ihm für den Mordabend an Joy Belter das Alibi gegeben hat. Zu gleicher Zeit wird sowohl in den Geschäftsräumen wie in Belters und Keyes Wohnung Haussuchung gehalten, ebenso bei Antesi und Storm. Wenn unser dringender Verdacht stimmt, so müssen die Steine vorhanden sein.«
    Während wir noch diskutierten und unseren Schlachtplan entwarfen, meldete sich die Fähndungsabteilung der City Police.
    »Hier Sergeant O’Connor. Sie haben eine Suchanzeige nach Jean Simon, Kellner im Café ›Martin‹ aufgegeben. Wir haben den Burschen am Wickel. Er wohnt im ›Baltimore‹ in der Greenwich Avenue.«
    Fünf Minuten danach kam der Bescheid, dass Belters Zahnarzt gefunden worden war und dass die Eintragungen in seiner Kartothek genau mit dem Befund unseres Doktors übereinstimmten. Das war also der letzte Beweis, dass der Tote Gus Belter war.
    »Lassen Sie ihn sofort abholen und hierher bringen.«
    Um halb neun war es endlich soweit. Der Kellner, das Zimmermädchen und die Frau aus der Canalstreet warteten in einem Raum; Jean Simon, dem man nicht gesagt hatte, um was es ging, in einem anderen.
    Die Kommandos für die Haussuchungen waren unterwegs, und Storm würde mitgebracht werden.
    »Mr. Keyes ist draußen«, meldete einer unserer Männer. »Er scheint reichlich ungnädig zu sein. Jedenfalls schimpft er wie ein Rohrspatz.«
    »Bringen Sie ihn herein.«
    Mr. Keyes hatte einen vor Zorn hochroten Kopf. Er trug einen braunen Ulster und gleichfarbigen Hut, aber seine Schuhe waren entweder versehentlich nicht geputzt worden… oder er hatte sie überhaupt noch nicht gewechselt.
    »Was fällt Ihnen überhaupt ein, mich mit Gewalt hierher schleppen zu lassen?« blies er sich auf. »Ich werde mich über Sie beschweren. Ich bin ein angesehener Geschäftsmann und…«
    »Ich wollte Ihnen nur einen Gefallen tun, Mr. Keyes«, unterbrach ich ihn lächelnd. »Sie haben heute Nacht Ihren Hut verloren.«
    Ich reichte ihm das immer noch nasse und schmutzige Stück hinüber.
    »Das soll mein Hut sein. Sie sind wohl vollkommen verrückt geworden.«
    »Wo haben Sie denn den grauen Mantel gelassen, den Sie heute Nacht trugen, und wo ist ihre Sonnenbrille?« fragte Phil.
    Wir hatten schon vorher verabredet, mit verteilten Rollen zu spielen, weil das geeignet ist, den Mann im Verhör durcheinander zu bringen.
    Er fuhr herum.
    »Ich wüsste nicht, was Sie mein grauer Mantel angeht, ebenso wenig wie eine Brille, die ich vielleicht gelegentlich trage.«
    »Haben Sie vielleicht am 10. oder 11. Oktober im Hotel ›Murray Hill‹ gewohnt?«
    »Warum sollte ich?«
    Ich gab ein Signal. Die Tür flog auf, und der Kellner sowie das Zimmermädchen kamen herein. Sie warfen nur einen Blick auf Keyes.
    »Ist das der Gast, nach dem ich Sie fragte?« sagte ich.
    »Ja«, antwortete das Mädchen, und der Kellner fügte hinzu:
    »Ich glaube es sicher.«
    »Verkehren Sie manchmal im Café ›Martin‹?« fragte Phil Keyes.
    »Ich bin von Zeit zu Zeit einmal dort gewesen, aber ich begreife nicht…«
    »Einen Augenblick.«
    Wieder ein Wink. Der Kellner Jean Simon stand in der Tür. Zuerst machte er eine Bewegung, als wolle er die Flucht ergreifen, aber die beiden Leute, die hinter ihm standen, versperrten den Weg. Ich sagte gar nichts, ebenso wenig wie Phil. Wir blickten ihn nur an.
    Langsam hob er eine zitternde Hand.
    »Strux…« stieß er heraus. »Das ist der Lump, der mich in die Tinte geritten hat. Er sagte, er heiße Bob Strux und ich möchte so gut sein, ihm Briefe, die von der Hastings Detektiv Agentur abgeliefert würden, aufzuheben. Ich dachte mir nichts dabei, denn ich bekomme öfter solche Aufträge. Erst als Hastings mich anrief, merkte ich, dass die Sache stank. Am gleichen Tag kam er wieder, und ich stellte ihn. Da behauptete er, es sei nur eine Familienangelegenheit. Ich solle
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