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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder
Autoren: Der hinkende Mörder
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der schmutzigen und durchweichten Kopfbedeckung zurück.
    »Lag mitten in der Pfütze neben dem Gully«, berichtete der Polizist.
    Mein erster Blick war nach einem Monogramm, wie man es manchmal findet, aber da war nichts anderes als das Schildchen der Firma Harbie & Co. In der Park Avenue, einem der teuersten Herrenausstattungsgeschäfte der Stadt.
    Der Lieutenant schlug vor, die Gäste im »Lucky Star« zu vernehmen, aber ich hielt das für überflüssig. Der Mörder war im Wagen gekommen und hatte seinem Opfer auf der Straße aufgelauert. Außerdem verkehrt ein Mann, der Hüte von Harbie &Co. trägt, nicht im »Lucky Star«.
    »Christopher…« sagte Phil dicht an meinem Ohr. »Braunes Haar, dunkle Brille und elegante Kleidung. Ich lasse mich braten, wenn es nicht Christopher war, derselbe Mann, der Belter und mit ihm noch sechsundvierzig andere ermordet hat, um sich in den Besitz der Diamanten zu setzen.«
    »Braunes, gewelltes Haar«, sagte ich leise, und dann war es, als ob vor meinen Augen ein Vorgang auf gehe.
    Erst neulich hatte ich mir eins gegrinst, weil ich sah, dass Mr. Keyes, der Juniorpartner und Erbe eines Drittels der Firma, offensichtlich zum Friseur ging, um sich unter die Haube zu setzen.
    »Hören Sie.« Ich drehte mich nach dem Mädchen um. »Hatte der Mann Dauerwellen?«
    Ein paar Umstehende kicherten, und die Frau zog die Stirn zusammen.
    »Verdammt juchhe. Sie bringen mich darauf. Der Kerl hat sich eine Dauerwelle legen lassen. Ich möchte darauf schwören.«
    »Vielleicht werden Sie das müssen«, antwortete ich. »Jetzt müssen Sie uns begleiten, um Ihre Aussage zu Protokoll zu geben.«
    »Wer bearbeitet den Fall nun eigentlich, Sie oder wir?« wollte der Lieutenant wissen.
    »Beide zusammen. Ich bitte Sie, die Routinearbeit zu tun und mir mitzuteilen, wenn Sie etwas herausfinden. Ich werde dasselbe tun. Ich würde Ihnen außerdem raten, jemanden nach der Springstreet zu Mrs. Antesi zu schicken. Vielleicht weiß sie etwas. Suchen Sie aber einen Mann aus, der nicht mit der Tür ins Haus fällt. Die Frau ist erst kurz verheiratet und liebt ihren Mann abgöttisch.«
    »Wird erledigt«.
    Im Office übergaben wir das Mädchen, das auf den Namen Elenor Mix hörte, unserem Kameraden Walter, und dann meinte Phil:
    »Deine Idee, Keyes sei der Mann, den wir suchen, ist nicht ganz abwegig. Seine Beschreibung passt auf diesen Christopher und auf den Mörder Antesis. Er hat ein-Verhältnis mit Mrs. Belter und ist erst durch dessen Tod zu Geld gekommen. Vorher war er nur der Fachmann, den Belter brauchte. Er engagierte Antesi und Storm als Diamantenschleifer. Sollten Sie vielleicht die bewussten Steine geschliffen haben, die mit dem Absturz des Flugzeuges verschwanden?«
    »Und als wir ihn nach Belters Tod aufsuchten, hinkte er. Auch ein geübter Fallschirmspringer kann sich den Fuß verknacksen, wenn er gezwungen ist, Halbschuhe zu tragen.«
    Ein Gedanke blitzte in mir auf.
    Das Telefon… Die Vermittlung meldete sich.
    »Eiliges Dienstgespräch zum Pentagon in Washington, Abteilung für Stammrollen, Unterabteilung Fallschirmjäger.«
    Es dauerte keine fünf Minuten, und dann setzte ich einen Höllendampf dahinter. Ich verlangte, dass sofort nachgeforscht werde, ob sich in irgendeinem Fallschirmjägerregiment ein gewisser Keyes befunden habe.
    »Welcher Jahrgang?« fragte der Mann zurück.
    »Es kann 1923 - 25 sein, aber es ist auch möglich, das ich mich um ein oder zwei Jahre irre.«
    Eine halbe Stunde darauf brachte uns Walter das zusammengefasste und unterschriebene Protokoll. Zum Dank spendierten wir der geschminkten Dame einen Schnaps und ließen sie mit einem Streifenwagen nach Hause fahren.
    Wir saßen bis sieben Uhr, wechselten manchmal ein paar Worte, dösten und fuhren wieder hoch. Um sieben ließen wir uns aus einem Frühlokal einen dreifachen Kaffee holen. Sieben Uhr fünfzehn kam ein Gespräch aus Washington.
    »Wir haben den Mann gefunden. Er war Lieutenant in der dritten Fallschirmjägerdivision, die 1944 an der Invasion teilnahm. Neunzehnhundertsechsundvierzig wurde er demobilisiert. Sonst noch etwas?«
    »Vorläufig genügt das. Bitte schicken Sie uns einen vollkommenen Auszug mit allen Einzelheiten.«
    »Man versprach es, und damit war auch das erledigt. Alles passte. Es war ein Indizienbeweis, der für uns, die wir die Charaktere und Einzelheiten kannten, zwingend erschien; aber würde er genügen, um eine Jury zu überzeugen?«
    »Alibi« sagte mein Freund. »Der Kerl muss für die
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