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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder
Autoren: Der hinkende Mörder
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Zukunft werden alle Steine hier bei uns geschliffen«.
    Das war alles, was wir wissen wollten. Es lag kein Grund vor, den Angaben zu misstrauen.
    Wir machten noch etwas Konversation, drückten Mrs. Belter unser Beileid und Bedauern aus und verzogen uns.
    »Findest du nicht, dass die beiden gut zusammenpassen?« meinte Phil, als wir auf dem Rückweg waren. »Belter war Mitte fünfzig, und seine Frau ist bestimmt nicht älter als fünfundzwanzig. Es würde mich gar nicht wundem, wenn sie in absehbarer Zeit Mrs. Keyes hieße.«
    »Ich könnte ihr das nicht einmal übel nehmen«, antwortete ich.
    Damit war die Angelegenheit für uns erledigt. Wir hörten noch, dass die Versicherung nach einigem nutzlosen Sträuben gezahlt hatte.
    ***
    Es war der 30. November, abends sieben Uhr dreißig. Draußen stürmte und regnete es zum Gotterbarmen. Das Wetter war so schlecht, dass man keinen Hund hätte auf die Straße jagen mögen.
    Phil hatte eigentlich noch zu mir kommen wollen, um eine Partie Schach zu spielen, aber er hatte abtelefoniert. Es ging ihm genau wie mir. Ich saß im Lehnstuhl, mit dem Rücken zur Heizung, hatte die Whiskyflasche in Griffweite neben mir und das Glas vor mir auf dem Tisch stehen.
    Mir war herrlich warm, von außen und von innen. Diese Wärme setzte sich in Faulheit um. Es war eine der wenigen Stunden, in denen ich überhaupt nichts tat. Ich hatte die Augen geschlossen und bemühte mich, nicht einzuschlafen. Dazu war es wirklich noch zu früh.
    Als der Fernsprecher klingelte, fuhr ich auf, als hätte mir jemand eine Stecknadel in die Sitzfläche gepiekt.
    »Hallo, hier Cotton.«
    Durch den Draht kam eine Frauenstimme. Sie war hell, sympathisch, aber erregt. Mit der Zeit lernt man es, aus Stimmen auch am Telefonapparat seine Schlüsse zu ziehen. Unzweifelhaft war diese Frau noch jung und hatte vor irgendetwas Angst.
    »Sind Sie Mr. Cotton vom FBI?« fragte sie.
    »Ja, der bin ich.«
    »Sie kennen mich nicht. Ich bin Jane Huff. Eine meiner Freundinnen hat mir von Ihnen erzählt. Sie sagte auch, Sie seien ein Gentleman.«
    Ich hätte ihr ja nun sagen können, dass meine Manieren und meine Ausdrucksweise doch nicht so ganz tadellos sind, aber welcher Mann gesteht schon seine Schwächen ein?
    »Well?« antwortete ich vorsichtig.
    »Ich appelliere an Ihre Ritterlichkeit, Mr. Cotton. Um neun Uhr habe ich eine Verabredung mit einem Bekannten im Central Park. Diese Verabredung ist für mich von größter Bedeutung, aber ich fürchte mich, ohne männlichen Schutz hinzugehen.«
    »Haben Sie denn keinen Bruder, den Sie mitnehmen können, oder einen Freund? Sie machen mir durchaus nicht den Eindruck, als ob es Ihnen schwer fallen würde, einen jungen, energischen Mann als Leibwächter zu verpflichten. Warum wenden Sie sich da gerade an mich, den Sie doch gar nicht kennen?«
    »Ich habe niemanden, dem ich trauen könnte«, entgegnete sie. »Ich bin auch gern bereit, Ihnen Ihre Mühe zu bezahlen.«
    »Halt, meine liebe Dame. Meine Bezahlung bekomme ich vom Staat. An Ihrer Stelle würde ich mir einen Privatdetektiv nehmen. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen ein paar Adressen.«
    »Ich will nicht. Ich bin der Ansicht, dass Sie der richtige Mann für mich sind, und wenn ich von Bezahlen sprach, so meinte ich nicht mit Geld.«
    »Mit was denn?« fragte ich argwöhnisch.
    »Mit Informationen«, entgegnete sie, »mit Informationen über einen Fall, den Sie zwar einmal gestreift haben, aber um den Sie sich nicht weiter kümmerten, weil Sie annahmen, es habe keinen Zweck. Ich verspreche Ihnen, dass Sie von mir etwas außerordentlich Wichtiges erfahren werden, und damit hängt auch die Unterredung zusammen, die ich nachher haben soll.«
    »Wäre es nicht besser, wenn Sie sich etwas deutlicher ausdrücken würden?«
    »Gerade das will ich nicht. Ich muss zuerst abwarten, was heute Abend geschieht. Nehmen Sie Ihre Pistole mit. Es könnte sein, dass Sie sie brauchen. Ich kann also auf Sie rechnen?«
    »Erzählen Sie mir erst genau, was ich tun soll«, sagte ich.
    Es war natürlich heller Wahnsinn, was ich da machte. Wahrscheinlich traf die Kleine ihren Freund und war bange, dass Freund Nummer zwei ihr das übel nehmen und eklig werden würde. Entweder hatte sie kein Geld für einen Privatdetektiv, oder sie wollte es sparen. Die Sache mit den Informationen war höchstwahrscheinlich Schwindel. Was mich köderte, war ihre nette Stimme.
    »Warten Sie da, wo die 65. Straße auf die Fifth Avenue stößt. Dort ist dicht beim Zoo ein
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