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014 - Planet der Götter

014 - Planet der Götter

Titel: 014 - Planet der Götter
Autoren: STAR GATE - das Original
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bestand wieder die Gefahr, dass er sein Wissen an Flibo verkaufte. Wissen, von dem Fisher nicht einmal sagen konnte, ob er tatsächlich darüber verfügte.
    Jedem anderen hätte Fisher per Zwangsverhör entlockt, ob er oder ob er nicht zuviel wusste. Aber in aller Regel wurde der Befragte dabei wahnsinnig und auch das konnte und wollte Fisher jetzt nicht riskieren.
    Keine Schwachstelle zeigen!
    Deshalb hatte er Bernstein erst einmal festsetzen lassen. Newton, Bernsteins Ressortchef, war informiert worden, dass Bernstein im direkten Auftrag Fishers auf eine Sonderaufgabe angesetzt worden war.
    William P. Newton hatte nur den Kopf geschüttelt.
    Ausgerechnet Jerry Bernstein, dieses kleine Licht, das schon an Schmalz- und Tränen-Reports halb verzweifelte? Aber wenn Fisher selbst Bernstein ausgewählt hatte, okay, dann sollte es wohl so sein.
    »Mister Fisher, wann kann unsere Abteilung damit rechnen, dass Bernstein seine reguläre Arbeit fortsetzt?«, hatte Newton gefragt: »Und möchten Sie nicht für Sonderaufgaben einen besseren Mann haben als Bernstein? Cal Waters zum Beispiel …«
    »Ihr Cal Waters müsste sich erst einarbeiten«, hatte Fisher aalglatt unterbrochen. »Newton, wann Bernstein Ihnen wieder zur Verfügung steht, hängt ganz davon ab, wie schnell er mit seiner ihm übertragenen Aufgabe fertig wird …«
    Die ihm übertragene Aufgabe bestand darin, in einer Sicherheitszelle Fliegen zu zählen. Da es diese liebenswerten Insekten hier aber nicht gab, konnte Bernstein nicht einmal damit anfangen.
    Er fühlte sich verraten und betrogen. Er hatte gehofft, sich in den Augen Fishers rehabilitiert zu haben, als er ihm die Warnung vor den Attentätern überbrachte, die es auf das Star Gate abgesehen hatten. Statt dessen war er eingesperrt worden.
    Nach vierundzwanzig Stunden erschienen zwei breitschultrige Männer in schlichten grauen Anzügen und holten ihn ab. Stumm ging Bernstein zwischen ihnen her. Er wagte es nicht, sie anzusprechen, weil er die Wahrheit fürchtete.
    Hatte Fisher sich doch entschlossen, den unbequemen Zeitgenossen exekutieren zu lassen?
    Die beiden Breitschultrigen brachten Bernstein in Fishers Büro. Clint Fisher saß bequem zurückgelehnt hinter seinem breiten Arbeitstisch, setzte gerade ein Zigarillo in Brand und schob die Schachtel aus Echtholz zu Bernstein hinüber.
    »Bitte, Bernstein, bedienen Sie sich …«
    »Auch ‘ne Art von Henkersmahlzeit, wie?«, platzte es jetzt aus dem Reporter heraus.
    Fisher nickte den beiden Sicherheitsbeamten zu. »Sie können gehen. Miss Jones – in den nächsten zehn Minuten möchte ich nicht gestört werden.«
    Cumbraith Jones, seine Assistentin, nickte und zog sich ins Vorzimmer zurück. Bernstein sah ihr bedauernd nach. Sie war eine faszinierende Frau und eine tatkräftige dazu. Man munkelte, dass sie zuweilen auch Außeneinsätze durchführte und sogar Raumschiffe pilotieren konnte.
    »Sie möchten wirklich nicht rauchen, Bernstein? So etwas Exklusives bekommen Sie so schnell nicht wieder geboten … Aber nehmen Sie doch endlich Platz!«
    Bernstein schluckte.
    »Was wollen Sie noch von mir?«, fragte er. Er ließ sich auf dem gepolsterten Sitz nieder, der mehr gekostet haben musste als Bernsteins komplette Wohnungseinrichtung.
    Fishers kalte Augen fixierten ihn. »Ich habe über Sie nachgedacht, Bernstein«, sagte er. »Und ich bin zu einem Entschluss gekommen, der Ihnen bestimmt zusagen wird.«
    Bernstein winkte ab. Er hatte doch nichts mehr zu verlieren und konnte es deshalb riskieren, eine offene Rede zu führen. »Wollen Sie mich zur Zwangsarbeit in die Asteroiden schicken?«
    »Aber mein bester Mister Jerry Bernstein«, empörte sich Fisher und unterlegte seine Stimmbänder mit mindestens zehn Pfund Schmalz. »Halten Sie mich wirklich für einen solchen Barbaren? Aber nein, ich versuche nur ein Tätigkeitsfeld für Sie zu finden, das Ihren wirklichen Qualifikationen entspricht.«
    Gleich stellt er mich als Büroboten ein, dachte Bernstein selbstironisch.
    »Sie haben einen Zehn-Jahres-Vertrag bei uns, nicht wahr?«, begann Fisher. »Wie lange läuft der eigentlich noch, können Sie mir da mal auf die Sprünge helfen?«
    »Wenn Sie meine Personaldaten abrufen, wird der Computer Ihnen verraten, dass ich noch sechs lange Jahre vor mir habe. Und, verdammt, ich bereue es zutiefst, dass ich mich damals ausgerechnet an Mechanics verkauft habe.«
    »Aber es musste sein, nicht wahr? Sie hatten Schulden und nur Mechanics Inc. bot Ihnen eine Chance,
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