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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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Labors lüften können. Aber hatte ich das wirklich? Bisher stand ich vor der Wand und hatte die Gefäße mit dem Blut gesehen.
    FARIAC COSMETICS!
    Ich dachte über diesen Namen nach. Natürlich kannte ich die Firma. Sie gehörte zu den führenden ihrer Branche auf der Insel und dehnte ihren Geschäftsbereich noch weiter aus. Nur – was hatte diese Kosmetik-Firma mit dem Vampirismus zu tun?
    Eine Frage, die ich zu gern beantwortet hätte. Ich wußte bereits, wer sie mir geben konnte.
    Fariac selbst.
    Der Besitzer. Ihn wollte ich fragen. Gesehen hatte ich ihn noch nie. Ich kannte nur den Schriftzug seiner Firma, der sich auf dem Dach des großen Verwaltungsgebäudes in der Londoner City drehte.
    Ein großes F und ein ebenso großes C, das links mit seiner Beugung neben dem Rücken des F’s stand.
    Noch einmal besah ich mir die Wand. Sie war so faszinierend, daß ich sie einfach ansehen mußte. Und ich wollte sie berühren, hob meine Arme an und streichelte mit den Händen über das Mosaik.
    Da passierte es.
    Allen physikalischen Gesetzen zum Trotz blieben meine Hände nicht auf der Wand liegen, sondern drangen ein. Ich hatte das Gefühl, wie in Quecksilber zu fassen, wollte noch zurück, mich hastig nach hinten werfen – es war zu spät.
    Die Wand hatte mich regelrecht geschluckt. Sie war nicht normal, sondern der Einstieg in eine andere Dimension – in die Vergangenheit, wie ich später noch feststellen sollte…
    ***
    So groß Jan Zieglers Mundwerk auch war, jetzt hatte er doch sehr große Angst.
    Sicher, er hatte bei der Polizei noch etwas im Salz liegen und gutzumachen, und nur deshalb hatte er diesen Sinclair angerufen.
    Aber nun kam ihm die Sache doch schlimm vor.
    Dieses Labor fiel ihm auf die Nerven. Es strahlte eine solche Grausamkeit aus, daß ihm angst und bange wurde.
    Deshalb war er auch an der Tür stehengeblieben. Er hatte sich einfach nicht getraut, weiterzugehen. Ihm reichte das fahle Glosen, das die Wand abstrahlte.
    Sinclairs Körper zeichnete sich als schwacher Umriß vor der Wand ab. Jetzt mußte er sie erreicht haben, und Ziegler war gespannt, was er wohl unternehmen würde. Die Lampe hatte er ausgeknipst. Er stand im Dunkeln und lauschte, wobei nur die Wand ein rötliches Licht abgab.
    »Ziegler, sind Sie noch da?«
    Der windige Detektiv zuckte zusammen, als er angesprochen wurde.
    »Ja.«
    »Wollen Sie nicht herkommen?«
    »Nein, nein, ich bleibe hier.« Ziegler hatte Angst. Nie würde er den Platz verlassen und auf die Wand zugehen. Die war ihm nicht geheuer, die war gefährlich…
    Sollte Sinclair sich damit auseinandersetzen. Das war sein Job und nicht der eines Detektivs.
    Während seiner beiden vorherigen Erkundungsgänge hatte Ziegler nie einen Aufpasser auf dem Gelände der Firma entdeckt.
    Das hatte auch mit den Ausschlag gegeben, Sinclair Bescheid zu sagen.
    Vampire in einem Labor! Wo gab es denn so etwas? Und dazu noch die mit Blut gefüllten Gefäße. Widerlich…
    Hier braute sich wirklich Schreckliches zusammen, davon war er überzeugt.
    Am liebsten hätte er jetzt eine Zigarette geraucht, doch sich ein Stäbchen anzuzünden, traute er sich nicht. In einem Labor durfte nicht geraucht werden, das hatte er mal irgendwo gelesen.
    Wieder schaute er nach vorn.
    Ziegler zuckte zusammen. Seine Augen wurden groß, er riß sie so weit auf wie er konnte, doch das Bild blieb.
    Oberinspektor Sinclair war verschwunden!
    Ein faseriges Lächeln umzuckte die Lippen des Mannes. Er wischte sich über die Stirn, die Augen, schaute noch einmal hin, ging sogar zwei Schritte vor, was ihn Überwindung kostete, trotzdem sah er keine Spur von dem Geisterjäger.
    Er war weg, als hätte ihn der Erdboden verschluckt.
    Ziegler, sowieso nicht der Mutigste von allen, begann noch stärker zu schwitzen. Sein Herz pochte schneller. Nein, da ging irgend etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ein Mann konnte nicht so ohne weiteres von einer Sekunde zur anderen verschwinden. Es sei denn, er war weggeholt worden. Nur von wem? Eine dritte Person hatte Jan Ziegler nicht gesehen.
    Was war die Erklärung?
    »Vielleicht eine Falltür«, murmelte er und erschrak über seine eigene Stimme.
    Hastig schloß er den Mund. In seinem Magen spürte er den dicken Klumpen, der immer dann auftrat, wenn Ziegler sich fürchtete. Ja, er hatte Angst, denn er war es gewesen, der dem Geisterjäger Bescheid gesagt hatte. Bestimmt wußten auch andere Yard-Beamte davon. Jetzt war Sinclair verschwunden, und er, Ziegler, würde den Ärger
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