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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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Marek war noch schneller als ich. Er pfiff auf sämtliche Sicherheiten und stürmte aus dem Bau.
    Der alte Marek lag am Boden.
    Auf dem Rücken, das war genau zu sehen. Und ebenfalls zu sehen war die Schwertklinge, die tief in seiner Brust steckte…
    ***
    In einem Nebenraum des prunkvollen Gemachs stand bereits der Waschzuber. Er war gut gefüllt, und Dämpfe stiegen gegen die Decke, die schwer und süßlich nach den Essenzen rochen, mit denen das Wasser angereichert worden war.
    Ilona zog sich aus.
    Erst war es ihr ein wenig peinlich, daß die füllige Brunhilde zuschaute, doch dann sah sie den Blick des Mädchens. Er ging ins Leere. Als wäre sie gar nicht vorhanden.
    Ilona hob die Schultern.
    Jetzt war sie splitternackt, sie besaß einen wunderbaren Körper mit hoch angesetzten, sehr festen Brüsten, einer schmalen Taille und ebenmäßigen Schenkeln.
    Brunhilde faßte ihren Arm. Sie griff so fest zu, daß Ilona unwillkürlich aufschrie, dabei wollte ihr das Mädchen nur helfen, in den Zuber zu steigen.
    Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur. Es prickelte richtig auf der Haut, und Ilona schloß die Augen. Noch nie hatte sie so prachtvoll gebadet, doch Brunhilde ließ ihr nicht lange Zeit, sich zu entspannen. Sie kam mit einem Pulver und machte Ilona klar, daß sie aufzustehen hatte.
    Was die Zigeunerin auch tat.
    Sie wunderte sich, daß Brunhilde kein Wort sprach, und fragte sie danach.
    Die dralle Bauernmaid trat einen Schritt zurück und öffnete ihren Mund.
    Da sah Ilona es selbst.
    Man hatte dem Mädchen die Zunge abgeschnitten!
    Welch ein grausames Schicksal!
    Die Zigeunerin schloß die Augen und öffnete sie erst, als sie Brunhildes Hände auf ihrem Körper spürte, die das Pulver sorgfältig verteilten.
    Durch die Nässe blieb es kleben.
    Ilona wunderte sich, wie weich die Hände des Bauernmädchens waren, und ein wohliger Schauer rann über ihre Haut. Brunhilde wusch sie sorgfältig, und schließlich war Ilonas Körper überall mit einer dicken Schaumschicht bedeckt. Sogar im Gesicht.
    Danach durfte sie sich wieder hinsetzen.
    Ilona tauchte in den Zuber ein, und Brunhilde machte sich daran, sie abzuspülen.
    Es tat gut, das warme Wasser über die Schultern fließen zu sehen.
    Eine Zeitlang gab sie sich nur dem reinen Badeerlebnis hin, bis Brunhilde auf ihre Schulter tippte und ihr bedeutete, aufzustehen.
    Ilona stieg aus dem Zuber.
    Davor lag eine geflochtene Matte. Das Wasser rann und tropfte ab. Brunhilde kam mit einem duftenden Badetuch, in das sich Ilona einwickelte.
    Dann rieb die Bauernmaid ihren Körper ab. Sie machte dies ebenso geschickt wie das Waschen. Ilona hätte ihre Hände noch viel länger spüren können, doch anscheinend stand Brunhilde unter Zeitdruck. Sie zog ihr ziemlich plötzlich das Badetuch weg und brachte neue Kleider.
    Es war nur mehr eine Robe. Pechschwarz außen, wie das Gefieder eines Raben und von innen mit roter Seide gefüttert.
    Ein Gewand, wie es auch der Graf trug!
    Ilona mußte hineinschlüpfen. Die Seide lag angenehm kühl auf ihrer Haut. Mit einer ebenfalls dunklen Spange konnte sie das Gewand vorn zusammenstecken.
    Sandalen standen ebenfalls bereit, in die Ilona schlüpfte. Sie wollte noch etwas sagen, als die Tür aufgerissen wurde.
    Die Gräfin stand dort!
    Auch sie hatte sich umgezogen und trug ebenfalls ein schwarzes Gewand, das allerdings mit kostbaren, roten Stickereien verziert war.
    Katharina lächelte. »Ich sehe, daß du fertig bist.«
    Ilona nickte.
    »Du siehst noch schöner aus. Dem Grafen wirst du gefallen. Komm!« Sie streckte den Arm aus.
    Ilona schritt auf die Gräfin zu, durchquerte ihr Gemach mit dem großen Bett und ließ sich aus dem Raum führen.
    Erst auf dem Gang fiel ihr siedendheiß etwas ein.
    Sie hatte ihr kleines Kreuz vergessen!
    ***
    »Vater! Mein Gott, Vater!«
    Karel Marek brachte die Worte kaum hervor, dann fiel er neben Stephan in die Knie.
    Tränen rannen über sein Gesicht, während er die bleichen Wangen des Sterbenden streichelte.
    Daß Stephan Marek starb, daran gab es keinen Zweifel. Zu tief war die Wunde, aus der das Blut rann und langsam im Boden versickerte. Die Söldner hatten genau getroffen.
    Urplötzlich schien der Wind einzuschlafen und die Zeit stillzustehen. Mir kam es vor, als hätten beide Ehrfurcht vor dem sterbenden alten Mann.
    Stephan Marek drehte den Kopf. Er schaute uns an. Sein brechender Blick verriet, daß er nicht mehr viel Zeit hatte.
    »Karel«, flüsterte er und nahm noch einmal alle Kraft
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