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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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Schulter gelegt hatte und durch die Gassen schlich.
    Wenige Minuten später hatte er die Themse erreicht. Er kannte eine gute Stelle. Die Leiche klatschte ins Wasser.
    Sie wurde sofort von der Strömung mitgerissen…
    ***
    Ich kannte das.
    Diese Reise in eine Dimension, in ein neues schreckliches Abenteuer. Aber selten zuvor in meinem Leben hatte mich ein Dimensionssprung so überrascht wie hier. Ich war auf nichts vorbereitet gewesen und tauchte ein in das unbegreifliche Zwischenreich der Zeit.
    Es war wie so oft.
    Ich schwebte, um mich herum war eine unbegreifliche Fremde, schwang das Grauen, der Schrecken…
    Ich überschlug mich, taumelte, torkelte, sah Farben, nahm Bilder auf, deren Motive ich vergessen habe, und verlor irgendwann völlig das Orientierungsgefühl, weil ich überhaupt keinen Bezugspunkt mehr hatte.
    Dann gab es nur noch den endlosen Schacht der Zeit, in den ich hineintrudelte.
    Und irgendwann verlor ich auch das Bewußtsein. Es war jedoch kein abruptes Wechseln in einen anderen Zustand, sondern ein Hineingleiten, das schon mehr einem Tiefschlaf glich.
    Dann merkte ich nichts mehr.
    Bis zu meinem Erwachen. Da wurde mir bewußt, was mir widerfahren war.
    Ein Besuch in der Fabrik, das Treffen mit dem Spitzel, die nächtliche Schleicherei durch den Hafen und dann…
    Ich brachte noch einiges durcheinander und strich über mein erhitztes Gesicht.
    Kühle Luft traf gegen meinen Kopf.
    Ich setzte mich aufrecht, da ich bisher auf einem mit Laub bedeckten Boden gelegen hatte.
    Mein Gott, wo war ich hier gelandet?
    Hastig schaute ich mich um. In einem Wald, das war klar. Und zwar dicht an einem Abhang, der weiter unten auf einen parallel zum Hang laufenden Weg stieß. Wie dicke Schneeflocken trudelten die Blätter von den zahlreichen Zweigen und Ästen. Sie hatten eine bunte Farbe. Es war also Herbst. Wie in London. Und das beruhigte mich, denn in eine fremde Dimension war ich nicht hinübergewechselt. Meinem Gefühl nach zu urteilen, befand ich mich sicherlich noch auf der guten alten Mutter Erde.
    Ich reckte mich und reinigte meinen Burberry notdürftig von Dreck und Blättern, die feucht an dem Stoff klebten. Schräg rutschte ich den Hang hinunter, um den Weg zu erreichen, den ich vorhin gesehen hatte. Ich wirbelte Laub auf, rutschte ein paarmal, weil ich nicht richtiges Schuhwerk anhatte, aber ich schaffte es, den Weg zu erreichen.
    Hier hatte ich die Wahl. Entweder nach rechts zu gehen oder nach links. Ich entschied mich für den rechten Weg.
    Durch das dichte Laub marschierte ich zuversichtlich los. Irgendwann mußte sich der Wald schließlich lichten, so daß ich sicherlich eine Ortschaft sehen konnte. Vielleicht fand ich einen Wagen, der mich mitnahm.
    Wie gesagt, ich war optimistisch, zuversichtlich. An die Wahrheit dachte ich nicht im Traum, obwohl sie an und für sich ziemlich nahe lag.
    Links von mir befand sich ein weiterer Abhang. Hin und wieder warf ich einen Blick nach unten, doch die dicht stehenden Bäume nahmen mir einen großen Teil der Sicht.
    Eine halbe Stunde verging.
    Ich atmete auf, als ich eine Wegkreuzung vor mir sah. Rechts führte der Pfad in die Höhe, linkerhand ging es hinab ins Tal.
    Den Weg wollte ich nehmen.
    Ich kam mir vor wie der fröhliche Wanderer. Fehlte nur noch das lustige Lied auf den Lippen.
    In Serpentinen schlängelte sich der Pfad dem Tal entgegen. Die Kurven waren eng, manchmal mußte ich über kleinere Bäume steigen, die der Sturm geknickt und kurzerhand quer über den Weg geworfen hatte.
    Wie gesagt, Furcht empfand ich nicht. Auch keine Beklemmung, ich war nach wie vor davon überzeugt, daß sich alles aufklären würde.
    Noch eine große Kurve. Diesmal nicht so eng. Im Scheitelpunkt blieb ich überrascht stehen.
    Tief atmete ich ein, wischte mir über die Augen und wollte das Bild nicht glauben, das ich zu sehen bekam.
    Unter mir wälzte sich ein breiter Strom durch das Flußbett. Ich sah am anderen Ufer ebenfalls Berge und auch mehrere Burgen. Die größte von ihnen stand auf dem höchsten Berg. Fahnen knatterten an den vier Türmen im Wind, und auf den Wehrgängen sah ich Bewegungen, konnte jedoch keine Einzelheiten unterscheiden.
    Dafür sah ich unterhalb der Burg zahlreiche kleine Wege, die die Berge hochführten und langgestreckte Weinanbaugebiete durchschnitten. Vor mir machte der Fluß einen Knick, und direkt gegenüber schob sich ein hoher Felsen in das Wasser hinein.
    Mein Gedankenapparat arbeitete auf Hochtouren. Solch ein Bild hatte ich schon
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