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0139 - Im Land des Vampirs

0139 - Im Land des Vampirs

Titel: 0139 - Im Land des Vampirs
Autoren: Jason Dark
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in der Gegend herumführen zu lassen. Dazu noch bei diesem Wetter.
    »Gut. Sie Quälgeist. Es ist die Fariac-Fabrik.«
    »Aber die hat doch ihren Sitz ganz woanders.«
    »Richtig, die Hauptverwaltung und die meisten Labors und Forschungsanlagen, doch hier am Hafen hat Fariac-Cosmetics auch noch eine kleine Fabrik.«
    »Was stellen die hier her?«
    »Parfüm, Rasierwasser, Lippenstifte. Das nehme ich wenigstens an. Die Fabrikation ist uninteressant. Sie wird das Labor interessieren. Dem statten wir einen Besuch ab.«
    »Und was gibt es dort zu sehen?« wollte ich wissen.
    »Lassen Sie sich überraschen.« Mehr sagte er nicht. Ziegler wurde sehr schweigsam.
    Seine Stimme hatte sich bei den letzten Erklärungen auch verändert. Er mußte demnach wirklich etwas entdeckt haben, das ihn regelrecht umgehauen hatte.
    Wenn sich ein Typ wie Ziegler schon freiwillig an die Polizei wandte, war was im Busch.
    Der Nebel lichtete sich ein wenig. Zwar verschwammen die Lichter noch immer, aber ich sah mehr Einzelheiten. Da wuchsen Schuppen und Hallen vor mir hoch. Zwischen ihnen führten Gleise hindurch. Ich sah Verladerampen, und einmal blendete uns die Lampe eines Nachtwächters. Der Mann beruhigte sich erst, als er meinen Ausweis gesehen hatte.
    Wir gingen weiter.
    Kopfsteinpflaster unter unseren Schuhsohlen. Dann ein Schild.
    Geisterhaft wurde es von dünnen Nebelschlieren umwallt.
    FARIAC COSMETICS Die Spitze des Schildes wies nach rechts.
    Und die Richtung schlugen wir auch ein.
    Schräg liefen wir auf eine Zufahrt zu. Sie teilte sich dann. Einmal führte sie zu einem verglasten Eingang, über dem eine einsame Lampe brannte und ihren Schein auf das herabgelassene Scherengitter warf. Zum zweiten führte der Weg um den Bau herum zur Rückseite, wo ich eine lange Verladerampe sah, die etwa die Hälfte der Hauslänge einnahm.
    »Es gibt mehrere Türen!« flüsterte Ziegler. »Ich zeige Ihnen die, die am leichtesten zu knacken ist.«
    »Ziegler!« drohte ich. »Sie wissen, daß Sie sich strafbar machen. Das ist zumindest Hausfriedensbruch, wenn nicht noch mehr. Hoffentlich denken Sie daran.«
    »Keine Angst, Oberinspektor, Sie brauchen sich die Hände nicht schmutzig zu machen.«
    »Will ich hoffen.«
    Am Beginn oder Ende der Rampe, je nachdem, von wo man kam, sahen wir eine Steintreppe hochführen.
    Fünf Stufen.
    Ziegler nahm sie mit einem Satz.
    Ich folgte langsamer und schaute mich um. Nichts regte sich auf dem Hof. Nur Nebelschwaden trieben an den Hauswänden entlang, als würden sie von ihnen festgehalten.
    Ziegler stand schon an einer Tür. Er winkte mir zu. »Sie ist offen«, hauchte er.
    Ich nickte.
    Der Detektiv drückte dagegen. Die Tür knarrte in den Angeln, und ich verzog das Gesicht. Ziegler schien dies nichts auszumachen. Er betrat das Innere der Fabrik vor mir, und ich sah sogar den Strahl einer Lampe aufzucken.
    Der Mann schien sich ziemlich sicher zu fühlen.
    Er hatte mir die Tür aufgehalten. Als ich im Raum stand, fiel sie wieder zu.
    Mein Informant leuchtete in die Runde. Wir befanden uns in einem Lagerraum. Ich sah zahlreiche Container, viele Kisten und auch Kartons. Über allem schwebte ein Duft wie morgens bei mir im Bad, wenn ich mich geduscht und rasiert hatte.
    Nur hier süßlicher.
    »Wir müssen weiter«, sagte der Detektiv und senkte seine Stimme. »Durch das Labor.«
    »Dann gehen Sie.«
    Daß Ziegler sich nicht zum erstenmal hier befand, merkte ich daran, wie gut er sich auskannte. Zielstrebig schritt er zwischen all den Containern und Kisten einher. Hin und wieder knipste er die Lampe an und blieb vor einer Tür stehen.
    »Dahinter liegt das Labor«, sagte er.
    Ich nickte.
    Er zog die Tür auf.
    Wir betraten eine andere Welt. Eine für mich fremde, wissenschaftliche.
    Ich sah die langen Labortische mit den zahlreichen Flaschen, Kolben und Tiegeln. Die roten Fliesen glänzten matt. An einer Wand standen Gestelle mit kleinen Brennöfen. Zwei Schreibtische waren ebenfalls vorhanden.
    Im hinteren Teil verjüngte sich der Raum.
    »Jetzt wird es interessant«, wisperte mein Führer. Er blieb stehen und leuchtete auf eine kleine Tür. »Die ist sonst immer verschlossen, aber ich habe sie aufbekommen.«
    »Was hatten Sie eigentlich hier zu suchen?« erkundigte ich mich.
    »Erzähle ich Ihnen später. Industriespionage.«
    »Ach so.«
    Er zog die Tür auf.
    Augenblicklich fiel mir der andere Geruch auf. Ich hatte ihn schon oft wahrgenommen, denn so wie dies hier, so roch nur – Blut!
    Jetzt wurde es
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