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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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Und den Dienstwagen vorm Haus, wenn’s geht, auch.«
    »In Ordnung, Sir. Wer ist das? Ein Gangster?«
    Er zeigte auf Phil.
    »Mein Partner«, sagte ich nur.
    ***
    Ich brauchte nur eine schnurgerade Straße entlangfahren um von der 125 th wieder in die 69 th Street zu kommen, und ich hatte eine Polizeisirene am Wagen, aber das Wetter hatte sich weiter verschlechtert. Vom Hudson kamen Nebelschwaden herüber. Wenn sie schon bis in den östlichen Teil Manhattans vorgedrungen waren, musste im Westen unmittelbar an den Ufern des Hudson eine schöne Waschküche herrschen.
    Ich fuhr ein Tempo, das nur mit einem Jaguar, und nur wenn man den Wagen seit Jahren kennt, so eben zu verantworten war.
    Neben mir lag Phil, bewusstlos, reglos, blass. Die Wunde blutete nicht mehr, jedenfalls nicht sichtbar.
    Ich habe bestimmt nur ein paar Minuten bis zum Districtgebäude gebraucht. Als ich in die Einfahrt einbog, drückte ich den Hupring nieder und ließ ihn nicht wieder aus der Hand, bis der Wagen stand. Ein solches Notsignal wird bei uns immer verstanden. Als der Jaguar hielt, standen schon ein paar Kollegen von der Fahrbereitschaft da, und von hinten schoss bereits der Ambulanzwagen heran.
    Ich stieg aus.
    »Ist der Doc nicht da?«
    »Er hat oben aus dem Fenster gerufen, dass er kommt.«
    »Okay.«
    Jemand hielt mir eine glimmende Zigarette hin. Ich nahm sie und nickte geistesabwesend.
    Der Arzt musste durch einen Flur, mit einem Lift sechs Stockwerke herab und quer über den Hof. Er konnte es nicht schneller schaffen, als er es tat. Aber mir kam es trotzdem wie eine Ewigkeit vor.
    Endlich sah ich seinen weißen Kittel heranflattern. Er beachtete mich gar nicht, sondern kletterte sofort auf der Steuerseite in den Jaguar.
    Die Kollegen und ich standen schweigend herum. Der Arzt bewegte sich im Wagen, aber wir konnten nicht erkennen, was er tat.
    Endlich kam er wieder zum Vorschein. Er sagte nur ein Wort: »Hospital!«
    Schon schleppte man die Bahre des Ambulanzwagens heran. Der Doc wollte zurück zum Districtgebäude laufen. Ich hielt ihn am Ärmel fest: »Stopp, Doc! Nur ein Wort!«, bettelte ich.
    Der Arzt sah mich erstaunt an.
    »Ach, Sie sind’s, Jerry. Ich muss mit dem Hospital telefonieren. Zum Glück kenne ich Phils Blutgruppe auswendig. Er braucht sofort eine Blutübertragung.«
    »Und sonst?«
    Der Arzt lächelte.
    »Sonst? Gar nichts sonst. Ihr mit euren Pferdenaturen! Natürlich wird es Phil überstehen! Was dachten Sie denn?«
    ***
    Phil wurde ins Hospital gebracht. Ich wollte zuerst mitfahren, aber ein Bote rief mich zu Mister High.
    Ich ging zum Chef. Mister High saß wie immer hinter seinem Schreibtisch.
    »Nehmen Sie Platz, Jerry! Phil ist verwundet worden, wurde mir gerade gesagt. Was meint der Arzt?«
    Erleichtert gab ich ihm die gute Auskunft, die mir der Arzt mitgeteilt hatte. Auch der Chef war erleichtert.
    »Das freut mich«, sagte er.
    Er schwieg einen Augenblick, dann fragte er: »Hatten Sie beide heute Morgen nicht mit einer Bombengeschichte zu tun?«
    Ich sah erstaunt auf.
    »Ja. Wieso?«
    »Ich bekam vor einer Stunde diesen Brief. Er wurde von einem Jungen unten am Auskunftsschalter abgegeben. Lesen Sie selbst.«
    Er reichte mir einen blau linierten Bogen, auf dem eine ungeübte Hand ein paar Zeilen geschrieben hatte. Es war leicht zu lesen, denn die Handschrift entsprach der eines zehnjährigen Kindes.
    An das FBI! Ich finde keine Ruhe, denn ich muss Sie von etwas verständigen. Heute Mittag um eins soll irgendwo in der Stadt eine Bombe explodieren. Ich weiß nicht wo. Ich habe es durch Zufall gehört, als in der Gaststube darüber gesprochen wurde. Ich weiß nicht, wer es sagte, denn ich hörte es durch das geschlossene Durchreichefenster zur Küche hin. Verraten Sie mich, um Gottes willen nicht! Mein Mann würde mich totschlagen, wenn er wüsste, dass ich das dem FBI geschrieben habe. Ihre Margy Robins.
    Ich sah auf meine Uhr.
    Halb eins.
    Erst in diesem Augenblick wurde mir bewusst, in welch einem atemberaubenden Tempo sich die letzten Ereignisse abgespielt hatten.
    »In dreißig Minuten«, sagte ich. »Wie sollen wir in dreißig Minuten eine Bombe finden, von der wir bis jetzt nichts weiter wissen, als dass sie um eins explodieren soll?«
    »Sie haben also auch noch nichts Näheres darüber in Erfahrung bringen können?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Leider nein. Die einzige Möglichkeit, die ich noch habe, sind die beiden Mörder von Ronny. Vielleicht stand der Mord in einem Zusammenhang mit der
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