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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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Bewusstsein und fragt nach einem Mister King. Wenn Sie wollen, können Sie sie ruhig mitnehmen.«
    Wir wollten nicht. Dieser ganze Vorgang war uns unheimlich. Zuerst die beiden offenbar fingierten Anrufe und dann dieser Unfall, von dem ich mit gutem Grund annahm, dass er provoziert worden sei.
    Als die Bahre herausgeholt wurde, lächelte Lucia etwas matt, aber sie lächelte. King beugte sich über sie und küsste sie.
    Als sie im Bett lag, gingen wir zu ihr.
    »Ich habe nur eine Frage, Miss Lucia«, sagte ich, »dann lassen wir sie in Ruhe. Wie geschah der Unfall?«
    »Der Mann muss betrunken gewesen sein«, sagte sie. »Er war vorher dicht hinter mir gefahren und überholte mich genau in der Kurve. Dann riss er seinen Wagen nach links, sodass seine Stoßstange sich für eine Sekunde in die meine verhakte und mein Auto herumwarf. Ich wusste, dass ich abstürzen musste. Ja, und dann kam ich erst wieder zur Besinnung, als er Arzt sich über mich beugte.«
    »Glauben Sie, dass der Fahrer des anderen Wagens mit Vorbedacht handelte?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß auch nicht genau, wie er aussah. Es ging zu schnell, aber es war ein Mann, dessen bin ich sicher.«
    King blieb noch dort, aber wir gingen. Vom nächsten Drugstore riefen wir Marinos Haus an. Sarah war am Apparat.
    »Soll ich Miss Bianca rufen?«, fragte sie.
    »Ja, gleich, aber zuerst möchten wir wissen, ob sie den ganzen Abend zu Hause war.«
    »Ja«, sagte sie, und dann hörten wir Bianca Marinos Stimme.
    »Ich kann Ihnen Lucia nicht geben«, sagte sie. »Sie ist weggefahren. Sie wollte sich mit diesem King treffen. Ich weiß nicht, was sie vorhat. Sie hätte ihn ja auch hierherkommen lassen können.«
    »Ihre Nichte wird heute nicht mehr zurückkommen«, gab ich zur Antwort. »Sie ist verhindert?«
    Damit hängte ich ein.
    Ich hielt es nicht für nötig, Bianca Marino mit den Einzelheiten bekannt zu machen. Obwohl sie es nicht gewesen sein konnte, die in dem Wagen saß, traute ich ihr nicht. Es wäre doch zu schön für sie gewesen, wenn Lucia den Absturz nicht überlebt hätte.
    »Und was jetzt?«, fragte mein Freund.
    »Ich möchte mir Gainor vornehmen, aber das hat Zeit bis Morgen früh. Hast du Lust ins Hotel zu gehen?«
    »Ich habe nicht die geringste Lust , aber ich möchte noch irgendwo ein Glas Bier trinken.«
    »Was hältst du von der roten Lilo?«
    Davon schien Phil viel zu halten. Jedenfalls war er einverstanden.
    Zu unserer Enttäuschung war ihr Vater allein hinter der Bar, und als wir nach ihr fragten, grinste er und machte eine Kopfbewegung nach dem Hintergrund des Lokals.
    »Der gute Opa ist da, und der lässt sie so bald nicht wieder los.«
    Wir sahen uns ganz vorsichtig um, aber außer der weißen Schürze und einem gelegentlichen Schimmer ihres roten Haares, war nichts zu bemerken.
    Der »Opa« konnte nur Gainor sein, der seiner Bianca einmal wieder ausgerückt war, um Lilo in die grünen Augen zu schauen. Dann kam sie an die Theke, um ein paar neue Drinks zu holen. Sie lächelte verschmitzt und kniff ein Auge zu. Wir warenein Stück weitergerückt, wo wir aus dem Blickfeld des Tisches waren, an dem die beiden saßen.
    Wir tranken unser Bier, und ich freute mich schon auf den Augenblick, in dem Gainor Weggehen und uns dann plötzlich Auge in Auge gegenüberstehen würde.
    Es wurde zwölf Uhr, als draußen ein Auto vorfuhr. Wir waren so sehr in unsere Unterhaltung vertieft, dass wir uns um den späten Gast nicht kümmerten. Wir hörten Schritte in unserem Rücken, die sich im Hintergrund verloren.
    Etwas klirrte, und dann vernahmen wir das Geräusch, das entsteht, wenn eine flache Hand gegen Fleisch klatscht. Lilo kreischte, der Wirt fuhr hoch und machte lange Schritte. Eine wütende Frauenstimme keifte.
    »Du Lump. Du Verbrecher. Deinetwegen habe ich gelogen, betrogen und den Mund gehalten zu allem, was du aushecktest. Jetzt ist es aus. Jetzt habe ich dich erkannt. Mein Geld willst du haben und Lucias dazu. Du Gauner. Erst hast du gestohlen wie ein Rabe, und dann musste ich dir helfen, es zu verdecken.«
    Gainors Stimme erhob sich zu einem entrüsteten Protest, aber Bianca schrie ihn nieder.
    »Anzeigen werde ich dich, du Mörder. Wenn du denkst, du kannst den Profit davon haben, dass du Lucia umgebracht hast, so bist du schief gewickelt.«
    Jetzt war es Zeit. Noch waren wir uns nicht darüber klar, ob es sich um gehässige, aber haltlose Beschuldigungen oder um die Wahrheit handelte, aber wir mussten die Situation ausnutzen, wenn
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