Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
Vom Netzwerk:
bewegten sich merkwürdigerweise nicht. Es sah aus, als ob mehrere Wagen auf einem Fleck gehalten hätten. Schon von Weitem war es das typische Bild, das entsteht, wenn es einen Unfall gegeben hat.
    Vier Autos versperrten die Straße, aber keines davon zeigte irgendwelche Beschädigung. Als wir stoppten, rannten ein paar Männer auf uns zu, und unter diesen befand sich King, aber es gab keine Spur von Lucia oder ihrem Wagen.
    Dann sahen wir das Gitter, das an dieser besonders engen Stelle der Straße den Abgrund über dem Flüsschen begrenzte… Und dieses Gitter war durchbrochen.
    »Wo ist Lucia?«, schrie King voller Aufregung. »Wir wollten uns dort drüben im Rasthaus treffen, aber sie kam nicht.«
    Er warf einen entsetzten Blick auf das durchbrochene Geländer, dann rannte er darauf zu.
    »Vorsicht«, rief einer der Männer, aber er war schon verschwunden.
    Während ich hinüberlief, holte Phil unsere starken Lampen aus dem Wagen. In ihrem Strahl konnten wir sehen, was geschehen war. Ein Auto hatte das Gitter zerschmettert und war über die Kante gekippt. Aber es war nicht in die über hundert Meter tiefe Schlucht gestürzt, sondern im dichten Gestrüpp ungefähr zehn Meter tiefer hängen geblieben. Es lag halb auf der Seite gegen einen Baum gestützt, der sich unter dem Gewicht bog.
    King war nicht weiter als drei Meter gekommen. Nun hing er, selbst in verzweifelter Lage, über der Schlucht.
    Einer der anderen kam mit einem Tau, wie es zum Abschleppen benutzt wird. Im Nu war dieses um einen Baum geschlungen. Es gelang King, es zu packen, und dann ließ er sich hinuntergleiten. Phil folgte ihm. Ich blieb oben. Zwei Mann genügten, und es war nicht nötig, das Seil zu sehr zu belasten.
    Während wir mit angehaltenem Atem zusahen, wie Phil und King sich verzweifelt bemühten, den Schlag zu öffnen, der sich wohl verklemmt hatte, neigte sich der Baum, an dem der Wagen Halt gefunden hatte, immer mehr. Bald würde er nachgeben, und dann war alles umsonst.
    Endlich ein dumpfer-Ton, ein Ruf, der Student verschwand für zehn Sekunden und kam dann wieder zum Vorschein. In seinen Armen hielt er Lucia. Ich konnte nicht sehen, ob sie lebte oder verletzt war. Phil half, und während sie beide den schlaffen Körper stützten, und sich dabei an das Seil klammerten, ertönte ein Splittern, Knirschen und Poltern.
    Der Baum hatte endgültig nachgegeben, und der Wagen rollte, sich überschlagend, den steilen Abhang hinunter. Gerade zur rechten Zeit hatte ein zweiter Fahrer sein Abschleppseil aus dem Kofferraum geholt. Dieses Tau zogen die beiden unter Lucias Armen durch und verknoteten es. So konnten wir das Mädchen langsam nach oben holen, während King beim Hinaufklettern den Körper vorm Anschlägen gegen vorstehende Felsen bewahrte.
    Ich atmete auf, als ich sie endlich fassen und auf die Straße legen konnte.
    Ein Auto bremste scharf, und jemand rief:
    »Ist etwas passiert? Ich bin Arzt.«
    Er kam herüber, beugte sich nieder und sagte:
    »Sie atmet, und der Puls schlägt verhältnismäßig ruhig. Ob sie innere Verletzungen hat, kann ich nicht sagen.«
    Inzwischen hatten sich zwölf Wagen angesammelt Zu gleicher Zeit brauste ein Jeep der Straßenpolizei heran. Die Beamten sprangen heraus und wollten wissen, wie das Unglück geschehen sei.
    Es gab nur zwei Zeugen, King und ein anderer Fahrer. Sie waren aus verschiedenen Richtungen gekommen, und da ergab sich etwas Merkwürdiges.
    Ein schwerer Wagen war Lucia gefolgt und hatte sie genau an der schmälsten Stelle und in der Kurve überholt. Dabei war sie gegen das Gitter und über die Straßenkante gedrückt worden. Der andere Wagen kümmerte sich nicht darum und jagte in Richtung Los Angeles davon. Ob es sich um Fahrlässigkeit oder Absicht gehandelt hatte, konnte niemand sagen, und Lucia war vorläufig ohnmächtig.
    Der Arzt machte nochmals eine vorläufige Untersuchung und hielt es für ungefährlich, dass wir sie in unseren Wagen betteten und langsam nach Palm Springs zurückfuhren. Den Beamten der Straßenpolizei gaben wir unsere Adressen und baten darum, uns aufzusuchen. Dann fuhren wir, mit King hinter uns, zurück und zum »Desert« Hospital.
    Eine gute halbe Stunde mussten wir vor dem Untersuchungszimmer warten, bis der Arzt endlich erschien.
    »Die junge Dame hat ein unglaubliches Glück gehabt. Es ist nichts gebrochen. Nur eine leichte Gehirnerschütterung hat sie davongetragen, die nach zwei oder drei Tagen Bettruhe abgeklungen sein wird. Sie ist bereits wieder bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher