Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
davon. Zamorra folgte ihm mit Nicole.
    Schon bald kam er erneut in Atemnot. Dann aber hatten sie den Rand des Menhirfeldes erreicht. Hinter ihnen verklang das Röhren eines Ungeheuers aus einer fremden Welt.
    Yann hielt an. Es war erstaunlich, welche Zähigkeit in dem alten Mann steckte, der den nicht gerade leichtgewichtigen Amerikaner spielend getragen hatte. Jetzt ließ er ihn sanft zu Boden gleiten, und Zamorra setzte seinerseits Nicole ab, die er ebenfalls getragen hatte, um sie vor Verletzungen auf dem harten Heideboden zu schützen; spitze Steine ragten überall auf, Splitter der Megalithen.
    Vergeblich suchte Zamorra nach dem Wagen. Yann deutete seinen Blick richtig.
    »Den Wagen hat das Monster in sich aufgenommen, marrak. Sie werden zu Fuß gehen müssen.«
    Der Professor schüttelte langsam den Kopf. Er konnte immer noch nicht begreifen, was sich alles in dieser unglaublichen Schnelligkeit abgespielt hatte.
    Warum war Yann plötzlich aufgetaucht? Welche Rolle spielte er?
    Zamorra ließ Nicole endgültig los und trat dich vor den Bretonen. Yann sog jetzt gemütlich an seiner Pfeife und war die Ruhe selbst, obgleich hinter ihnen immer noch eine Hölle tobte. Das Ungeheuer war, obgleich schwer angeschlagen, immer noch aktiv.
    »Der Unheimliche«, knurrte Zamorra und sah den Zauberer an, »ist Ihr Bruder, Yann, nicht wahr?«
    Yann nahm die Pfeife aus dem Mund. Seine Augen schimmerten grünlich und leuchteten dabei verhalten wie die eines Druiden.
    »Ich glaube, ich kann es nicht abstreiten«, murmelte er dumpf. »Ja, marrak, wir sind Brüder. Verstehen Sie jetzt, warum ich nicht gegen ihn kämpfen konnte? Ich kann doch nicht gegen mein eigen Fleisch und Blut antreten. Ich konnte nur passive Hilfe leisten, denn obgleich er ein Ungeuer ist, ist er dennoch mein Bruder…«
    Zamorra spürte, daß er eine gesprächige Phase des Zauberers erwischt hatte. »Erzählen Sie«, verlangte er. Dabei legte er den Arm um Nicoles Schultern und zog sie beschirmend an sich.
    »Ja«, sagte Yann. »Ich bin Ihnen wahrscheinlich eine eigenartige Geschichte schuldig«, murmelte er und beugte sich über Bill. Seine für einen alten Mann erstaunlich glatten schmalen Hände glitten über die Verletzungen des Amerikaners. Wo er sie berührte, schlossen die Wunden sich sofort.
    Dann begann der alte Zauberer zu sprechen…
    ***
    Das verwundete Ungeheuer tobte. Es konnte die Feinde nicht mehr erreichen, konnte sie nicht mehr vernichten. Zumindest in diesem Moment nicht. Und das ihm dargebotene Opfer war entführt worden, war ebenfalls unerreichbar. Wut begann in ihm zu brodeln. Ein bedrohliches Hungergefühl stieg in ihm auf.
    Und im gleichen Moment, in dem der magische Energiestrahl verlosch, sah das Ungeheuer mit seinen sechs verbliebenen Augen, wie der Rufer auf dem Plan erschien. Auch dieser war außer sich vor Zorn, tobte, weil seine Falle, die er so sorgsam geplant und vorbereitet hatte, auf diese Weise gesprengt worden war.
    Bevor sie sich über die Bestie schließlich konnte!
    Der Alte begriff nicht einmal, daß er in seinem Zorn seine Deckung verlassen hatte und sich dem Schauplatz des Kampfes näherte. Dafür begriff aber der halbintelligente Verstand des Ungeheuers etwas.
    Und zwar, daß der Alte ihm eine Falle gestellt hatte!
    Der Gehörnte hatte sekundenlang seine Abschirmung außer Acht gelassen. Und das Monster mit seinen telepathischen Fähigkeiten drang in seine Gedankenwelt ein und erkannte den teuflischen Plan!
    Es sollte sterben und dem Alten seine Lebensenergie lassen!
    Erneut brüllte es auf - und ging zum Angriff über.
    Übergangslos sah der Alte sich dem wütenden Angriff preisgegeben, und da sah er wieder Ankou grünlich flimmern und mit der Sense wippen. Der Todesbote hatte es auf ihn abgesehen!
    Er sollte hier und jetzt sterben!
    Dem Ungeheuer als Ersatz für das entgangene Opfer dienen!
    »Mit mir nicht!« schrie der Alte und setzte seine Magie ein. Gewaltige Kräfte wurden eingesetzt, zerrten wieder an dem Monster. Der Alte war zu seinem eigenen Erstaunen noch starck genug, das Ungeheuer zurückzuwerfen, es schwer anzuschlagen. Doch es zu töten, reichten die Kräfte nicht mehr aus.
    Wäre es bereits in der geschlossenen Falle gewesen, abgelenkt durch das Opfer, dann vielleicht…
    Aber es gelang ihm, es zurückzuschlagen, irgendwohin in die Felsen zu schmettern, wo es benommen zurückblieb. Der Alte hetzte in weiten Sprüngen davon und reckte die Faust drohend gegen Ankou.
    Doch der Sensenmann stieß nur ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher