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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fuhr Zamorra zusammen, ebenso wie der Bretone.
    Eine Alarmsirene heulte über das Deck. Und aus dem Lautsprecher kam Bills aufgeregte Stimme.
    »Kollisionsalarm…« gellte sein überspitzter Schrei…
    ***
    Das Ungeheuer spürte das Vibrieren des Wassers. Ein großer Körper näherte sich an der Oberfläche mit hoher Geschwindigkeit seinem Standort.
    Noch war die Bestie nicht wieder voll aktiv, begriff aber, daß ihr erneut Gefahr drohte, daß man sie vernichten wollte. Und diesmal hatte man offenbar ein gleichwertiges Wesen aufgeboten, das sich zum Kampf stellen wollte.
    Das Gehirn des Monsters war nicht in der Lage zu differenzieren, vermochte nicht zwischen einem Riesenfisch und einem Schiff zu unterscheiden. Es spürte nur die Schwingungen des aufgewühlten Wassers und ging in Abwehrposition.
    Der Gegner fegte mit hoher Geschwindigkeit heran.
    Da stieß das Ungeheuer sich aus seinem Versteck ab, mobilisierte noch einmal alle Kräfte und jagte dem Feind entgegen. Die kräftigen Tentakelarme streckten sich dem Ankömmling entgegen, die Saugnäpfe entspannten sich, um schlagartig zufassen zu können.
    Ein weißer Schemen huschte an der Wasseroberfläche heran.
    Der krakenartige Quallenhai schnellte sich empor. Dann kam der fürchterliche Ruck, und die Bestie begriff im gleichen Moment, daß sie den Gegner abermals unterschätzt hatte. Denn er war kein weiches Fleisch, bestand aus hartem Stahl, aus massivem Material…
    Aber da war es schon zu spät, den Angriff rückgängig zu machen. Die Katastrophe begann und leitete das Ende ein…
    Denn das Ungeheuer ahnte nicht, daß sich drei scharfe, hochbrisante Bomben an Bord befanden…
    ***
    Bill Fleming trieb die Yacht an der Küste entlang dem Punkt entgegen, den sein Freund ihm bezeichnet hatte. Ruhig und gelassen saß er im bequemen Schalensitz vor den Steuerelementen und beobachtete die Wasseroberfläche. Die Bestie sollte dicht unter der Oberfläche hocken. Bill kannte das Aussehen und die Größe der Kreatur; sie würde einen deutlichen Schatten abgeben, vermutete er. Und seine Augen waren gut genug, jede Veränderung sofort wahrnehmen zu können.
    Neben ihm saßen rechts LeBreuic und links Nicole in den beiden anderen Sesseln. Sie genossen die Fahrt förmlich. Die Yacht flog wie ein Pfeil heran.
    Plötzlich deutete LeBreuic auf einen der Schirme und sagte halblaut: »Ist da nicht etwas?«
    Bill sah hin.
    LeBreuic hatte untertrieben.
    Dem starken Tasterecho des Unterwasserradars nach, den es normalerweise nur auf schnellen Marinekreuzern modernster Fertigung gab, um U-Boote rechtzeitig erkennen und abfangen zu können, mußte sich da nicht nur wirklich etwas befinden, sondern sich auch mit hoher Geschwindigkeit dem Boot nähern.
    Bill rechnete blitzschnell Kurs und Geschwindigkeit aus. Für ein U-Boot war es zu klein und zu schnell…
    Das Ungeheuer!
    Es befand sich auf Kollisionskurs und mußte jeden Moment aufprallen!
    Eine eiskalte Knochenhand griff nach Bill. Mit geweiteten Augen suchte er die Alarmtaste, fand sie und hieb mit der geballten Faust darauf. Wimmernd heulten die Sirenen auf, und Bill schrie seine Warnung über die Sprechanlage hinaus.
    Dann kam der Zusammenprall!
    Ein heftiger Ruck wirbelte die Yacht herum. Etwas war mit fürchterlicher Wucht gegen den Schiffsburg geprallt. Das Schiff schwang zur Seite und legte sich schräg. Metall schrie unter der ungeheuren Belastung. Loeiz LeBreuic flog aus seinem Sessel und gegen das Steuerpult. Nicole klammerte sich mit kreidebleichem Gesicht an ihrem Sitz fest.
    Zamorra und Roc’han waren draußen auf Deck! Was war mit ihnen? Hatte der Ruck sie über Bord geworfen?
    Ein weiterer erschreckender Gedanke fraß sich in Bill fest. Die Bomben! Waren sie schon geschärft?
    Bill sah schon das Schiff als winzige Sonne auseinanderfliegen. Instinktiv zog er an den Lenkhebeln, schwenkte drei der vier Motoren herum und gab Gegenschub, um sich aus der Umklammerung der Bestie zu reißen. Er sah die Tentakelarme über dem Bug auftauchen. Sie waren teilweise vom scharfen Bug angeschnitten, aber noch beweglich und überaus kräftig.
    Der Ruck, der Aufprall war so scharf gewesen, daß Bill befürchtete, der Bug sei aufgeplatzt. Unheimlich schwerfällig ruckte das Schiff jetzt rückwärts, lief auf das Ufer zu. Im letzten Moment konnte Bill noch stoppen.
    Da sah er wieder Blitze über das Deck rasen. Zamorra setzte wieder das Amulett ein, strahlte gegen die Fangarme des krakenartigen Wesens. Die Arme mit den riesigen,
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