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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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gleich auf!« brüllte jemand aus der Menge.
    »Nein!«, rief ich scharf. »Wir sind keine Mörder wie sie! Unsere gefallenen Kameraden haben ein Recht darauf, daß ihre Mörder vor ein Gericht gestellt werden. Die ganze Schwere des Gesetzes soll sie treffen, aber nicht unser ungezügelter Haß! Wir wollen jedes unnötiges Blutvergießen vermeiden. Wir sind weder Mörder noch Henker!«
    »Richtig«, sagte eine sonore Stimme genau unterhalb des Lastwagens, auf dem ich stand. »Ich finde, daß wir Jerry schon so viel zu verdanken haben, daß wir uns nach dem richten sollten, was er sagt. Vergeßt nicht, Jerry und sein Freund, die beiden sind G.-men. Wenn wir uns zu einer Lynchjustiz hinreißen lassen, kriegen sie garantiert die dicksten Schwierigkeiten. Das wollen wir doch denen nicht antun, die unser Leben gerettet und die Mörder unserer Kameraden entlarvt haben.«
    Tiefes Schweigen breitete sich aus. Wenn die aufbrechende Erregung dadurch wieder in vernünftige Bahnen gelenkt wurde, so war es sicher dieser kurzen Ansprache des Iren Como Prodc zu danken.
    Ich teilte die Leute in einige Gruppen ein, gab jeder bestimmte Anweisungen und rief dann:
    »Okay, Boys! Dann wollen wir mal!«
    Sie kletterten auf die Lastwagen. Phil setzte sich ans Steuer des ersten Trucks, ich nahm neben ihm Platz und bemerkte zu meiner Genugtuung, daß Como auf unseren Wagen kletterte.
    Langsam fuhren wir an, langsam ordneten sich die sechs Trucks zu einer Reihe, die mit dröhnenden Motoren aus dem Lager hinausfuhren.
    »Was meinst du, mit wieviel Mann wir zu rechnen haben?« fragte Phil unterwegs.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, Phil. Aber ich glaube nicht, daß es mehr als dreißig, höchstens vierzig Mann sein können.«
    »Warum zum Beispiel nicht hundert?«
    »Die Beute für McQuire wird um so kleiner, je mehr Leute er hält. Warum sollte er hundert Leute beschäftigen! Für die Überfälle hätte er nie mehr als höchstens dreißig Mann einsetzen können. In den Steilhängen ist gar kein Platz für fünfzig. Und seine Mine scheint entweder nie etwas abgeworfen zu haben oder wenigstens jetzt nichts mehr abzuwerfen. Wenn sie auch nur einen kleinen Ertrag hätte, könnte er ohne Morden reich dabei werden. Du weißt doch, was Uran heutzutage wert ist.«
    »Das ist wahr. Na, hoffen wir, daß deine Schätzung stimmt. Sonst kann es nämlich böse für uns werden.«
    Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter. Natürlich hatte ich vorsorglich zwei gute Fahrer in zwei Jeeps losgejagt nach Denver, aber bei der großen Entfernung würde sich das für uns frühestens in zwei Stunden auswirken. Solange mußten wir uns wenigstens halten…
    Bis zur McQuire Mine waren es an sich nur achtzig Kilometer Luftlinie.
    Trotzdem brauchten wir nicht mehr als etwas über zwei Stunden, bis wir auf der Höhe angekommen waren, hinter der McQuires Mine lag. Ich stoppte den Wagen und wartete, bis die nachfolgenden Trucks angehalten hatten. Ich ging von Wagen zu Wagen und gab meine letzten Instruktionen.
    Dann stiegen sie ab. Leise, aber natürlich ließen sich nicht alle Geräusche vermeiden. Da das Lager von McQuire aber noch zwei Kilometer entfernt lag, stand zu hoffen, daß man uns noch nicht hören konnte.
    Wie eine Infanterie-Einheit im Krieg marschierten wir auf beiden Straßenrändern weit auseinandergezogen leise und ohne Gespräche die Straße hinunter.
    Phil führte die linke Kolonne an, ich die rechte. Jeder von uns hatte ein Gewehr oder eine Maschinenpistole und seine übliche Pistole, wenn er zu den Wachmannschaften gehörte.
    Dann tauchten vor uns aus der Dunkelheit die schemenhaften Umrisse der Gebäude auf.
    Dann führte ich meine Kolonne langsam nach rechts um die Gebäude herum.
    Wir hatten an der Rückseite von drei reichlich verfallenen Buden entlangzuschleichen, um jenen Punkt zu erreichen, wo wir auf die von Phil links um den Komplex herumgeführte Gruppe stoßen sollten.
    Ich glaube, ich brauchte ungefähr eine Viertelstunde, bis ich den gebohrten Brunnen erreicht hatte, an dem wir uns treffen wollten. Hinter mir erstreckte sich jetzt eine Postenkette bis zurück zur Straße.
    Ich wartete etwa hundert Sekunden, die ich mir langsam abzählte, bis ich Phil mit seinem vordersten Mann angeschlichen kommen sah.
    »Hallo!« hauchte er, als wir uns am Brunnen trafen. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Dann los!«
    »Okay.«
    Wir winkten den beiden Kameraden zu, die am Brunnen zurückblieben. Mit den entsicherten Maschinenpistolen in der Hand
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