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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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Station.
    Jetzt hielt mich auch nichts mehr auf dem normalen Weg. Ich sprang ebenfalls querfeldein über Geröllhalden, umging aus dem Boden ragenden Wurzelstöcken und hatte wirklich Schwein, daß ich nicht auf die Nase fiel.
    Das letzte Stück lief ich wieder normal über den Weg. Ein Sprung brachte mich dorthin.
    Die Station lag im Dunklen. Nicht eine Lampe brannte. Vielleicht hatte der Vampir auch die Beleuchtung gelöscht.
    Schweratmend blieb ich an der Tür einige Sekunden stehen. Ich mußte erst einmal zu Luft kommen nach diesem langen, gefährlichen und auch anstrengenden Lauf.
    Mit der linken Hand zog ich die Tür auf, in der rechten hielt ich meine Beretta.
    Kaum stand die Tür einen Spalt offen, da hörte ich das Geräusch.
    Ein Summen und dazwischen ein Quietschen und Ächzen von Metall.
    Die Seilbahn!
    Himmel, der Vampir wollte mit der Seilbahn fliehen.
    Wie ein Blitz war ich im Innern der Station. Der Blutsauger durfte nicht entkommen. Steckte er erst einmal in der Gondel, war es aus.
    Dann sah ich ihn so schnell nicht wieder.
    Ich flankte wie ein Sportler beim Medaillenkampf über das Gitter an der Kasse, sprang die schmale Eisentreppe zur Seilbahn hinunter und sah sie an der Plattform stehen.
    Aber – sie bewegte sich schon!
    Für mich wurde es wirklich allerhöchste Eisenbahn. Ich mußte Sandor fassen.
    Ich stürmte auf die Plattform, sah hinter den Scheiben der Kabine die Gestalt des Vampirs und feuerte.
    Die Scheibe zersplitterte, wurde in Fetzen gerissen, doch Sandor tauchte weg, als hätte er meine Reaktion vorausgeahnt.
    Im selben Augenblick fuhr die Kabine an.
    Und ich sprang!
    ***
    Es war eine Verzweiflungstat, ich weiß, aber es gab einfach keine andere Möglichkeit.
    Mit dem vollen Gewicht prallte ich gegen die Gondel, die heftig ins Schwanken geriet. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, abzurutschen und in die Tiefe zu fallen.
    Dafür jedoch verlor ich meine Beretta. Ich hatte keine Zeit mehr gehabt, sie wegzustecken. Meine tastenden Hände fanden irgendwo Halt, und ich klammerte mich eisern fest.
    Links neben mir befand sich die zerstörte Scheibe. Der Vampir hatte sich in die äußerste Ecke zurückgezogen und drohte mir. Das war egal, ich hatte im Augenblick andere Sorgen.
    Sorge Nummer eins war der verdammte Träger. An ihm führte die Kabine ziemlich dicht vorbei. War die Entfernung zu knapp, würde ich von dem Träger abgestreift wie ein lästiges Insekt.
    Ich griff in meiner Panik höher, erfaßte den Dachrand, zog mich weiter und schwang mich in einem wahrlich artistischen Akt auf das Dach der Kabine.
    Der Träger streifte noch meinen rechten Schuh, und ich spürte den harten Schlag hoch bis ins Knie.
    Dann ging es weiter.
    Flach lag ich auf dem Dach.
    Mit den Händen stützte ich mich ab, denn eine Gewichtsverlagerung meinerseits verursachte ein gefährliches Schwanken der großen Kabine.
    Jede dieser Transportbahnen besaß einen Notausstieg am Dach.
    Auch diese hier.
    Ich wollte ihn zweckentfremden und von außen öffnen, um an den Vampir zu gelangen.
    Dazu mußte ich zwei Riegel zurückschieben. Die Zeit saß mir wie ein Alp im Nacken, denn wenn der Vampir schlau war, dann stieg er einfach aus. Ihm konnte ja nicht viel passieren. Durch einen Fall war er bestimmt nicht zu töten.
    Die Riegel klemmten etwas, doch mit Kraft bekam ich sie zur Seite. Dann wuchtete ich die Klappe hoch.
    Meine Beretta hatte ich nicht mehr, nur noch das Kreuz. Es mußte einfach reichen, um die Bestie auszuschalten.
    Ich schaute in die Kabine.
    Da traf mich der Hieb.
    Es war wirklich ein Volltreffer. Von der Seite her wirbelte etwas auf mich zu, hämmerte gegen meinen Schädel, und ich sah für Sekunden Sterne, bevor es mir schwarz vor Augen wurde. Da ich mich bereits zu weit vorgebeugt hatte, bekam ich das Übergewicht und fiel in die Kabine.
    Schwer schlug ich auf.
    Wie aus weiter Ferne hörte ich das hämische Lachen des Vampirs, während mir das Blut aus der Nase lief. Dieser Hundesohn hatte mich geleimt. Hilflos lag ich auf dem Bauch. Der Blutsauger konnte mit mir machen, was er wollte, auch das Kreuz schützte mich nicht, da es verdeckt wurde.
    Mein Glück war, daß ich nicht bewußtlos wurde. Im Laufe der Zeit hatte ich einen Schädel aus Eisen bekommen. Es gelang mir immer wieder, die aufsteigenden Wellen der Bewußtlosigkeit zurückzudrängen.
    Dann pfiff plötzlich kalte Luft in mein Gesicht. Gleichzeitig vernahm ich ein metallenes Geräusch. Es entsteht, wenn eine Tür
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