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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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die Eisschicht auf dem Boden.
    Ein Steg führte darüber hinweg und fand seinen weiteren Weg über einen zu Eis erstarrten Wasserfall.
    Jedenfalls sah er so aus.
    Im Hintergrund der Höhle entdeckte ich fantastische Eisfiguren, wie sie ein Künstler nicht besser und origineller hätte schaffen können.
    Prächtige Stalaktiten, dazwischen die dicken Eiszapfen, die mit ihren Spitzen über der welligen Fläche schwebten. Ich kam mir vor wie in einem gewaltigen Dom, und der Weg führte auch nicht mitten durch das Eisfeld, sondern rechts daran vorbei.
    Durch Treppen überwand man manchen Höhenunterschied. Es gab Stege und kleinere Brücken, für alles hatten die Menschen gesorgt.
    Steckten hier vielleicht die drei Blutsauger? Ich ließ meine Blicke durch die Höhle wandern, doch alles lag leer vor mir.
    Der Atem stand als kleine Wolke vor meinem Mund. In den Eiszapfen spiegelte sich das Licht der unter der Decke angebrachten Lampen.
    Und dieses Licht begann plötzlich zu flackern.
    Ich zuckte zusammen, als ich das sah.
    Dann war es ganz aus.
    Stille…
    Ich selbst hielt den Atem an und ging in die Knie. Lauschte und konzentrierte mich dabei auf die Geräusche.
    Nichts zu hören, bis auf das Platschen der Wassertropfen. Es war in dieser Höhle wirklich stockfinster. Man konnte die berühmte Hand nicht vor Augen sehen, und trotz der gewaltigen Ausmaße, fühlte ich mich irgendwie beengt.
    Wie würde es weitergehen?
    War da nicht ein Knirschen – oder Schritte?
    Nein.
    Verdammt, jetzt machte ich mir schon selbst etwas vor. Obwohl es kalt war, trat der Schweiß auf meine Stirn.
    Dann wurde es wieder hell.
    Zuerst das Flackern, im nächsten Moment brannten die Lampen.
    Da sah ich sie.
    Sie standen vor mir auf dem Eis.
    Die drei Vampire!
    ***
    Ich atmete aus.
    Zum erstenmal stand ich ihnen gegenüber, ich muß ehrlich gestehen, daß mir ein Schauer über den Rücken lief.
    Sie sahen gleich aus.
    Trugen dunkle Kleidung und auf ihren Oberteilen jeweils Buchstaben. Ein S, ein J und ein V.
    Sandor, Jarosz und Viri. Wie Myxin es gesagt und von dem sterbenden Vampir erfahren hatte.
    Doch wo steckte der Magier?
    Ich sah ihn nicht, und es war auch müßig, sich über ihn Gedanken zu machen. Die Vampire waren wichtiger. In einem großen Halbkreis hatten sie sich auf dem Eis aufgebaut.
    Sandor stand ganz rechts, Viri in der Mitte und Jarosz links von mir. Über seinem Kopf schwebte ein Eiszapfen, während sich Sandor nahe am gefrorenen Wasserfall aufhielt und Viri etwas tiefer stand. In einem Eistal.
    Wir fixierten uns.
    Dann sprach Sandor. »Wer bist du? Und wie kommst du hierher?« Seine Stimme hallte durch den gewaltigen Dom aus Eis.
    Ich gab meine Antwort gelassen. »Euch wollte ich einen Besuch abstatten, und ich habe euch gefunden.«
    »Und was willst du?«
    »Könnt ihr euch das nicht denken?«
    Plötzlich begann Sandor zu lachen. »Du bist ein armer Wicht, Sterblicher. Willst du es mit uns aufnehmen?«
    »Ja.« Langsam hob ich die Waffe.
    »Vergiß es.«
    Ich hätte schießen können, doch ich war auch neugierig und fragte, woher sie kamen.
    »Das weißt du doch. Aus Ungarn.«
    »Ja, aber warum seid ihr hergekommen?«
    »Weil der Bischof von Buda uns gejagt hat. Überall tobten Kriege, die Pest war ein großer Feind des Menschen, und auch wir Vampire konnten nicht mehr in Ruhe unsere Opfer aussuchen. Ungarn befand sich in Aufruhr. Wir mußten fliehen, aber die Häscher blieben uns auf den Spuren. Wir kamen in dieses Land, in dieses Gebirge und entdeckten die Höhlen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die gab es doch damals noch gar nicht«, sagte ich.
    »Nicht so wie heute. Sie waren nur nicht ausgebaut worden. Wir gelangten durch eine Spalte in das Innere des Berges. Dann aber schloß sich der Berg, und wir froren ein. Aber wir starben nicht, wir wußten, daß unsere Zeit noch kommen würde. Jetzt ist sie da, wir sind zurückgekehrt. Das ganze Spiel beginnt von vorn.«
    Das dachte er, aber dagegen hatte ich etwas. »Wen habt ihr bereits getötet?« fragte ich.
    »Einen nur. Leider.«
    »Das ist einer zuviel.«
    »Du Narr. Wir werden die Höhlen bald verlassen und hinunter zu den Menschen gehen. Da sitzen unsere Opfer. An die kommen wir heran, und wir hoffen, daß unser erstes Opfer, das ja auch ein Vampir geworden ist, schon gute Vorarbeit geleistet und andere ebenfalls zu Geschöpfen der Nacht gemacht hat. Die Saat ist gelegt, sie wird aufgehen. Und niemand hält uns davon ab. Auch du nicht!«
    Dieser Sandor hatte die Worte
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