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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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ging vom Gas, als die Kurve kam und zog den Käfer dann einen steilen Weg hoch, der in Höhe der ersten Häuser abflachte.
    Die Wohnung oder das Haus der Bergers lag ziemlich weit hinten. Fast am Ende der Straße. Es stand etwas erhöht, war auch von der Straße her gut zu erkennen, und Hanni wunderte sich, warum hinter den Fenstern kein Licht brannte.
    Alles war dunkel.
    Das paßte eigentlich nicht zu den Bergers. Wenigstens nicht um diese Zeit.
    Sollte doch etwas mit dem Toni passiert sein? Hanni hoffte es nicht, aber ihr Herz klopfte schneller. Sie war nervös geworden.
    Hastig drückte sie die Zigarette aus und stellte ihren roten Käfer schräg vor dem Haus ab.
    Sie stieg aus und warf die Tür hart ins Schloß. Normalerweise hörte man das Geräusch, dann kam immer jemand zur Tür.
    Diesmal jedoch nicht.
    Hanni Kerner wunderte sich noch mehr. Selbst die Kugellampe über der Tür brannte nicht.
    Trotzdem wollte sie nachschauen.
    Sie schritt die Treppe hoch und klingelte.
    Ein paar Sekunden vergingen. Irgendwo auf der Straße fuhr ein Auto. Es hatte die Scheinwerfer eingeschaltet, und die hellen Lichtfinger streiften auch Hanni.
    Dann wurde aufgedrückt.
    Hanni stemmte sich gegen die Tür und betrat das Haus. Alles war ruhig.
    Zwei Schritte hinter der Schwelle blieb sie stehen.
    »Max?« rief sie.
    Keine Antwort.
    Aber es mußte jemand da sein. Es hatte doch kein Geist die Tür geöffnet.
    »Frau Berger!«
    Ihre Stimme schallte durch das Treppenhaus, und Hanni wunderte sich noch mehr, daß ihr niemand antwortete.
    Sie bekam Angst. Hanni traute sich nicht, weiterzugehen. Vor der Tür blieb sie stehen.
    Der Flur führte durch eine Rundbogenmauer, dahinter weitete er sich dann, und man gelangte in den Wohnraum.
    Von dort vernahm Hanni ein Geräusch. Es hörte sich an, als hätte jemand einen Sessel über den Boden geschoben oder irgendein anderes Möbelstück.
    Waren vielleicht Einbrecher im Haus? Nein, die hätten sicherlich nicht geöffnet.
    Eine Tür quietschte.
    Hannis Kopf ruckte nach rechts. Sie hatte Mühe, einen Aufschrei zu unterdrücken, als sie die Gestalt sah, die aus dem Keller gekommen war.
    Es war Clara Berger. Sie brachte einen Geruch mit, der Hanni an Kirschwein erinnerte. Wie das kam, wußte sie auch nicht.
    »Meine Güte, Frau Berger, haben Sie mich erschreckt!« flüsterte Hanni und legte ihre Hand dorthin, wo unter der Brust das Herz klopfte. »Es ist alles so dunkel, das kennt man gar nicht.«
    »Das Licht ist ausgefallen. Ich war schon im Keller nachsehen.«
    Die Stimme der Frau klang flach.
    »So ist das also.« Hanni war einigermaßen beruhigt. »Und wer ist im Wohnzimmer?«
    »Mein Mann.«
    »Dann hat man ihn gefunden?«
    »Natürlich.«
    »Was ist denn geschehen?« Jetzt war Hanni neugierig geworden.
    »Der Max kam ganz aufgeregt ins Hotel und sprach davon, daß der Toni, der Vater, verschwunden sei.«
    »Ja.«
    »Hat er allein hierhergefunden?«
    Clara Berger nickte.
    Das irritierte Hanni. Die Bergers waren ansonsten eine muntere Gesellschaft, vor allen Dingen, wenn Hanni kam. Die einsilbigen Antworten kannte sie gar nicht bei Ihnen.
    Da schien doch nicht alles so im Lot zu sein.
    »Wo ist eigentlich der Max?« fragte sie. Sie ärgerte sich jetzt auch, daß man ihr nicht Bescheid gegeben hatte. Schließlich waren sie und Max verlobt, das Schicksal ihrer zukünftigen Schwiegereltern ging auch sie etwas an.
    »Er kommt gleich wieder«, sagte Clara Berger. »Geh’ inzwischen in die Stube.« Damit war der Wohnraum gemeint.
    Hanni schritt los. Sie wunderte sich nur, daß kein Licht angeknipst wurde. Dann hörte sie Frau Bergers Schritte. Sie waren nicht so flott wie sonst, sondern langsamer, schleppend.
    Hanni blieb stehen und drehte den Kopf. »Warum macht ihr denn kein Licht?«
    »Weil es der Vater nicht vertragen kann.«
    »Hat er was?«
    »Ja, an den Augen.«
    »Dann hättet ihr doch einen Arzt holen müssen.«
    »Der schaut auch bald vorbei.«
    Das Benehmen der Familie fand die forsche Hanni wirklich sehr seltsam.
    Sie betrat das Zimmer.
    Es war sehr groß, hatte ein breites Fenster, durch das der Blick auf die Berge fiel. Die Stilmöbel aus Eiche paßten zu den Bergers.
    Auf dem Parkettboden lagen dicke Teppiche, an den Wänden hingen Bilder mit Motiven aus der Bergwelt.
    Toni Berger hockte in einem Sessel. Die hohe Rückenlehne verbarg ihn.
    Hanni ging um den Sessel herum, bis sie den Mann anschauen konnte. Durch das große Fenster fiel etwas Licht. Hanni sah das Gesicht und bekam mit,
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