Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aus diesem unterirdischen Eispalast. Der Vampir wollte sich in der dunklen Nacht verstecken. Und draußen hatte er alle Chancen, mir zu entwischen.
    Das durfte auf keinen Fall geschehen.
    Augenblicklich nahm ich die Verfolgung auf.
    ***
    Ich hatte Myxin nichts über mein Vorhaben gesagt, aber er konnte sich denken, was meine Absicht war.
    Daß ich mich noch auf der ausgebauten Strecke befand, gereichte mir nun zum Vorteil. So kam ich wesentlich schneller voran als der Blutsauger auf dem Eis. Er hatte mit den Tücken zu kämpfen, ich lief über das Holz.
    Rasch hatte ich die Höhle durchquert. Ich suchte immer noch nach einer Möglichkeit, den Vampir zu erwischen, aber er war zu schlau. Sandor hielt sich des öfteren in Deckung der gewaltigen Zapfen auf, so daß es schwer, beinahe unmöglich war, ihn zu treffen.
    Dann trickste er mich doch aus.
    In der nächsten Höhle sprang er kurzerhand auf das Eis, ließ sich fallen und rutschte ein gewaltiges Eisfeld hinab, so schnell, daß er seinen Vorsprung vergrößerte.
    Ich konnte nicht aufs Eis, sondern mußte den Bohlenweg nehmen, der natürlich nicht die schnellste und direkteste Strecke darstellte, sondern die für die Besucher am interessanteste.
    Dadurch verlor ich an Boden.
    Der Vampir war wesentlich früher in der normalen Steinhöhle als ich. Ich sah ihn noch. Da stürmte er bereits in den Gang, der direkt zu den Türen führte und damit nach draußen.
    Vorher konnte ich ihn nicht stoppen.
    Ich hatte längst den Weg verlassen und sprang über die großen Steine. Einmal rutschte ich einen Hang hinab, kam aber glücklicherweise mit beiden Beinen zuerst auf und befand mich dicht am Höhlenende.
    Vor mir rannte Sandor.
    Und soeben hämmerte er die erste Tür zu. Es klang wie ein Pistolenschuß oder Startsignal. Letzteres traf auf mich zu, denn nun lief ich noch schneller.
    Rasch war ich an der Tür.
    Der Vampir besaß zum Glück keinen Schlüssel und auch nicht für die zweite Tür, die er gar nicht mehr hinter sich zugehämmert hatte, sondern hin- und herschwang.
    Sandor gab Fersengeld.
    Ich war schneller.
    Mit Riesenschritten stürmte ich aus dem Berginnern, passierte das kleine Kassenhäuschen und blieb auf dem Plateau stehen, um mich zu orientieren.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Zum Glück hatten sich keine Wolken am Himmel gebildet, es sah ganz nach einer klaren Nacht aus, und am Himmel funkelte das Millionenheer der Sterne.
    Dazwischen ein fahler Mond, der dabei war, voller zu werden, seine ganze Größe aber noch nicht erreicht hatte.
    Wo steckte Sandor?
    Meine Blicke glitten über die Felsen. Nur schwach sah ich den Weg zur Bergstation. Der Wind hatte aufgefrischt. Er bewegte die Blätter und riß die ersten bereits ab.
    Wo wollte Sandor hin?
    Hatte er vor, höher in die Berge zu gehen? Wenn ja, sah ich gebügelt aus, denn dort konnte er sich immer verstecken. Da fand ihn auch eine Kompanie nicht. In den Bergen gibt es zwar die große Einsamkeit, aber keinen Menschen.
    Und Menschen brauchte er.
    Er wollte ihr Blut!
    Deshalb ging ich davon aus, daß ich Sandor auf dem Weg zur Seilbahn fand.
    Ich hatte mich nicht getäuscht.
    Der Vampir rannte auf die Seilbahnstation zu. Allerdings nahm er nicht den normalen Weg, sondern kürzte ab. Er sprang von Felsen zu Felsen, eine riskante Sache, aber der Vampir war sehr geschickt. Er schaffte es, ohne hinzufallen.
    Ich jagte ihm nach.
    Dabei setzte ich nicht alles auf eine Karte, das heißt, ich verließ mich auf den normalen Weg, es war mir einfach zu riskant, mich so fortzubewegen wie der Blutsauger. Ein Fehltritt, und es war aus. Da lag ich dann mit einem verstauchten Knöchel oder gebrochenem Bein und konnte sehen, wie ich weiterkam.
    Nein, dann lieber den Weg.
    Und der war schon schwierig genug mit all seinen aus der Unterlage wachsenden Steinen, die auch zu gefährlichen Stolperfallen für mich wurden.
    Einmal knickte ich um, konnte aber weiterlaufen.
    Jetzt kam mir die Strecke doppelt so weit vor. Manchmal mußte ich mich ducken, um unter den weit vorwachsenden Ästen der Bäume zu laufen.
    Von Myxin sah ich nichts.
    Ich rechnete allerdings damit, daß ihn nichts in der Höhle gehalten hatte, dafür war sein Haß auf den letzten Vampir zu groß.
    Es war verdammt gefährlich, in die engen Kurven zu laufen, so nah am Abgrund. Ich kam nicht so schnell weg, wie ich es wollte.
    Leider sah ich von meinem Gegner nichts. Dafür hörte ich aber das Schlagen einer Tür.
    Verflucht, der Blutsauger befand sich schon an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher