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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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hineinlegte, gelang es ihm, sich loszureißen.
    Plötzlich war er frei – aber er hatte die Übersicht verloren.
    Spengler erkannte nicht, wie nahe er sich bereits an der offenen Tür befand.
    Zu nahe…
    Ein falscher Schritt zurück, plötzlich spürte er den kalten Wind im Nacken, sein Fuß trat ins Leere…
    Er hätte sich noch fangen können, aber vor ihm stand der Vampir, und der wollte sein Blut. Jo Spengler sah die gierige Fratze, die beiden widerlichen Eckzähne und ließ sich fallen.
    Im selben Augenblick schoß die Hand des Vampirs vor. Berger wollte sein Opfer nicht aus den Klauen lassen. Nein, um dieses Blut durfte man ihn nicht betrügen.
    Er kam zu spät.
    Spengler fiel.
    Mit einem lauten Aufschrei stürzte Jo aus der Gondel. Sein Körper drehte sich in der Luft, kippte an einem Wasserfall vorbei, wo er noch besprüht wurde, und krachte voll in die Wipfel einer Bergbirke, die sich bog wie ein Gummiband.
    Die Gondel aber war vorbei.
    Der Vampir stieß ein wütendes Fauchen aus, weil er sich um sein Opfer betrogen sah. Aber in Hallstadt, da gab es noch genügend Menschen, die wollte er sich holen.
    Die Talstation war bereits zu sehen. Berger wollte nicht unbedingt hineinfahren.
    Er sprang ab.
    Auch sein Körper überschlug sich. Und wie auch der andere, krachte Toni Berger in einen Baum. Er spürte keine Schmerzen, sondern sprang sofort zu Boden.
    Die Gondel fuhr leer in die Station ein, wo bei den Männern das große Rätselraten begann.
    Toni Berger schlug sich in das Unterholz des Waldes. Er wollte bis zur Dunkelheit warten und dann nach Hallstadt eindringen.
    Dort wußte er schon ein Opfer.
    Max, seinen Sohn!
    ***
    Hinter Bad Ischl wurde die Gegend schön.
    Wir waren von der Autobahn abgefahren, die in Salzburg beginnt und in Wien endet. Gern hätte ich mir Salzburg angesehen, doch die Zeit ließ es nicht zu.
    Außerdem waren wir nicht zu unserem Vergnügen unterwegs, wenn Suko auch scheinheilig fragte: »Fahren wir eigentlich in Urlaub?«
    »Nein«, knurrte ich. Es war wirklich ein Knurren, denn auch ich hatte schlechte Laune. Hinter uns lag ein strahlender Tag, und hinter uns lag auch München, wo wir gelandet waren. Dort hatte ich mir einen Wagen geliehen, keinen Bentley, sondern einen silbermetallicfarbenen Volvo 244 GLT, einen bequemen Reisewagen, der auch verflixt spurtschnell war. Da zeigte er, was seine 140 PS hergaben.
    Wie gesagt, ein Wetter zum Sündigen oder Urlaubmachen, aber wir gingen auf Vampirjagd.
    Ein paarmal mußte ich achtgeben, nicht auf die linke Fahrbahn zu geraten. Auf der Insel fährt man links, und die Umgewöhnung war gar nicht so einfach.
    Wir fuhren auf der Bundesstraße 145 in Richtung Bad Goisern. Es herrschte noch viel Betrieb. Zahlreiche Urlauber waren unterwegs.
    Die Fahrzeuge trugen meist deutsche Nummernschilder.
    Aus dem Radio hörte ich die Stimme des Sprechers von Ö3 und verstand das meiste nicht, weil er zu schnell redete. Hin und wieder mußte ich über die Werbung lachen. An die Vampire dachte ich gar nicht mehr, sondern genoß es, durch die Landschaft zu gondeln.
    Wir fuhren direkt auf das Dachstein-Gebirge zu, und die Straße wand sich durch ein Tal. Manchmal wurde sie direkt eng. Hinzu kamen die Kurven, die mein ganzes fahrerisches Können beanspruchten.
    »Die nächste links«, sagte Suko, der wie immer mein Co-Pilot war.
    Ich nickte nur.
    Vor uns tauchte eine massive Bergwand auf. Fast konnte man meinen, die Straße würde darin verschwinden, dann aber machte sie einen Bogen und führte vorbei.
    Auf einem Wegweiser las ich Hallstadt, unser Ziel. Ich fädelte mich in die linke Spur ein, und weiter ging es auf einer sehr schmalen Straße.
    Das Tal, das wir durchquerten, war sehr eng. Die Wurzeln der Mischwaldbäume klammerten sich wie mit Riesenhänden an den rauhen Felsen fest. Weiter oberhalb wurden die Kronen vom Wind bewegt, und noch höher sah ich hin und wieder den Schnee glitzern.
    Nach einigen Kilometern schimmerte auf der linken Seite bereits der See. Das Wasser zeigte eine Tönung zwischen hell- und dunkelblau. Surfer zogen gekonnt ihre Bahnen, und die farbigen Segel der Boote gaben dem See einen fast kitschigen Postkartenanstrich.
    Ich dachte an Myxin.
    Wo er wohl steckte? Wie er es schaffte, nach Österreich zu kommen, hatte er mir nicht verraten. Das war und blieb sein Geheimnis.
    Ich war jedoch sicher, irgendwann auf ihn zu treffen.
    »Wir fahren gleich in einen Tunnel«, meldete Suko.
    Ich schaltete das Licht ein, und dann zischten wir in
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