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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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etwas von ihm.
    Jo Spengler lächelte, so schwer es ihm auch fiel. Er wollte keinen Rückzieher machen.
    »Gut, Toni, ich merke dir an, daß es dir unangenehm ist, wenn ich dich frage. Also halte ich meinen Mund. Einverstanden?«
    Toni lächelte nur spöttisch.
    In diesem Moment tauchte die Seilbahn in ein dichtes Waldstück ein.
    Die Sonne verschwand.
    Schatten füllten das Innere der Kabine. Und Schatten sind gut für die Geschöpfe der Nacht.
    Langsam öffnete Toni Berger den Mund.
    Jetzt war es Jo Spengler, der sich an der Haltestange festhielt. Er schaute Berger an, blickte ihm stur ins Gesicht und wollte nicht glauben, was er mit eigenen Augen zu sehen bekam.
    Toni Berger entblößte zwei lange Zähne…
    ***
    Im Hallstädter Dorfkino waren des öfteren Vampirfilme gelaufen.
    Und diese Blutsauger hatten die gleichen Zähne wie Toni Berger.
    Deshalb wußte Jo Spengler, mit wem er es zu tun hatte.
    Mit einem Vampir!
    Toni Berger war ein Blutsauger. Das wollte nicht in seinen Kopf rein. Das durfte doch nicht wahr sein! Nein, niemals. Vampire gab es nicht, das war eine Erfindung. Berger wollte ihn sicherlich nur erschrecken. Für einen Spaß war er immer zu haben. Aber irgendwann hörte auch der Spaß auf.
    Wie hier.
    »Toni…« Jo lachte krächzend, »mach doch keinen Unsinn. Ich … also, nimm das Ding da aus deinem Mund. Du hast mich erschreckt, aber jetzt sei vernünftig.«
    Ein böses Knurren drang aus dem Mund des Vampirs. Dann bekam Spengler die Antwort.
    »Das ist kein Scherz!« rasselte ihm Toni Berger entgegen. »Ich bin ein Vampir. Und ich brauche Blut, Jo. Dein Blut!« Er lachte grausam und streckte die Arme aus.
    Jo Spengler schlug gegen die Hände. Er traf die Haut. Kalt fühlte sie sich an. Wie bei einem Toten.
    Also doch kein Scherz. Berger war ein Vampir!
    Scharf saugte Spengler die Luft ein. Plötzlich tanzte die Kabine vor seinen Augen. Er kannte die Strecke im Schlaf und wußte, daß es noch dauern würde, bis sie die Talstation erreicht hatten.
    Viel zu lange für ihn.
    Er schlug zu.
    Der Schlag war aus einem Reflex geboren, und er traf den Vampir mitten ins Gesicht. Damit hatte Berger nicht gerechnet. Er wurde zurückgeschleudert und krachte zu Boden.
    Aus Spenglers Mund drang ein wilder Aufschrei, als er sich auf Berger stürzte. Er war jünger und kräftiger als Toni. Er würde ihn schaffen.
    Doch Berger war schlau.
    Blitzschnell zog er die Beine an und stieß sie genau in dem Augenblick von sich, als Spengler auf ihn zuflog.
    Beide Füße trafen voll.
    Jo flog zurück, versuchte sich noch zu halten und machte dabei einen Ausfallschritt zur Seite hin. Dabei ruderte er mit den Armen und geriet der Tür zu nahe. Sein rechter Ellbogen hämmerte mit Wucht gegen den Griff.
    Die Tür glitt auf.
    Allerdings nur einen Spalt, der gerade so breit wie ein normaler Mensch war. Augenblicklich pfiff der Fahrtwind in die Kabine und heulte in den vier Ecken.
    Spengler hatte sich wieder gefangen. Geduckt stand er da und sah sich einem erneuten Angriff des Vampirs gegenüber. »Mich kriegst du nicht!« keuchte er. »Ich mach dich alle, verdammter Blutsauger!« Seine Fäuste öffneten und schlossen sich, sein Atem war mehr ein pfeifendes Geräusch.
    Berger lachte nur. Er verließ sich auf seine höllischen Kräfte. Umbringen im eigentlichen Sinne konnte man ihn nicht mehr, er war schließlich schon tot.
    Da fiel Spengler ein, daß er noch eine Waffe bei sich trug. Einen Schraubenschlüssel. Er hatte ihn immer bei sich, und er steckte in der Innentasche.
    Blitzschnell holte er ihn hervor. Jetzt hatte er seine Angst überwunden.
    »Komm nur!« keuchte er. »Komm nur…«
    Und Berger kam.
    Er sprang Spengler an.
    Jo wich nicht aus. Er stellte sich. Als er die Hände an seinem Körper spürte, schlug er zu.
    Das Geräusch des Treffers ging ihm durch Mark und Bein. Er sah auch die Wunde am Kopf, aber der Vampir ließ ihn nicht los. Er bog sogar seinen Oberkörper hoch und nahm auch den zweiten Schlag.
    Dann fühlte Spengler die kalten Würgefinger an seinem Hals.
    Er gurgelte auf.
    Sein Kopf wurde nach hinten gedrückt. Er bekam kaum Luft. Er schlug ein paarmal zu und traf die Schulter des Vampirs, ohne ihn jedoch ausschalten zu können.
    Berger drehte sein Opfer so, daß er es in der richtigen Lage hatte, um besser zubeißen zu können. Er wollte an Spenglers Hals.
    Jo kämpfte.
    Er wand sich unter dem Griff, er trat, riß sein Knie hoch, traf auch, und mit einer wilden, wütenden Bewegung, in die er alle Kraft
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