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0121 - Ich suche Jerry Cotton

0121 - Ich suche Jerry Cotton

Titel: 0121 - Ich suche Jerry Cotton
Autoren: Heinz Werner Höber
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Strippe!«
    Es dauerte eine ganze Weile, dann meldete er sich:
    »Ich weiß schon, was du willst, Phil. Also hör zu…«
    »Moment«, unterbrach ich. »Ich schreibe mit. So!«
    »Nummer eins: Identifizierung des Wagens, Modell Jaguar, Motornummer und so weiter Die Untersuchung ergab, daß es sich zweifelsfrei um Jerrys Wagen handelt. Motomummer, Kennzeichen und alle anderen Identifizierungsmerkmale stimmen einwandfrei mit Jerrys Wagen überein. Eine Verwechslung ist völlig ausgeschlossen. Wagenzustand: Von leichter Staubschicht bedeckt. Das Fahrzeug stand mindestens dreißig Stunden pausenlos im Freien. Im Tank befanden sich noch 18,2 Liter Benzin. Nach Art der Abkühlung aller Motorteile wurde der Wagen mindestens fünfundzwanzig bis dreißig Stunden vor seinem Auffinden nicht mehr gefahren. Der Wagen ist weder beschossen noch sonst irgendwie beschädigt worden. Hast du das?«
    Ich hatte in meiner eigenen Kurzschrift mitgeschrieben, die eine Mischung von Abkürzungen, Telegrammstilsätzen und von der Schulzeit her behaltenen Kürzeln der bei uns üblichen Kurzschrift besteht.
    »Ja, weiter!« sagte ich.
    »Nummer zwei: Sicherstellung von Spuren. An der Außenfläche des Wagens wurden Fingerabdrücke von sechzehn verschiedenen Personen gesichert. Die Identifizierung dieser Abdrücke geschah noch im Laufe der Nacht. Danach sind die Fingerabdrücke von Jerry, fünf Kollegen aus der Fahrbereitschaft, deine eigenen, Phil, sowie die Abdrücke des Tankwarts von Jerrys Tankstelle eliminiert worden.«
    »Wie habt ihr denn die Abdrücke des Tankwarts bekommen? Ist der vorbestraft, daß seine Prints in unserer Kartei sind?«
    »Nein, ich rechnete natürlich damit, daß Abdrücke von dem Tankwart vorhanden sein müßten und schickte heute nacht einen Streifenwagen an der Tankstelle vorbei. Jerry mußte dort sehr beliebt sein. Der Tankwart telefonierte mit den anderen Leuten der Tankstelle. Sie kamen sofort zur Tankstelle, um ihre Fingerabdrücke abzuliefem. Für Jerrys Auffindung würden sie mitten in der Nacht aufstehen, sagten sie.«
    Ich räusperte mich. Verdammt anständig von den Leuten.
    »Okay, weiter«, brummte ich rauh.
    »Demnach sind bisher die Abdrücke von acht Personen identifiziert worden. Das ist genau die Hälfte aller Vorgefundenen Prints.«
    »Und wie steht es mit der anderen Hälfte?«
    »Die Erkennungsabteilung hat sämtliche Abdrücke von uns erhalten und bemüht sich nach besten Kräften, die Identitätspersonen zu ermitteln. Ich habe ihnen schon gesagt, daß man jedes Ergebnis unverzüglich an dich weiterleiten soll.«
    »Danke. Sonst noch was?«
    »Allerhand. Wir haben den Wagen buchstäblich millimeterweise abgesucht. Wir hatten eben die Spuren außen. Innen fanden wir Fingerabdrücke von neun Personen. Eliminiert konnten bisher sechs werden, die entweder von Jerry, von dir oder anderen Kollegen stammten. Demnach stehen noch die Fingerabdrücke von drei bisher unbekannten Personen aus, die innerhalb der letzten drei Wochen in Jerrys Wagen saßen.«
    »So alt sind die Prints?«
    »Nicht alle. Das Höchstalter einer Sorte Prints haben wir auf drei Wochen ermittelt. Andere wieder sind ziemlich frisch, höchstens zwei bis drei Tage alt.«
    »Die fehlenden drei Personen der innen gefundenen Fingerabdrücke werden auch von der Erkennungsabteilung gesucht?«
    »Natürlich. Jetzt weiter: Im Aschenbecher fanden wir vier Zigarettenstummel. Drei davon stammen von Jerry. An Hand der eingetrockneten Speichelreste an den drei Stummeln haben wir eindeutig Jerrys Blutgruppe bestimmen können. Der vierte Stummel dagegen stammt nicht von Jerry und auch nicht von dir, Phil. Es ist eine Filterzigarette der Marke Winston. Sie wurde von einem männlichen Wesen der Blutgruppe B geraucht, dessen Blut den Rhesusfaktor enthält.«
    »Himmel«, stöhnte ich nicht ohne Bewunderung für unsere Laborleute. »Was soll ich damit anfangen?«
    »Das ist deine Sache. Wir sind nur für die Untersuchungen zuständig. Aber dieser Zigarettenstummel hat uns noch mehr erzählt in seiner stummen Sprache, zu der wir zum Glück den Schlüssel besitzen.«
    »Nämlich?« fragte ich gespannt.
    »Er ist ungefähr zur gleichen Zeit geraucht worden, als auch der Wagen zum letztenmal gefahren wurde.«
    »Soll das heißen, daß also der Mann, der diesen Stummel rauchte, bei der letzten Fahrt des Wagens dringesessen haben muß?«
    »Das ist wohl die einzig richtige Schlußfolgerung.«
    »Na, immerhin«, sagte ich hoffnungsvoll. »Das ist ein
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