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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall?
Autoren: Heinz Werner Höber
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Ihnen erlauben.
    Wir betraten die Verkaufsräume, die sich in mehrere Zimmer mit unterschiedlicher Einrichtung aufteilten. Für jede Preislage vön Schmuck gab es hier die richtige Umgebung. Wir hatten die Ladentür noch nicht ganz hinter uns geschlossen, da stand auch schon ein junger Mann in erstklassigem Anzug vor uns und erkundigte sich mit formvollendeten Manieren, was er uns zeigen dürfte.
    »Den Geschäftsführer bitte«, sagte ich leise, um kein Aufsehen zu erregen.
    Er stutze, verschwand aber nach einer gemurmelten Entschuldigung und erschien ziemlich schnell mit einem Mann in den mittleren Jahren wieder.
    »Wir sind FBI-Beamte«, sagte ich leise. »Ich möchte Ihnen unsere Dienstausweise lieber nicht hier vor allen Leuten zeigen. Sie legen sicher Wert darauf, daß wir kein Aufsehen verursachen, nicht wahr?«
    Er erfaßte sofort die Situation:
    »Ich bin Ihnen für Ihr Taktgefühl sehr verbunden, meine Herren. Bitte, folgen Sie mir!«
    Er führte uns durch eine Reihe prächtig eingerichteter Räume in sein Büro. Nachdem wir Platz genommen hatten, zeigte ich ihm meinen Dienstausweis, damit der Form Genüge getan wurde.
    Er warf nur eine kurzen Blick darauf.
    »Ich heiße Standwich«, sagte er. »Selbstverständlich stehen wir völlig zu Ihren Diensten, Sir. Um was handelt es sich?«
    Phil zog seinen Zettel mit den Notizen und las ab:
    »Ein Bote der Crack Company hat am vergangenen Mittwoch bei der State International Bank Inc. den Betrag von zwölftausendsechshundert fünfundzwanzig Dollar eingezahlt. Können sie feststellen, wer diesen Betrag überbrachte?«
    »Nichts leichter als das. Die Gelder bringt immer der gleiche junge Mann zur Bank. Es ist doch nicht etwa…?«
    »Nein, nein«, fiel ich schnell ein. »Der junge Mann hat das Geld wirklich ordnungsgemäß eingezahlt. Trotzdem hätten wir gern ein paar Worte mit ihm gewechselt. Sie dürfen dabei sein.«
    »Gut, ich werde ihn sofort holen. Gedulden Sie sich bitte einen Augenblick.«
    Wir brauchten nicht lange zu warten, denn er kam sofort mit einem achtzehn- oder neunzehnjährigen Burschen wieder, der kreidebleich aussah. Wahrscheinlich hatte ihm Standwich auf dem kurzen Weg bereits fürchterliche Drohungen ins Ohr geraunt, weil das FBI hier war.
    »Das ist Randoph Collies«, sagte der Geschäftsführer. »Er bringt jeden Mittag die Vormittagseinnahmen zur Bank. Die Einnahmen des Nachmittags reichen wir am Nachttresor ein.«
    »Guten Morgen, Mister Collies«, sagte ich freundlich, um die Bombe gegen den jungen Mann zu entschärfen, die sich im Kopf des Geschäftsführers gebildet hatte. »Wir haben ein paar Fragen an Sie. Setzen Sie sich doch!«
    Er warf einen verlegenen Blick auf Standwich, der knurrte:
    »Gehorchen Sie den Anweisungen dieser Herren! Ich habe Ihnen doch gesagt, daß es Beamte vom FBI sind!«
    »Mister Collies«, sagte Phil freundlich. »Können Sie sich erinnern, wieviel Geld Sie am vergangenen Mittwoch zur Bank brachten? Mittwoch voriger Woche?«
    Der junge Bursche verzog das Gesicht:
    »Mittwoch? Das ist schon fast eine Woche her, und ich muß täglich Geld zur Bank bringen. Warten Sie mal. Am letzten Samstag war es wenig, da ging das Geschäft schlecht. Am Freitag -wieviel war es am Freitag…?«
    Er wollte offenbar sein Gedächtnis langsam zum Mittwoch zurückführen. Wir ließen ihn erst einmal nachdenken. Schließlich sagte er:
    »Einmal in der vorigen Woche hatten wir am Vormittag eine Rekordeinnahme. Ich brachte zwölftausendsechshundertfünfundzwanzig Dollar zur Bank, das weiß ich noch ganz genau. Aber an welchem Tage war das?«
    »Das war der Mittwoch«, half ihm Phil. »Können Sie sich auch noch erinnern, was für Geldscheine es waren?«
    »Es war eine unheimliche Menge von Fünfzig-Dollar-Noten, vier Pakete Zwanzig-Dollar-Noten, ebenfalls vier Bündel Zehner, einige Fünfer und die restlichen fünfundzwanzig Dollar waren alles Ein-Dollar-Scheine.«
    »Wer gab Ihnen die Ein-Dollar-Scheine?«
    »Mister Prew, der macht immer die Kassenabrechnung.«
    »Danke. Holen Sie uns bitte Mister Prew!«
    Collies stand auf und sah uns fassungslos an. Er konnte es gar nicht fassen, daß wir weiter nichts von ihm wollten. In seiner ihm eingebläuten Angst hatte er sich wohl schon als Justizirrtum im Zuchthaus gesehen. Er war nicht der Typ, der auch nur einen Dollar unterschlägt. Er wäre vor Angst umgekommen.
    »Das war alles«, bestätigte ich ihm noch einmal. »Mister Prew, bitte.«
    Mister Prew erschien genauso schnell und teilte
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