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012 - Freie Seelen

012 - Freie Seelen

Titel: 012 - Freie Seelen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Rolle vorwärts aufzukommen und schlug gleichzeitig mit den seitwärts ausscherenden Beinen nach dem Kehlkopf Parkers.
    Er traf. Gleichzeitig ging der zweite Schuss in die Decke. Zwei Schüsse insgesamt, so schnell hintereinander: Das musste Parker erst mal einer nachmachen. Für Uli trotzdem zu langsam.
    Schwer atmend landete Uli nach der Rolle auf den Beinen. Jeder Topartist wäre vor Neid erblasst, hätte er allein diesen einen Bewegungsablauf mit ansehen dürfen, mit dem Uli sich selber in einer für jeden anderen völlig aussichtslosen Situation das Leben gerettet hatte. Und Parker?
    Ein Blick auf Parker zeigte ihm, dass von diesem keine Gefahr mehr drohte. Der Tritt hatte dessen Kehlkopf eingedrückt und gleichzeitig das Genick gebrochen. Parkers Kopf hing in einem unmöglichen Winkel. Die blassen Augen starrten leblos.
    Jetzt war es passiert, obwohl Uli es unbedingt hatte vermeiden wollen. Er war zum Mörder geworden. Er konnte seine Gefühle nicht beschreiben, eine merkwürdige Leere hatte sich in ihm ausgebreitet.
    Uli John Roth, Ex-Junkie, aufgeflogener Agent und Mörder. Was wohl Bea von mir halten würde? Ich muss hier weg. Aber ich frage sie, ob sie mit mir kommt. Ohne sie macht mein Leben keinen großen Sinn mehr.
    »Was ist hier los? Es wurden Laser-Entladungen …«
    Der rein gestürmte Sicherheitsmann verstummte mitten im Satz, als er den toten Parker sah. Uli schaltete schnell und schlug den Neuankömmling nieder.
    Dann hetzte er zum Schrank, zog sich Kleidung an. Er konnte unmöglich nackt durch die Gegend laufen. Angekleidet verließ er sein Appartement und machte sich auf den Weg zu Bea. Immer wieder sah er sich nach allen Seiten unauffällig um, aber scheinbar hatte es keinen Alarm gegeben. Unbehelligt erreichte er Beas Wohnung und klingelte.
    Es dauerte ein wenig, bis sie verschlafen öffnete. Aber sie sah ihm direkt an, dass etwas nicht stimmte.
    Er setzte sich, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Der Kampf hatte ihm sichtlich zugesetzt.
    »Bea. Ich muss dir etwas beichten. Ich bin ein feindlicher Agent von Freie Seelen .«
    Und dann erzählte er ihr die ganze Geschichte.
     
    *
     
    27. Juli 2063
     
    Bea war immer noch fassungslos, als sie den Kontrollraum des Star Gates betraten. Auf seinem Schleichweg waren sie hierher gelangt – in einen Bereich, in dem man ihn am wenigsten vermutete. Mittlerweile hatte es Alarm gegeben und der halbe Konzern war auf den Beinen und suchte Uli. Wie er gerade aus dem internen Informationskanal erkennen konnte, hatten sie Bea ebenfalls auf die Suchliste gesetzt. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Uli berichtete es, doch nahm Bea die Information nur mit einem müden Lächeln zur Kenntnis. Die Ereignisse hatten sie überrollt und sie war längst über den Punkt hinaus, wo sie sich über irgendwas aufregte.
    Beas Gesicht war immer länger geworden, je mehr Uli ihr erzählte. Sie hatte staunend seinen Ausführungen gelauscht, hatte ein Auf und Ab empfunden. Uli stellte sie vor die Entscheidung und sie zögerte nur kurz. Es war ein kurzer, aber heftiger innerer Kampf gewesen.
    Dann folgte sie ihm. Unterwegs erzählte er ihr den Rest seines bewegten Lebens. Sie versuchte mehrmals, nachzufragen, aber er antwortete nur knapp oder würgte sie ab, vertröstete sie auf später.
    Und seine Entscheidung, die Flucht nach vorn anzutreten, war genau die richtige gewesen. Aus dem Geheimbereich des Projektes wäre ihm keine Flucht gelungen. Das Gelände des Star Gates war nicht nur nach außen hin abgesperrt, sondern auch nach innen und im innersten Bereich gab es zusätzliche Absperrungen. Die totale Überwachung. Ohne Ulis Schleichweg hätten sie es gar nicht schaffen können, bis hierher zu gelangen. Es erwies sich jetzt als riesiger Vorteil, dass ausgerechnet er Servicetechniker des inneren Bereichs geworden war …
    Erst jetzt achtete Bea darauf, was er an den Kontrollen herum manipulierte: »Was machst du denn da?«
    »Wir fliehen durch das Star Gate. Nicht nach Phönix – nach Möglichkeit, denn das wäre für uns eine Falle.«
    »Wohin denn sonst?«
    »Es gibt die Theorie, dass es unterschiedliche Normen geben könnte. Vergessen? Ich habe die Norm so eingestellt, dass wir anderswo landen werden. Und niemand wird uns folgen. Wer sollte dieses Risiko eingehen?«
    Bea erbleichte.
    »Sollen wir denn dieses Risiko selber eingehen?«
    Uli sah sie ernst an.
    »Bea, das Star Gate wird ja nicht zum ersten Mal benutzt. Dieses eine Mal mit uns macht das Risiko auch nicht größer.
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