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012 - Freie Seelen

012 - Freie Seelen

Titel: 012 - Freie Seelen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Schenker zusammenarbeiten. Michael, ein schmaler Blonder, der ohne Unterlass sein loses Mundwerk laufen ließ. Jedes Gerücht, das er aufschnappte, wurde umgehend in Umlauf gebracht. Und sie durfte sich heute an Schenkers Monolog erfreuen, obwohl sie auch ohne ihn schon Probleme hatte, sich auf ihre Tätigkeit zu konzentrieren.
    »Ach, verdammt! Heute klappt auch überhaupt nichts.«
    »Bea, das ist noch gar nichts. Du solltest die Zustände auf Phönix sehen. Dort ist es sommerlich warm, ganz anders als im kühlen Michigan, du wirst dich noch umschauen. Gerade die schweißtreibende Aufbauarbeit wird dich wünschen lassen, wieder nach Hause zurückzukehren.«
    Bea funkelte Michael wütend an. Sie sah sich um, doch war in diesem Bereich der Serviceröhre weit und breit niemand zu sehen.
    »Na und, was hält mich hier? Fisher und seine Leute sind mal wieder unerträglich. Es vergeht kaum ein Tag, ohne zusätzliche Überprüfungen, kein Tag, ohne zeitaufwendige Kontrollen. Und die Arbeitszeit beginnt erst, wenn wir am Servicepunkt anstempeln. Ich will einfach mal eine Weile meine Ruhe. Da kommt das Angebot, nach Phönix zu gehen, gerade Recht.«
    »Du willst deine Ruhe? Auf Phönix? Warte, wenn dir die erste wild gewordene Herde Worpas entgegen kommt. Da ist eine Stampede ein Scheißdreck gegen.«
    »Michael, ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Stampede erlebt. Und ich sehe da kein Problem, schließlich gelten die als ausgesprochen friedfertig. Und ich werde bestimmt kein Worpa reizen. Ich bin doch nicht lebensmüde.«
    Bea stemmte die Arme in die Seite und sah Schenker herausfordernd an.
    »Aber, Bea … Die Worpas sind ja nicht das Einzige. Da gibt es die Eingeborenen. Die Bulowas sind schwarz, klein und beharrt. Eine Mischung aus Kannibalen und Affen. Und glaub mir: Auch wenn es offiziell bestritten wird, diese Bulowas sind Menschenfresser. Es wird nicht lange dauern und unser Außenposten auf Phönix landet in den Kochtöpfen der Eingeborenen. Und du, Bea, wirst das Sahnestück in ihrem Mahl sein.«
    »Michael, jetzt mach aber mal einen Punkt. Klar, die Bulowas sind alles andere als friedfertig, aber wäre dir das anders ergangen, wenn Fremde einfach so auf die Erde einfallen?«
    »Apropos Fremde: Was denkst du denn, wer dieses Star Gate gebaut hat? Mit Sicherheit jedenfalls niemand von Phönix. Die Erbauer kamen von außerhalb!«
    »Was?«
    Beas Gedanken kreisten nicht zum ersten Mal um dieses Thema: Eine außerirdische Zivilisation und dazu eine, die uns weit überlegen ist. Bea bekam es mit der Angst zu tun. Wenn die von ihrem Eindringen in das Transmitter-Netz Wind bekamen, konnte alles passieren. Aber irgendwie befürchtete Bea, es würde kein freundlicher Empfang sein, den die Außerirdischen den Menschen bereiten würden.
    Bea lauschte nur noch mit halbem Ohr den Ausführungen von Michael Schenker, der sich in wüste Spekulationen erging, denn immer wieder gingen ihre Gedanken auf die Reise und sie malte sich die erste Begegnung mit den Erbauern des Star Gate auf Phönix aus. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme.
     
    *
     
    27. Juli 2063
     
    Mathew erwachte in einer verkommenen Hütte. Nein, er erwachte nicht, er wurde sich und seiner Umgebung bewusst, sein erster lichter Moment. Er hatte nur eine verschwommene Erinnerung an die letzten Stunden. Oder waren es Tage?
    Er hatte keinen blassen Schimmer. Aber es interessierte ihn auch wenig.
    Er schaute sich um. Der Boden war staubig, ein merkwürdiges Rotbraun und machte das Atmen noch schwerer, als es die große Hitze eh schon tat. Mathew saß im Schneidersitz auf dem Boden, um ihn herum bildeten fünf Schwarze einen Kreis.
    »P’tu Eh Tango kommt jeden Moment, machen wir ihm ein wenig Platz.«
    Johnsons Grinsen war breit, ja, fast noch breiter als zuletzt, wenn es auch kaum möglich schien. Mathew rappelte sich auf, schwankte und hielt sich mühsam auf den Beinen. Er verließ die Hütte und schloss geblendet die Augen.
    Scheiße, war das grell!
    Dann öffnete er sie vorsichtig. Vor ihm befand sich eine weite Ebene, die nur gelegentlich von Sträuchern, vereinzelten Bäumen und ein paar Hütten in ihrer rotbraunen Monotonie unterbrochen wurde. Schwarze Flecken traten vor Mathews Augen.
    Das ist mein Kreislauf.
    Ein schwarzer Fleck wurde größer und größer, füllte fast sein ganzes Gesichtsfeld aus. Er kniff die Augen zusammen und versuchte, die Schlieren durch Konzentration zu vertreiben.
    Der große Fleck blieb und stellte sich als eine Person
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