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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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sind sehr vorsichtig. Seit Reno erschossen wurde und dadurch die Polizei ins Haus kam, haben sie praktisch keine Geschäfte mehr über die Seven Stars Bar abgewickelt.«
    Kelling kam herein. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und ließ sich in einen Sessel fallen. Er sah die Gläser, aus denen wir getrunken hatten und sagte erstaunt: »Sie trinken mit dem Burschen, Agent Decker?«
    »Warum nicht?«, fragte Phil zurück. »Wissen Sie schon, dass er ein Ganove ist?«
    »Natürlich«, brauste der Inspektor auf. »Er hat…«
    Er unterbrach sich selbst, sah mich an, sah Phil an, seufzte schwer und stöhnte: »Nein, ich weiß es noch nicht.«
    Dann sah er den Whisky an und sprach: »Wenn Sie mir auch ein Gläschen anbieten, Hutter, so lehne ich es nicht ab.«
    Selbstverständlich erfüllte ich seinen Wunsch. Man soll sich mit der Polizei gut stellen, auch wenn man selbst dazugehört.
    »Der Kerl hat die drei Belbook-Leute tatsächlich eigenhändig kaltgestellt«, berichtete der Inspektor Phil, während ich ihm das Glas füllte.
    »Kunststück«, sagte Phil. »Mit einer Kanone!«
    »Nein, Decker, die Kanone zog er erst zum Schluss. John Belbook hatte sein Schießeisen zuerst in der Hand, und er brachte es fertig, es ihm aus der Hand zu schlagen. Und dann holte er noch Pete von den Beinen und knockte im Vorübergehen den jüngsten Belbook aus. Alle Leute, die es gesehen haben, bestätigen es.«
    Er trank seinen Whisky und fragte mich: »Mal geboxt?«
    »Ein wenig!«
    Er schüttelte den Kopf. »Schade, dass Sie auf der falschen Seite stehen, Hutter. Ihr Whisky ist gut.«
    Er griff in die Rocktasche, zog meine Smith & Wesson heraus und legte sie auf den Schreibtisch.
    »Hatten die Belbooks auch Waffenscheine?«, erkundigte ich mich.
    »Nein. Sie werden vierundzwanzig Stunden festgesetzt. Dann kommen sie vor den Richter. Leider wird nicht mehr dabei herauskommen als Freilassung gegen Kaution. Ich wette, dass sie zehn Minuten später ein neues Schießeisen im Halfter tragen.« Er beugte sich vor.
    »Wenn ich einen Zeugen hätte, der gesehen hat, dass die Belbooks Reno töteten, bekäme ich einen Haftbefehl, und die drei Burschen säßen lange hinter Schloss und Riegel. Wie wäre es, Hutter?«
    »Vor zehn Minuten waren Sie noch der Ansicht, dass ich Chris Belbook umgelegt hätte, und jetzt wollen Sie mich als Zeugen engagieren«, erwiderte ich.
    »Der Meinung bin ich auch jetzt noch. So gut ist Ihr Whisky nicht, dass ich meine Meinung deswegen ändern würde. Aber wenn sich ein solcher Zeuge fände, hätten Sie die Burschen vom Hals.«
    Ich grinste ein wenig. »Ja, ich weiß, Inspektor. Sie würden eingesperrt bis zur Verhandlung und bei der Verhandlung würde meine Aussage platzen, die Belbooks kämen frei, und ich würde wegen falscher Aussage eingesperrt. Für Sie wäre der Vorgang auf jeden Fall ein Geschäft. Sie hätten immer jemanden hinter Gittern.«
    Kelling schüttelte den Kopf.
    »Ein geriebener Bursche«, sagte er zu Phil. »Wenn Sie nichts dagegen haben, können wir gehen.«
    Wie gingen in die Bar hinaus. Die Belbooks und Pete standen zwischen den Polizisten und hatten grüne Gesichter vor Wut.
    »Wenn Sie wollen, können Sie einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch und Bedrohung stellen«, erklärte Kelling laut. Ich wusste es, und ich begriff auch, warum der Inspektor mir das nicht im Büro gesagt hatte. Er wollte bei den Belbooks den Eindruck erwecken, als stünde ich mit der Polizei in gutem Einvernehmen. Der Gute war ein ganz ausgekochter Knabe.
    »Danke«, antwortete ich kalt. »Ich habe Sie nicht gerufen, Inspektor, und ich bin froh, wenn ich Leute von Ihrer Sorte von hinten sehe. Mir genügt es, wenn die Jungens die Flasche Scotch bezahlen,' die sie auf dem Gewissen haben.«
    »Wollen Sie zahlen, Belbook?«, fragte Kelling.
    John zog zähneknirschend eine Handvoll Dollarnoten aus der Tasche und feuerte sie auf den Fußboden. Ich hob sie auf, zählte nach und hielt, was zu viel war, hin.
    Zum ersten Mal, seitdem ich seine Bekanntschaft gemacht, hatte, überzog ein Grinsen sein Gesicht.
    »Behalte es als Vorschuss für die Beerdigungskosten«, sagte er.
    ***
    Jemand rüttelte mich an der Schulter. Ich schlug die Augen auf. Es war heller Mittag, aber schließlich war ich in der vergangenen Nacht spät genug ins Bett gekommen, um ein wenig ausschlafen zu dürfen, Der Mann, der an meinem Bett stand und mich rüttelte, war kaum mehr als mittelgroß und absolut kahlköpfig.
    »Mensch, wie kannst du so
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