Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
Vom Netzwerk:
Albert stand, als ich je vermutet hatte. Allerdings konnte ich nicht ahnen, dass er selbst ein Stück dieser nicht existierenden Persönlichkeit war.
    Conally feuerte aus der Jackentasche, aber er war kein sehr guter Schütze. Er traf nicht. Er feuerte fast gleichzeitig und ich traf. Er schrie auf. Ich sah ihn stürzen. Es war der einzige Schuss, den ich los wurde, obwohl ich entschlossen gewesen war, im schlimmsten Fall jeden mit einer Kugel unschädlich zu machen. Rod, der seitlich von mir stand, stürzte sich mit einem wahren Panthersatz auf mich, genauer gesagt, er stürzte sich auf die Hand, in der ich die Pistole hielt. Er bekam das Handgelenk zu fassen, umklammerte es und riss mich daran herum. Ich ließ zwar die Pistole nicht los, aber ich geriet aus der Schussrichtung.
    Der alte Stewman feuerte in diesem Augenblick, aber ich war längst nicht mehr dort, wo er hinzielte.
    Rod versuchte jetzt, mir den rechten Arm umzubiegen. Ich schlug ihn ganz schwer mit der linken Faust ins Gesicht, und während ich das tat, sah ich, dass Stunt die Türen des Schrankes aufriss, ein Gewehr an sich riss und auf uns zupreschte.
    Rod arbeitete immer noch an meinem Arm, und ich schlug noch einmal zu. Ich fühlte, wie seine‘Knie zitterten. Stunt konnte nicht schießen, weil er sonst seinen Kumpanen getroffen hätte. Er wirbelte das Gewehr herum, packte es am Lauf und wollte mir den Kolben auf den Schädel schmettern. Ich brach nach rechts aus, riss Rod mit, und Stunt musste seinen Hieb auf halbem Weg stoppen, sonst hätte er Frazer niedergeschlagen.
    Es sah böse aus. Mit einem Jiu-Jitsu-Trick schlug ich Rod die Beine weg, um ihn loszuwerden. Er fiel auch, aber er ließ mein Handgelenk nicht los, und so riss er mich mit. Ich lag frei für Stunt. Er tauchte vor mir auf wie ein Zyklop, das Gewehr hoch in den Fäusten. Ich rollte mich nach rechts über Rod und trat mit den Beinen zu. Ich traf ihn auch, aber das Gewehr sauste trotzdem nieder. Der Kolben krachte nur ein paar Handbreiten von mir entfernt auf den Boden.
    »Hände hoch!«, schrie eine helle Stimme. »Alle die Hände hoch!«
    Stunt schien nicht zu hören. Er holte aus, um erneut zuzuschlagen, und jetzt hätte ich nichts tun können, um diesen Hieb zu vermeiden.
    Ein Schuss peitschte. Stunt erstarrte mitten in der Bewegung. In diesem Augenblick gelang es Rod, mir die Pistole aus der Hand zu drücken. Bevor er sie selbst greifen konnte, schlug ich ihn zum dritten Mal mit der linken Faust, und dann riss ich die rechte Hand aus seiner Umklammerung. Er begriff, dass das für ihn gefährlich wurde. Ich lag über ihm und ich richtete mich jetzt auf.
    Er stieß beide Fäuste gegen mich, und sie trafen mich an der Brust und am Hals. Ich holte trotzdem mit der rechten Faust aus, ließ mich mit dem Schlag nach vorn fallen und traf genau und mit der Wucht meines ganzen Körpers. Rod Frazer streckte sich unter mir. Seine Arme fielen kraftlos zur Seite.
    Ich griff mir die Pistole und sprang auf die Füße.
    »Hände hoch!«, gellte die Stimme noch einmal. Frank Michigan stand in der offenen Tür, eine gute, alte Smith & Wesson in der Hand und einen ziemlich drohender Blick im Gesicht. Conally, Stunt und Rod lagen am Boden. In einer Ecke stand der alte Stewman und hielt die Arme hoch.
    »Weg mit der Waffe!«, befahl Frank.
    Ich ließ die 630er fallen.
    »In Ordnung, lieber Kollege«, sagte ich. »Und vorläufig vielen Dank!«
    ***
    Es war fast unmöglich, Frank Michigan zu überzeugen, dass er in mir einen Kollegen und G-man vor sich hatte. Selbst Phils Zeugnis genügte nicht. Erst der Ausweis aus dem Depot der Bank lieferte ihm den letzten Beweis. Und als er ihn sah, wurde er plötzlich sehr weiß im Gesicht. Er setzte sich und sagte: »Ich möchte gern einen Schluck Whisky. Mir wird ganz schlecht bei der Vorstellung, dass ich Sie beinahe erschossen hätte!«
    Tot war nur einer: Stunt Doyer. Michigans Kugel hatte ihn in den Kopf getroffen. Steve Conally hatte einen Lungenschuss erwischt.
    Jeder wurde verhaftet, der sich erst seit einigen Tagen wieder der Freiheit erfreute, und jetzt wurden echte und scharfe Verhöre durchgeführt.
    Conally versuchte, seinen Kopf zu retten, indem er Frazer als Mörder der Belbooks und Tockbeens bezeichnete. Frazer revanchierte sich und sagte aus, dass er von Conally und Stewman dazu angestiftet worden sei.
    Die ganze Sache endete damit, dass die Einheit der Gang zerbrach und jeder jeden beschuldigte. Nein, damit endete sie nicht. Sie endete mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher