Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0118 - Der Robot-Sergeant

Titel: 0118 - Der Robot-Sergeant
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm nicht viel helfen.
    Meech kam zu der Überzeugung, daß der Feind sich seiner Unterlegenheit bewußt war. Wenn er aber wußte, daß er gegen die Terraner nicht aufkommen könne und trotzdem angriff, dann mußte er noch irgendeinen Trick parat haben.
    Meech konnte nicht ermitteln, worin dieser Trick bestand. Dazu hätte er die Absicht der Fremden kennen müssen. Aber er konnte selbst etwas dazu tun, sie am Ausspielen des Tricks zu hindern.
    Er machte sich sofort auf den Weg. Vom Treppenabsatz drang er in den rechten Teil des Ganges vor. Er öffnete eine Tür nach der ändern und sah sich in den Räumen dahinter um. Es überraschte ihn nicht zu sehen, daß einige von ihnen absolut nicht so leer waren, wie die Totenstille im Turm glauben machen wollte. Die unförmigen, aufgeschwemmten Körper von Azgonen lagen auf dem Boden und auf sofaähnlichen Gestellen. Sie schenkten ihm keine Aufmerksamkeit. Bevor sie den Kopf drehen konnten, um ihn anzusehen, war er schon wieder draußen und hatte die Tür hinter sich zugezogen.
    Mit der Konsequenz des mechanischen Denkers weigerte er sich, über die Anwesenheit der Azgonen nachzudenken. Es kümmerte ihn nicht, warum sie hier waren und warum sie sich nicht bemerkbar machten oder nach Hause gingen oder sonst etwas taten. Er hatte sich nur um den fremden Gegner zu kümmern.
    Hinter der fünfundzwanzigsten Tür fand er schließlich, wonach er suchte. Dieser Raum war leer. Das heißt, es gab nur den Staub auf dem Boden und eine kleine, schmale Treppe, die vom Hintergrund aus nach unten und nach oben führte. Ohne Zögern stieg Meech hinunter. Am Ende der Treppe war wieder ein kleiner, leerer Raum. Als Meech die Tür öffnete, stand er auf einem Gang, den er bisher noch nicht gesehen hatte. Meech erkannte sofort, daß er sich auf einem der Zwischenstockwerke befand, die durch die anderen beiden Haupttreppen mit dem Erdgeschoß verbunden waren.
    Er hielt sich jetzt nach links. Und nach wenigen Sekunden schon sah er vor sich den Absatz der Haupttreppe. Rasch, aber geräuschlos, machte er sich an den Abstieg.
    Ron kam nicht mehr zum Denken. Wand, Treppenstufen und Geländer wirbelten vor seinen Augen vorbei, während er stürzte.
    Einmal kam für eine Zehntelsekunde der große, fette Fremde ins Blickfeld. Blitzschnell schob Ron die Hand mit der Waffe nach vorne und schoß.
    Ein wütender Schrei war die Antwort. Rons Sturz fand plötzlich ein Ende. Er war am Fuß der Treppe angekommen. Er wollte sich aufrichten, aber der Anblick der mächtigen Stiefel, die ein paar Zentimeter vor ihm aufragten, bannte ihn an Ort und Stelle.
    Wie hypnotisiert starrte er sie an. Er konnte die Stelle nicht sehen, an der die Säulenbeine des Fremden aus den Schäften hervorragten. Er sah auch den Fremden selbst nicht, während er da dicht vor ihm auf dem Bauch lag. Aber er wußte, daß er seine schwere Waffe noch in der Hand hielt und daß er in der nächsten oder übernächsten Sekunde schießen würde. Ron verkrampfte die Muskeln, als könne er den Schuß damit abhalten.
    Dann sah er, wie die Stiefel sich bewegten. Der Schaft knickte langsam nach hinten. Die vordere Hälfte der Sohlen hob sich vom Boden. Ron hörte einen tiefen Seufzer. Dann fielen die Stiefel vollends um. Es gab einen donnernden Schlag. Ron wälzte sich blitzschnell zur Seite. Einen Augenblick lang glaubte er, der Fremde hätte sich auf ihn gestürzt. Aber als weiter nichts geschah, richtete er sich auf und sah den unförmigen Gegner mit geschlossenen Augen am Boden liegen. Ron begriff, daß sein Schuß, wahllos während des Sturzes abgefeuert, den Feind getroffen und bewußtlos gemacht hatte.
    Er atmete auf und erhob sich vollends.
    Im selben Augenblick sprach der kleine Empfänger an seinem Armband an.
    Er schaltete ihn ein. Frank Beils schreiende Stimme meldete sich. Außerdem war da noch ein fortwährendes Gerumpel und Gepolter.
    „ ... unter schwerem Beschuß! Wir können uns nicht mehr lange halten, Sir. Ein Pulk von Raketen ist im Anflug. Wenn sie gleichzeitig explodieren, sind wir erledigt!"
    Die Lage war eindeutig. Ron verlor keine Zeit, seine Entscheidung zu treffen.
    „Starten Sie sofort, Frank!" rief er. „Verstanden?"
    „Verstanden!" schrie Frank Bell zurück. „Ende."
    Ron schaltete das kleine Gerät aus und sah auf. Für fünf oder sechs Sekunden hatte er nicht auf seine Umgebung geachtet. Er trat ein paar Schritte zur Seite und schaute die Treppe zum fünften Stockwerk hinunter. Noch bevor er das halblaute Keuchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher